Zum 1. Januar führte die Regierung von Kasachstan eine progressive Steuer für die Bitcoin-Miner innerhalb des Landes ein. Schon zuvor verließ ein Großteil der Miner deshalb das Land. Nun zeigen erste Daten, dass der Abzug der Miner aus Kasachstan dazu beigetragen hat, die Emissionen des Bitcoin-Netzwerks weiter zu senken.
Hashrate von Kasachstan sinkt auf 6,4%
Kasachstan ist bekannt für seinen billigen Kohlestrom. 79,6% des Energiemixes von Kasachstan setzt sich aus fossilen Brennstoffen zusammen. Der billige Kohlestrom, welchen die Miner für ihren Betrieb verwendeten, sorgte auch innerhalb der Bitcoin-Community für Diskussionen. Über das vergangene Jahr hinweg leisteten Organisationen wie das Bitcoin-Mining-Council wichtige Aufklärungsarbeit in Bezug auf das Bitcoin-Mining und betonten dabei immer wieder die Nachhaltigkeit des Bitcoin-Netzwerks. Der Mining-Standort Kasachstan mit seinem hohen Anteil an fossilen Brennstoffen war schon damals manchen ein Dorn im Auge.
Die verschärfte Regulierung durch die Politik löste den Gewissenskonflikt. Laut dem Bitcoin-Umweltaktivisten Daniel Batten fiel der Anteil Kasachstans an der Hashrate des Bitcoin-Netzwerks auf nun 6,4%. Im vergangenen Jahr ging bis zur Jahreshälfte bereits die Hashrate Kasachstans von 18,10% auf 13,22% zurück. Besonders zum Jahresende hin verstärkte sich der Exodus der Mining-Unternehmen und immer mehr von ihnen zogen in Staaten mit freundlicher Regulierung um.
Emissionen des Bitcoin-Netzwerks fallen um 10%
Der Rückgang von Kasachstan macht sich auch an dem Strommix des Bitcoin-Netzwerks bemerkbar. Wie Batten erklärte, beträgt der nachhaltige Energiemix des Bitcoin-Netzwerks derzeit 52,2%. Der Anteil der erneuerbaren Energien stieg über das vergangene Jahr hinweg um 2,9%. Die restlichen 47,8% des Stroms werden immer noch aus fossilen Brennstoffen erzeugt.
Würde sich dagegen immer noch 18% der Hashrate in Kasachstan befinden, so würde sich der Strommix des Bitcoin-Netzwerks laut Batten deutlich verschlechtern. Aufgrund des billigen Kohlestroms in Kasachstan würden nur noch 49,3% des Energiemixes aus erneuerbaren Energiequellen stammen. Die Mehrheit des Stroms würde folglich mit 50,7% aus fossilen Brennstoffen erzeugt werden.
Dieser Unterschied lässt sich auf die gewonnene Einsparung der Emissionen umrechnen. Laut Batten lagen die Emissionen des Bitcoin-Netzwerks zuvor bei 36 Megatonnen CO₂-Äquivalente. Mit dem Rückgang der Hashrate in Kasachstan fiel dieser Wert auf 32,4 Megatonnen CO₂-Äquivalente und entspricht damit einer Einsparung von rund 10%.
Die Regulierung der Mining-Industrie in Kasachstan führte dazu, dass die Miner ihre Mining-Einrichtungen in andere Länder verlegten (oder abschalteten) und dass die Emissionen des gesamten Bitcoin-Netzwerks deutlich gesenkt wurden. Der Fall Kasachstan ist damit ein anschauliches Beispiel für die Antifragilität des Bitcoin-Netzwerks. Mit dem Wegfall Kasachstans als einflussreichem Standort operiert das Bitcoin-Netzwerk nun insgesamt effizienter und nachhaltiger.