Das Bitcoin-Startup Lightspark baut seine Angebote rund um das Lightning-Netzwerk weiter aus: Nach dem Start der Lightspark Plattform und der Vorstellung eines Entwickler-Kits für Lightning-Wallets, veröffentlichte das Unternehmen nun einen Standard namens Universal Money Address, kurz UMA. Hierbei handelt es sich um augenscheinliche E-Mail-Adressen, die vergleichbar mit den bereits etablierten Lightning-Adressen ganz einfach für Lightning-Zahlungen genutzt werden können. Konkret baut der neue Standard zunächst auf etablierten Verfahren wie LNURL auf, um genau das zu ermöglichen. Zusätzlich sollen, wie der Name andeutet, universelle Zahlungen möglich sein, also mit beliebigen Währungen, und das schnell und günstig mithilfe des Lightning-Netzwerks. Ein Ansatz, den man in ähnlicher Form auch vom Zahlungsdienstleister Strike kennt.

Die Standardisierung der Universal Money Address (UMA). Geld muss sich wie E-Mails bewegen, daher haben wir Lightning und LNURL erweitert, um die Einhaltung von Vorschriften und internationalen Handel zu unterstützen. Benutzer werden in der Lage sein, FIAT- und Kryptowährungen über ihre UMA-fähige Börse, Wallet oder Bank zu senden und zu empfangen.

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Abgesehen vom Dollarzeichen ($) am Anfang der Adresse, sind UM-Adressen kaum von E-Mail-Adressen zu unterscheiden, und das soll sich auch in einer möglichst simplen Nutzererfahrung spiegeln. Will Alice beispielsweise 10 Euro aus Deutschland an ihren Freund Bob in Canada schicken, benötigt sie dafür lediglich die entsprechende Adresse und es kann losgehen. Im Hintergrund werden Ihre 10 Euro dann in Bitcoin getauscht und schnell und günstig über das Lightning-Netzwerk an die entsprechende Zielbank geschickt. Dort wiederum findet erst der Wechsel in den gewünschten kanadischen Dollar statt.

Quelle: uma.me

Natürlich sollen auch ganze gewöhnliche Lightning-Zahlungen von Bitcoin nach Bitcoin möglich sein, ohne Währungswechsel – doch das ist offensichtlich schon länger nichts Besonderes mehr. Der Fokus liegt also klar auf der Erweiterung für universelle Zahlungen in Fremdwährungen. Zwar benötigt es hierfür selbstverständlich weiterhin Banken und Börsen, denen man bei der Zahlungsabwicklung vertrauen muss, aber immerhin können sich Nutzer auf günstige Zahlungen in nahezu Echtzeit freuen.

Bis der UMA-Standard aber sinnvoll genutzt werden kann, wird es wohl noch eine ganze Weile dauern. Die eng mit Lightspark zusammenarbeitende Xapo Bank soll das neue Zahlungsformat bereits ab nächstem Jahr unterstützen, ist bislang aber auch der einzige Dienstleister, der auf der offiziellen Webseite gelistet wird. Bankintern ist UMA sicherlich auch eine nette Sache, aber der eigentliche Anwendungsfall, nämlich Grenzen zwischen Nutzern bzw. Banken mit dem Lightning-Netzwerk zu überbrücken, findet hier noch keine wirkliche Anwendung. Da es sich aber um einen offenen Standard handelt, der auch keine zwingende Kooperation mit Lightspark erfordert, sind zumindest die Voraussetzungen für die Adoption des Standards gegeben. Das Konzept von "Lightning-Adressen mit Regulierung", was der UMA-Standard im Grunde genommen ist, stieß bislang allerdings auch auf Kritik in der Bitcoin-Community.