In El Salvador soll bald eine ganze Stadt nur für Bitcoiner gebaut werden. Dies kündigte Präsident Nayib Bukele heute auf dem "Feel the Bit"-Event an, welches als eine Art Abschlussfeier für die vorübergegangene "Bitcoin Week" in El Salvador abgehalten wird. Blocktrainer.de war ebenfalls mit einem Team auf der Veranstaltung zu Gast.

Nayib Bukele stellte den knapp 1000 geladenen Gästen das Konzept zusammen mit dem Blockstream CSO Samson Mow vor.

Er zog einen Vergleich mit dem altertümlichen Machtzentrum Alexandria und plant die Stadt als eine Art Mekka für Technologie und Innovation im Land selbst, aber auch für ganz Latein-Amerika bzw. die ganze Welt.

Mit attraktiven Steuervorteilen - Keine Einkommensteuer, keine Kapitalertragssteuer u. v. m. - sollen Investoren und Neu-Bürger in die Stadt gelockt werden. Lediglich 10% Umsatzsteuer soll es geben, um die Infrastruktur der Stadt am Laufen halten zu können.

Die Energie für den Betrieb der Stadt soll zudem zu 100% aus Vulkanenergie gewonnen werden und somit komplett CO₂-neutral sein.

Wo soll die Stadt entstehen?

Die Bitcoin-City, soll nach Aussagen von Nyib Bukele am Fuße des Vulkans Conchagua, unweit der kleinen Stadt La Union entstehen. Da dieses Gebiet in Grenznähe zu den beiden Ländern Honduras und Nicaragua liegt, könnten auch diese beiden Länder von der neuen Bitcoin-Stadt als Freihandelszone profitieren.

Bitcoin-City soll im Süd-Osten des Landes entstehen.
Quelle: Open Streetmaps

Wie soll die Bitcoin-City aussehen?

Die Pläne, welche der salvadorianische Präsident präsentierte, wirkten eher wie Konzept-Zeichnungen, eines Design-Kurses im Architektur-Studium und werden mit der Realität zumindest mittel- und kurzfristig nur sehr wenig gemeinsam haben.

Die Retortenstadt soll kreisförmig aufgebaut sein und in der Stadtmitte soll sich ein Gemeinschaftsplatz befinden, welchen ein großes Bitcoin-Logo ziert. Gleichzeitig soll die Stadt aber nicht nur ein einziges Zentrum, sondern, im dezentralen Sinne von Bitcoin, mehrere Stadtkerne haben.

Etwa 50% der Stadtfläche sollen neu geschaffener Wohnraum werden und ca. 20% für soziale Einrichtungen zur Verfügung stehen. 10% der Fläche sind für Grünanlagen vorgesehen. Auch eine Tram ist geplant.

Ob die Stadt dann aber tatsächlich nach diesem Design-Vorschlag umgesetzt wird beziehungsweise werden kann, ist natürlich fraglich.

Wer soll das bezahlen?

Bitcoin-Bonds

Finanziert werden soll das Projekt durch die Herausgabe sogenannter "Bitcoin-Bonds", also Bonds, die zur Hälfte durch Bitcoin und zur anderen Hälfte durch Bitcoin Mining gedeckt sind. Diese sollen in Zusammenarbeit mit der Bitcoin-Schmiede Blockstream, auf der von ihnen entwickelten Sidechain namens "Liquid" abgelegt werden. Dadurch könnten beispielsweise Zinszahlungen über Smart-Contracts automatisiert werden.

Starten soll der EBB1 (El Salvador Bitcoin Bond 1) zunächst mit einem Volumen von einer Milliarde USD. Weitere sollen bei Erfolg jedoch folgen.

Dividendenzahlungen

Neben einer festen Rendite von 6,5% soll es nach 5 Jahren auch eine Dividendenzahlung aus den bis dahin generierten Kursgewinnen der gehaltenen BTC geben. Dies könnte für Investorinnen und Investoren die Sache durchaus interessant machen.

Das Produkt muss sicherlich noch etwas genauer unter die Lupe genommen werden, klang auf den ersten Blick jedoch sehr vielversprechend. Im Jahr 2022 wird es sicherlich mehr Details zum EBB1 geben.

Alles in Allem ist die Nachricht einer eigenen Stadt für Bitcoiner und Innovations-Freunde eine unglaubliche Nachricht auf deren Umsetzung gespannt gewartet werden kann.