Königreich Bhutan erweitert seine Bitcoin-Mining-Kapazität
Im letzten Jahr ist bekannt geworden, dass das Königreich Bhutan zwischen 2017 und 2019 begonnen hat, aufgrund von wirtschaftlichen Herausforderungen Bitcoin-Mining mit der im Land vorhandenen Wasserkraft zu betreiben. Während der regelmäßigen Dürreperioden schränkt die Regierung den Betrieb der ASIC-Miner aber auch ein, um die geringer verfügbare, nachhaltige Energie für die Bevölkerung zu sichern – Blocktrainer.de berichtete.
In Kooperation mit dem chinesischen Bitcoin-Mining-Unternehmen Bitdeer gibt es zudem Pläne, durch Investitionen im Wert von 500 Millionen US-Dollar das Bitcoin-Mining weiter anzukurbeln. Aus einem aktuellen Bloomberg-Artikel geht nun hervor, dass Bhutan im Vorfeld des Halvings seine Bitcoin-Mining-Kapazitäten zusätzlich erweitern will – ähnlich, wie der Großteil der Bitcoin-Mining-Branche es bereits getan hat.
Upgrade auf 600 Megawatt
Bhutan verfügt über kostengünstige Energie aus Wasserkraft, während Bitdeer eines der effizientesten Mining-Unternehmen ist. Der Bitcoin-Produktionspreis von Bitdeer liegt mit 20.000 US-Dollar pro Bitcoin weit unter dem globalen Branchendurchschnitt von circa 45.000 US-Dollar. Bei dem aktuellen Marktpreis von Bitcoin wäre die Halbierung der Mining-Einnahmen somit eine lösbare Herausforderung. Die Kooperation zwischen Bitdeer und der bhutanischen Regierung – vertreten durch ihren Investmentarm Druk Holding & Investments (DHI) – bietet also Vorteile für beide Seiten. Aus diesem Grund haben DHI und Bitdeer am 3. Mai 2023 einen gemeinsamen Investmentfonds gegründet.
Ursprünglich war geplant, bis zum dritten Quartal 2024 die Kapazität von 100 Megawatt (MW) auf 550 MW zu erhöhen. Um die Auswirkungen des Halvings auf die Mining-Einnahmen zu kompensieren, sind nun 50 MW mehr, also 600 MW Gesamtkapazität geplant, die bis zur ersten Hälfte des Jahres 2025 erreicht werden sollen. Beide Parteien sind zuversichtlich, dass sie selbst bei einem Rückgang des Bitcoin-Preises die betriebliche Effizienz aufrechterhalten können.
Unabhängigkeit von Bitcoin-Preis und Mining-Gebühren
Während sich einige Mining-Unternehmen auf Einnahmeverluste durch das Halving einstellen, glauben andere, dass steigende Mining-Gebühren die halbierte Blocksubvention ausgleichen würden. Insbesondere die Bitcoin-NFTs, das heißt die Ordinals, haben in den letzten Monaten dafür gesorgt, dass sich viele Transaktionen im Mempool ansammelten und die Netzwerk-Gebühren zeitweise extrem angestiegen sind. Der Vermögensverwalter Grayscale schätzt, dass bis Februar dieses Jahres Bitcoin-Miner durch Ordinals mehr als 200 Millionen US-Dollar an Gebühren erwirtschaftet haben. Ob sich dieser Trend jedoch fortsetzen wird, ist unklar. Momentan sind die Transaktions-Gebühren wieder auf einem niedrigen Niveau.
Mit dem Upgrade auf effizientere Hardware sowie der Erweiterung der Mining-Anlagen und somit der Verbesserung der Betriebskosten, der eigenen Hashrate und der Energieeffizienz, ist Bhutan unabhängiger von der Variable der Mining-Gebühren geworden.
Bhutan hat verstanden, dass sich das Land der wachsenden Bitcoin-Mining-Branche und den regelmäßigen Halving-Events anpassen muss, um weiterhin profitabel am Netzwerk teilnehmen zu können. Zudem lässt die Ausweitung der Wachstumsziele des bhutanischen Bitcoin-Minings vermuten, dass die Einbindung von Bitcoin mit der nachhaltigen Wachstumsstrategie des Königreiches und dem Konzept des Bruttonationalglücks in Einklang steht und sich in den vergangenen Jahren bewährt hat. Somit ist Bhutan ein exzellentes Beispiel dafür, dass nicht nur Unternehmen, sondern auch ganze Länder von der Integration des Bitcoin-Minings profitieren können.