Das Finanzministerium der Russischen Föderation plant laut eines Berichts der russischen Nachrichtenagentur TASS, die Abwicklungen von internationalen Handelsbeziehungen via Bitcoin und anderen digitalen Assets für alle Branchen uneingeschränkt zuzulassen. Dies teilte der Direktor der Abteilung für Finanzpolitik des Finanzministeriums der Russischen Föderation Ivan Chebeskov am Montag mit.

„Wir werden internationale Abwicklungen in Kryptowährungen für alle Branchen ohne Einschränkungen zulassen!“

Ivan Chebeskov

Gerüchte darum, dass das Land diesen Schritt bald gehen wird, verdichteten sich bereits in den letzten Wochen. Das Finanzministerium begibt sich damit jedoch in einen direkten Clinch mit der Bank Rossii, der Zentralbank des Landes. Diese ist dem Vorhaben gegenüber nämlich alles andere als positiv gestimmt.

Während die Bank Rossii plant, bereits ab dem Frühjahr 2023 den digitalen Rubel erstmals in der Bevölkerung zu testen, befürwortet das russische Finanzministerium die Schaffung einer vollwertigen Infrastruktur für den Umlauf digitaler Währungen.

"Wir glauben, dass wir eine lokale Krypto-Infrastruktur brauchen. Erstens, um die Interessen der Bürger zu schützen. Denn jetzt sind diejenigen, die ihre digitalen Währungen an Krypto-Börsen handeln, eingeschränkt. Zweitens, um zu kontrollieren, wann die digitale Währung legal verwendet wird und wann nicht."

Ivan Chebeskov

Der russische Staat änderte in den letzten Jahren häufig seine Position zur Bitcoin-Regulierung. Während die russische Zentralbank immer wieder ein Verbot der Digitalwährung forderte, äußerte sich Präsident Putin positiv über das Potenzial der Kryptowährungen. Im Februar erklärt Russland dann den Bitcoin zu einem währungsähnlichen Vermögenswert. Dieser regulatorische Status wurde dann aber im Juli bereits wieder zurückgenommen. Gleichzeitig erließ die russische Regierung ein Verbot von inländischen Krypto-Transaktionen.

Der stellvertretende Finanzminister Alexei Moiseev äußerte sich in einem Interview mit Russia-24 über die nötige einheitliche Regulierung von Kryptowährungen und sprach sich teilweise für eine Lockerung der gesetzlichen Vorschriften aus:

„Die derzeitige Infrastruktur, die wir schaffen wollen, ist zu starr für die Verwendung von Kryptowährungen für die Abwicklung internationaler Zahlungen. Zuerst müssen wir sie natürlich erst einmal legalisieren und den Menschen ermöglichen, diese zu nutzen. Andererseits müssen wir die Zahlungen unter Kontrolle bringen, damit es keine Geldwäschevorfälle und keine Bezahlung von Drogen und so weiter gibt.“

Alexei Moiseev

Ein genaues Datum, ab wann das entsprechende Gesetz verabschiedet werden könnte, ist noch nicht genauer bekannt.