Cameron Winklevoss, der als einer der "Facebook-Zwillinge" berühmt wurde und gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Tyler die Kryptowährungsbörse Gemini leitet, hat sich in einem Tweet gegen die US-amerikanische Securities and Exchange Commission (SEC) gewandt. Er bezeichnet die Weigerung der SEC, (Spot) Bitcoin ETFs zu genehmigen, als "komplettes und absolutes Desaster" für US-Investoren und stellt die Regulierungsbehörde als gescheitert dar.

Ein Jahrzehnt der verpassten Chancen

In seinem Tweet erinnert Cameron daran, dass es gestern genau zehn Jahre her war, seit er und sein Bruder Tyler den ersten Spot Bitcoin ETF beantragt haben. Er kritisiert die SEC dafür, dass sie Anleger vor dem am besten performensten Vermögenswert des letzten Jahrzehnts "geschützt" hat und behauptet, dass dies Investoren in "toxische Produkte" wie den Grayscale Bitcoin Trust (GBTC) gedrängt hat, der mit einem massiven Abschlag zu seinem Nettovermögenswert (NAV - Net Asset Value) gehandelt wird und übermäßige Gebühren verlangt. Dass Cameron Winklevoss auf den Grayscale Mutterkonzern, die Digital Currency Group (DCG), nicht gut zu sprechen ist, machte er bereits Anfang dieses Jahres in einem offenen Brief deutlich.

Die Flucht ins Ausland

Er fügte außerdem hinzu, dass die SEC durch ihre Weigerung, entsprechende ETFs zu genehmigen, Spot-Bitcoin-Aktivitäten ins Ausland zu unregulierten Plattformen verlagert und Investoren in die Arme von FTX getrieben hat, eine der größten Finanzbetrügereien der modernen Geschichte, wie er sagt.

Ein Appell an die SEC

Zum Abschluss seines Tweets fordert Cameron die SEC auf, über ihre schlechte Bilanz nachzudenken und sich (wieder) auf ihr eigentliches Mandat zu konzentrieren - Anleger schützen und die Bildung von Kapital zu erleichtern.

Vielleicht überdenkt die SEC ihre katastrophale Bilanz und konzentriert sich auf die Erfüllung ihres Auftrags zum Anlegerschutz, zur Förderung fairer und geordneter Märkte und zur Erleichterung der Kapitalbildung, anstatt ihre gesetzlichen Befugnisse zu überschreiten und zu versuchen, wie ein Wächter des Wirtschaftslebens zu handeln. Dies hätte zu wesentlich besseren Ergebnissen für die US-Anleger geführt.

Cameron Winklevoss

Unterstützung für diejenigen, die kämpfen

Winklevoss schließt seinen Tweet mit Worten der Unterstützung für alle, die darum kämpfen, US-Spot-Bitcoin-ETFs zum Leben zu erwecken, und wünscht ihnen viel Glück. Natürlich richtet er sich damit im Hinblick auf die aktuellen Ereignisse insbesondere an BlackRock, Fidelity und Co., deren kürzliche ETF-Anträge durch die SEC als "unzureichend" bezeichnet wurden.

In der Zwischenzeit wünsche ich all jenen viel Glück, die für die Einführung von US-Spot-Bitcoin-ETFs kämpfen. Auf geht's!

Cameron Winklevoss

Fazit

Die Kritik an der SEC wirft wichtige Fragen über die Rolle der Regulierungsbehörde in Bezug auf den Markt rund um Bitcoin und andere Kryptowährungen auf. Schützt die harte Haltung der Aufsichtsbehörde tatsächlich Investoren oder treibt diese, wie Cameron Winklevoss behauptet, wirklich eher Investoren ins Ausland und die Arme von unregulierten Handelsplätzen? Dass die SEC auf die Kritik (öffentlich) reagieren wird, ist eher unwahrscheinlich. Trotzdem bleibt es spannend und wir werden sehen, wie die Behörde mit den aktuellen ETF-Anträgen weiter verfahren wird.