Der Vorsitzende des russischen Sicherheits- und Korruptionsausschusses Andrey Lugovoi hat vorgeschlagen einen rechtlichen Rahmen für das Bitcoin Mining zu schaffen. Das Bitcoin Mining ist in Russland nicht verboten, aber ähnlich wie in der Ukraine gibt es noch kein genaues Gesetz dazu. Der Vorschlag von Lugovoi soll das ändern.

Russland entwickelt sich immer mehr zum Mining Standort

Hintergrund für das Gesetz ist die steigende Nachfrage nach Bitcoin Mining in Russland. Nach dem China Mining Verbot, sind die Miner umgezogen. In Asien haben sich die Miner vor allem in Kasachstan, aber auch in Russland niedergelassen.

Russland ist nach den USA und Kasachstan der drittgrößte Mining Standort. Ein Grund dafür sind vor allem die vorteilhaften Energiequellen. Russland hat einen Überfluss von ungenutzten Energien aus Wasserkraftwerken. Schätzungen zufolge können nur 20% effektiv aus der gewonnenen Energie genutzt werden. Genau diese überflüssigen Energiequellen sind für die Miner interessant. Die Miner sind gezwungen nach den billigsten Strom zu suchen, um Wettbewerbsfähig zu bleiben. Dieser Strom stammt oft aus erneuerbaren oder überflüssigen Energieformen, wie auch die Untersuchungen des Bitcoin Mining Councils belegen.

Die Nachfrage nach Mining in Russland steigt. Quelle: University of Cambridge

Gefahr einer Überregulierung

Auf den ersten Blick hört sich die Nachricht sehr positiv an. Liest man sich aber alle Aussagen von Lugovoi durch, bekommt man ein anderes Bild. Lugovoi erklärte, dass sich die Miner um 2 Milliarden Dollar auf Kosten der Bevölkerung bereichere und gleichzeitig keine Steuern zahlen.

Zudem sind Strafverfolgungsbehörden aufgrund der fehlenden Regulierung des Kryptowährungsumsatzes in der Regel in eine Sackgasse geraten, da sie bei den Aktivitäten von Einzelpersonen keine Anzeichen für eine Straftat feststellen und die notwendigen Verfahrensentscheidungen nicht treffen können, so Lugovoi.

Hier droht die Gefahr einer Überregulierung des Mining-Sektors. Der Vorschlag von Lugovoi könnte dazu führen, dass die Mining-Industrie stark abhängig von den politischen Entscheidungen des Landes wird, ähnlich wie wir es in China gesehen haben. Lugovoi will für die Umsetzung seines Planes eine eigene Arbeitsgruppe gründen, die dann unter seiner Leitung operieren soll.

Fazit

Regulierungen sind unausweichlich, vor allem in der Mining-Industrie, die an einen physischen Ort gebunden ist. Die Ukraine ging mit einem positiven Beispiel voran, wie ein rechtlicher Rahmen geschaffen werden kann. Russland hat die Möglichkeit denselben Weg gehen zu können. Die Aussagen von Lugovoi lassen aber daran zweifeln. Auch wenn Lugovi der Mining-Industrie kritisch gegenüber steht, kann er das alleine nicht durchsetzen. Erst kürzlich äußerte sich der russische Präsident Putin positiv gegenüber Kryptowährungen.