Nach turbulenten Wochen voller Schlagzeilen rund um die neu zugelassenen Bitcoin Spot-ETFs stellen sich viele Neulinge die Frage, wo man überhaupt anfangen soll, wenn es darum geht, Bitcoin selbst zu verwahren – also mit einer eigenen Bitcoin-Wallet. Ständig heißt es, die Verwahrung bei Brokern und Kryptobörsen sei unsicher, doch auf der anderen Seite hört man auch häufig von verlorenen Schlüsseln oder gar gehackten Wallets. Was also tun?

Tatsächlich kann der Einstieg in die Welt der Selbstverwahrung viel einfacher sein, als man im ersten Moment denkt. Bitcoin-Wallets haben sich in den letzten Jahren von komplizierten Bastelprojekten für Internet-Nerds zu einfachen und nutzerfreundlichen Anwendungen entwickelt, während ein Ende dieser positiven Entwicklung noch lange nicht in Sicht ist. Wir zeigen dir, wie du einfach und schnell damit beginnen kannst, die Schlüssel zu deinen Bitcoin "selbst in die Hand zu nehmen" um somit mehr Eigenverantwortung für dein Erspartes zu übernehmen.

Schnell und günstig: Die Hot Wallet

Eine Bitcoin-Wallet ist nicht nur schnell eingerichtet, sondern grundsätzlich auch komplett kostenlos. Nach der Installation einer App auf dem Smartphone und dem Notieren von 12 (manchmal auch 24) englischen Wörtern, dem Schlüssel der Wallet für den Notfall, kann es eigentlich direkt losgehen. Für kleinere bis mittelgroße Beträge, die man ohne schlechtes Gewissen auch im eigenen Geldbeutel herumtragen würde, sind solche Wallets auf dem Smartphone ideal geeignet und vor allem auch sehr flexibel einsetzbar.

Mit Selbstverwahrung geht wie bereits erwähnt aber auch Verantwortung einher. Entsprechend sollte man sich vor der erstmaligen Nutzung über die grundlegende Funktionsweise von Bitcoin-Wallets informieren, da grobe Fehler leider nicht immer so einfach rückgängig gemacht werden können. Bitcoin zu besitzen, bedeutet nichts anderes als einen geheimen Schlüssel – also reine Information – zu kennen. Diese Information, genauer gesagt, die 12 oder 24 Wörter, auch wirklich streng geheim zu halten, sollte man ernst nehmen und verinnerlichen.

Lese-Tipp: Wie funktioniert eine Bitcoin-Wallet?

Die Auswahl an sogenannten "Hot Wallets", also Wallets, die auf Geräten mit Internetverbindung genutzt werden, ist riesig. Orientieren sollte man sich an transparenten und aktiv entwickelten Open-Source-Projekten, die bereits von vielen Nutzern verwendet werden, wie beispielsweise die BlueWallet oder auch Blockstream Green. Mit ersterer kann es bereits mit drei einfachen Klicks losgehen:

Der sichere Tresor: Hardware Wallets

Sobald die verwahrten Geldbeträge zu hoch für das im Alltag verwendete Smartphone werden, ist für die meisten Nutzer eine Hardware-Wallet der nächste, logische Schritt. Diese kleinen Geräte sind von Grund auf speziell auf die sichere Verwahrung von Bitcoin ausgelegt und nehmen dem Nutzer gleichzeitig viel Komplexität von den Schultern. Im Gegensatz zu den gerade erwähnten Hot Wallets befinden sich die geheimen Schlüssel hier ausschließlich direkt auf der Hardware-Wallet und verlassen diese auch zu keinem Zeitpunkt. Häufig wird daher auch von "Cold Wallets" gesprochen, da die Schlüssel "offline" sind und somit nicht ohne weiteres in die falschen Hände gelangen können.

Die Anschaffung einer Hardware-Wallet ist zwar nicht unbedingt günstig (die Preise liegen je nach Modell zwischen 70€ und 150€). Sie sorgt allerdings nicht nur für einen ruhigeren Schlaf, sondern schützt im Ernstfall vor Diebstahl der eigenen Bitcoin. Für welches Produkt man sich letzten Endes entscheidet und vor allem ab welchem Betrag, ist eine recht individuelle Frage. Blocktrainer.de kann die BitBox02 in der Bitcoin-only Edition, den Tresor Safe 3 oder auch die Blockstream Jade empfehlen – auf die wir in den jeweils verlinkten Testberichten detaillierter eingehen.

BitBox02
Trezor Safe 3
Blockstream Jade

Man lernt nie aus...

Ein Sprichwort, das wenig überraschend auch bei der Verwahrung von Bitcoin Anwendung findet. Mehr über die Hintergründe von Bitcoin-Wallets zu erfahren oder wie sich Transaktionen überhaupt zusammensetzen, kann vor allem langfristig sehr hilfreich sein, wenn es darum gehen soll, Netzwerkgebühren zu sparen oder die Sicherheit der eigenen Schlüssel noch weiter zu optimieren.

Lese-Tipp: Was ist ein Unspent Transaction Output (UTXO)?

Sollten sich früher oder später Fragen bei diesem Lernprozess entwickeln, kann es außerdem nicht schaden, in der meistens sehr hilfsbereiten Bitcoin-Community nachzufragen – beispielsweise in unserem kostenlosen Blocktrainer Forum. Jeder ist einmal Anfänger, also keine Angst: Es gibt keine dummen Fragen! 🙂