Laut eines Berichts des Wall Street Journals hat die US-amerikanische Securities and Exchange Commission (SEC) die kürzlich durch BlackRock, Fidelity und andere Finanzgiganten eingereichten Anträge zur Einführung von Spot Bitcoin ETFs als unzureichend eingestuft und diese an die Antragsteller zurückgeschickt.

Unzureichende Klarheit und Umfang

Seit Mitte Juni, als BlackRock Unterlagen für einen ETF einreichte, der "echte" Bitcoin hält, ist dessen Preis wieder über die 30.000 US-Dollar Marke geklettert. Laut Insiderquellen informierte die SEC die Börsen Nasdaq und Cboe Global Markets, nun jedoch, dass die Anträge, die im Namen von Vermögensverwaltern wie BlackRock und Fidelity Investments eingereicht wurden, nicht ausreichend klar und umfassend sind. Die SEC bemängelte, dass die Anträge nicht die jeweilige Bitcoin-Börse benennen, mit der sie eine sogenannte "Überwachungsvereinbarung" haben werden, und nicht genügend Informationen über die Einzelheiten dieser Überwachungsvereinbarungen enthielten.

Eine "Überwachungsvereinbarung" ist in diesem Kontext eine Vereinbarung zwischen der Börse, die den ETF listet, und der Spot Bitcoin Exchange, auf der der tatsächliche Handel stattfindet. Diese Vereinbarung soll sicherstellen, dass es eine gemeinsame Überwachung und gemeinsame Standards für den Handel gibt, um Marktmanipulationen zu verhindern und die Integrität des Handels zu gewährleisten. Es handelt sich im Wesentlichen um eine Vereinbarung zur Zusammenarbeit bei der Überwachung des Handels, um sicherzustellen, dass er fair und im Einklang mit den regulatorischen Anforderungen abläuft.

Die SEC bemängelte, dass die Anträge nicht ausreichend dargelegt haben, welche Spot Bitcoin Exchanges für die Überwachungsvereinbarungen in Frage kommen und wie genau diese Überwachungsvereinbarungen ausgestaltet sein sollen. Dies lässt vermuten, dass die SEC besonderen Wert auf Transparenz und klare Strukturen legt, insbesondere wenn es um ein so volatiles und potenziell riskantes Anlageinstrument wie Bitcoin geht.

Erstaunliche Ablehnung aller Anträge

Es ist in der Tat erstaunlich, dass alle Anträge, einschließlich der vom Branchenprimus BlackRock, von der SEC als unzureichend eingestuft wurden. Diese Vermögensverwalter sind keineswegs Neulinge in der Branche. Vor allem BlackRock hat eine beeindruckende Erfolgsbilanz mit einer Quote von 575:1 genehmigten ETF-Anträgen. Dies wirft die Frage auf, ob das Problem möglicherweise nicht bei den Vermögensverwaltern liegt, sondern woanders.

Liegt das Problem woanders?

Könnte es lediglich sein, dass die SEC besonders vorsichtig ist, wenn es um Bitcoin geht? Oder gibt es andere Faktoren, die die SEC dazu veranlassen, eine härtere Linie gegenüber diesen Anträgen zu verfolgen? Diese Fragen bleiben bisweilen offen. Die Vorstellung, dass all diese Finanzgiganten salopp gesagt "zu dumm" waren, die Anträge korrekt zu stellen, ist schwer vorstellbar. Möglicherweise steckt seitens der SEC doch mehr dahinter.

Bei Twitter spekulieren einige User bereits, dass die SEC nicht die erforderlichen Ressourcen hat, um alle eingereichten Anträge angemessen zu prüfen. Dies könnte darauf hindeuten, dass das Problem nicht unbedingt bei den Vermögensverwaltern liegt, sondern möglicherweise bei der Kapazität der SEC, eine große Anzahl von Anträgen in kurzer Zeit zu bewältigen. Will die Behörde vielleicht nur Zeit schinden?

Die Überprüfung dieser "kleinen" Änderung in der Einreichung wird wahrscheinlich Monate dauern. Sobald der Name der Börse im Antrag steht, wird die SEC sagen, diese nicht zufriedenstellend ist. Sie versuchen, die Sache auf die lange Bank zu schieben und so lange wie möglich zu verzögern.

@UnseenNight

Kein Grund zur Panik

Es ist wichtig zu betonen, dass diese Ablehnung durch die SEC nicht unbedingt eine schlechte Nachricht ist. Wie auch der ETF-Analyst Eric Balchunas in einem Tweet erwähnte, können die Anträge nach Überarbeitung erneut eingereicht werden. Dies ist ein üblicher Prozess, und es besteht die Möglichkeit, dass nach einigen Anpassungen und Klärungen die Anträge in Zukunft genehmigt werden könnten.

Moment mal, das ist doch nicht so schlimm wie die Überschrift [vermuten lässt]. Der entscheidende Absatz ist weiter unten im Text. Im Grunde will die SEC, dass sie die "Krypto-Börse" nennen und mehr Details über die Überwachungsmaßnahmen geben. Das ist verständlich und wohl auch eine gute Nachricht. Ich hatte auch schon den Eindruck, dass sie das noch anpassen müssen.

Eric Balchunas

Fazit

Die Entscheidung der SEC, die Anträge für Spot Bitcoin ETFs als unzureichend einzustufen, wirft zwar einige Fragen auf, sollte aber nicht als grundlegende Ablehnung oder gar Grund zur Panik verstanden werden. Es ist wichtig, besonnen zu bleiben und zu erkennen, dass ein solches Vorgehen durchaus Teil eines regulären Prozesses ist. Die Vermögensverwalter haben nun die Möglichkeit, ihre Anträge zu überarbeiten und erneut einzureichen. Die Zukunft von Bitcoin und möglichen Spot ETFs bleibt demnach weiterhin spannend und offen, und es wird interessant sein zu sehen, wie sich die Dinge in den kommenden Monaten entwickeln.