Etwas mehr als vier Wochen ist es nun her, dass die Regierung der Zentralafrikanischen Republik das "Projekt Sango" öffentlich machte. In Kombination mit der Einführung von Bitcoin als gesetzlichem Zahlungsmittel soll diese Initiative das extrem arme Land langfristig zu einem attraktiven Standort für Unternehmen im Kryptosektor machen und ausländische Investoren anlocken. Nun gab der Präsident Faustin-Archange Touadéra via Pressemitteilung den geplanten Starttermin für Sango bekannt. Am Sonntag, dem 3. Juli, soll es im Rahmen einer Konferenz so weit sein und weitere Informationen bekannt sowie der Startschuss gegeben werden.

"Die ehrgeizige Strategie zum raschen Aufbau einer erfolgreichen Wirtschaft kann nur auf der neuen Technologie aufbauen, die die Welt im Sturm erobert und das Geld auf eine neue Ebene gehoben hat - Bitcoin als Leitbegriff."

Auszug aus der Pressemitteilung

Projekt Sango

Zu den Plänen, die im Zusammenhang mit Sango realisiert werden sollen, gehören neben der Errichtung einer "Krypto-Insel" und der Schaffung eines geeigneten Rechtsrahmens auch die Entwicklung einer eigenen Wallet und die Gründung einer digitalen Nationalbank. Viele Details des Projekts wirken jedoch sehr utopisch für ein so armes Land, weswegen man gespannt sein kann, inwiefern eine (rasche) Umsetzung realistisch ist. Die geplante "Krypto-Insel" erinnert stark an das "Bitcoin-City" Projekt aus El Salvador, welches mittlerweile auch wieder in den Schubladen verschwunden zu sein scheint.

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Hilfe benötigt!

Da die zentralafrikanische Regierung bereits in einer ersten Ankündigung klarmachte, auf Hilfe und Expertenwissen für eine erfolgreiche Umsetzung angewiesen zu sein, lud sie sich kürzlich eine "Bitcoin-Delegation" in ihr Land ein. Ein mehrköpfiges Expertenteam aus verschiedenen Bereichen des Bitcoin-Kosmos, war eine Woche lang vor Ort, um sich ein Bild der Lage verschaffen und anschließend Empfehlungen an die Regierung aussprechen zu können. Während das erste Bitcoin-Land, El Salvador, beispielsweise hinsichtlich der Wallet-Entwicklung großteils auf eigene Faust agierte und die falschen Partner mit ins Boot holte, sind die Hoffnungen groß, dass es in der Zentralafrikanischen Republik dahingehend besser laufen könnte. Da unter anderem Mitarbeiter der Firma Galoy, Inc., welche für ihre "Bitcoin Beach Wallet" bekannt ist, an der Delegationsreise teilgenommen haben, ist eine Unterstützung ihrerseits sehr wahrscheinlich.

Weil es an manchen Stellen nur so von Buzzwords wie "Metaverse", "Web 3.0" und "NFT" gespickt war, wurden einige Teile des Sango-Projekts seitens der Delegation ebenfalls kritisiert. Es wurde geraten, den Fokus mehr und deutlicher auf die Implementation von Bitcoin zu legen. Inwiefern sich dies zu Herzen genommen wurde und wie es nun weitergeht, ist noch offen. Mehr Informationen wird es wohl erst am kommenden Sonntag geben.