Fidelity Investments erweitert sein Bitcoin-Angebot und wird künftig seinen Kunden den Bitcoin-Handel anbieten, dies berichtete CNBC. Laut dem Nachrichtensender wird die neue Dienstleistung von der Tochtergesellschaft Fidelity Digital Assets übernommen. Über den neuen Dienst Fidelity Crypto können Kunden gebührenfrei Bitcoin und Ethereum handeln.

Der Investment-Gigant versucht mit seinem gebührenfreien Angebot mit der Konkurrenz gleichzuziehen. Immer mehr Handelsplattformen senken ihre Gebühren auf 0%, um so zusätzliche Kunden anzulocken. Die weltweit größte Krypto-Handelsplattform Binance gab im Juli erst bekannt, die Gebühren für den Spot-Handel von BTC auf 0% zu senken.

Komplett gebührenfrei wird das neue Angebot von Fidelity aber nicht sein. Anstelle einer Provision wird der Handel bei Fidelity Crypto einen Spread von 1% besitzen. Unter einem Spread versteht man die Differenz zwischen dem Kauf- und Verkaufskurs eines Vermögenswertes.

Bisher gab Fidelity noch kein Startdatum für sein neues Angebot bekannt. Derzeit gibt es nur eine Warteliste, in denen sich Interessenten eintragen können. Das Unternehmen bietet bereits mit Fidelity Digital Assets verschiedene Bitcoin-Angebote vorwiegend für institutionelle Kunden an, darunter auch einen Bitcoin-Spot-ETF in Kanada.

In diesem Jahr erweiterte Fidelity aber auch sein Bitcoin-Angebot für Privatanleger. Neben Verwahrungsdienstleistungen gab das Unternehmen ebenfalls bekannt, seinen Kunden den Kauf von Bitcoin für die Altersvorsorge zu ermöglichen. Eine Handelsfunktion besaß Fidelity bisher aber nicht und Kunden mussten auf Krypto-Handelsplattformen ausweichen. Das neue Angebot ist ein Versuch, die eigenen Kunden auf ihrer Plattform zu binden.

Überraschend ist dieser Schritt von Fidelity nicht. Der Bullenmarkt letztes Jahres dürfte der Weckruf für die traditionellen Banken und Vermögensverwalter gewesen sein, als sie erkannten, dass ihre Kunden Geld von den Konten abhoben, um auf anderen Plattformen Kryptowährungen zu kaufen. Immer mehr traditionelle Vermögensverwalter sehen sich daher gezwungen, nachzuziehen und ihr Bitcoin-Angebot ebenfalls zu erweitern.

Anschauliche Beispiele für diese Entwicklung sind die Investmentbanken Goldman Sachs und JPMorgan. Der CEO von JPMorgan, Jamie Dimon, gilt als ein großer Kritiker der größten Digitalwährung und bezeichnete diese erst kürzlich als „ein dezentrales Ponzi-Schema“. Dennoch gab seine Investmentbank kürzlich bekannt, dass digitale Vermögenswerte mittlerweile die bevorzugte alternative Anlageklasse des Unternehmens seien. Deren Konkurrent Goldman Sachs bietet ausgewählten Kunden mittlerweile Bitcoin besicherte Kredite an und erwirtschaftet damit einen Teil des Gewinns. Die Banken haben vermutlich langfristig keine andere Option als Bitcoin-Dienstleistungen anzubieten, denn wo eine Nachfrage besteht, muss es auch ein Angebot geben.