Bild: Invesco Corporate

Derzeit stehen Bitcoin und der gesamte Kryptomarkt medial eigentlich nur noch wenig im Fokus. Dennoch sind zahlreiche Unternehmen aus der traditionellen Finanzwelt gerade dabei Bitcoin wieder ins Rampenlicht zu heben. Nachdem in den vergangenen Tagen bereits Meldungen öffentlich wurden, dass sich Finanzgiganten wie BlackRock, Fidelity, Charles Schwab oder die Deutsche Bank derzeit intensiv um den Ausbau ihres Engagements im Bereich Bitcoin bemühen, kamen in der gestrigen Nacht zwei weitere große Namen hinzu. Denn auch die beiden Vermögensverwalter WisdomTree und Invesco haben Berichten zufolge nun neue Anträge für Bitcoin ETFs eingereicht. Dies unterstreicht das anhaltende Interesse der traditionellen Finanzwelt an Kryptowährungen und insbesondere Bitcoin.

WisdomTree und sein Spot-Bitcoin-ETF-Antrag

WisdomTree Investments, ein in New York ansässiges Unternehmen, das sich auf börsengehandelte Fonds (ETFs) und Asset Management spezialisiert hat, hat gestern einen Antrag für einen Spot-Bitcoin-ETF bei der US-amerikanischen Börsenaufsicht SEC eingereicht. Dieser Schritt folgt auf ähnliche Anträge von anderen Finanzgiganten wie zum Beispiel dem weltgrößten Vermögensverwalter BlackRock.

Der Spot-Bitcoin-ETF von WisdomTree zielt darauf ab, Anlegern eine Möglichkeit zu bieten, in Bitcoin zu investieren, ohne die Kryptowährung direkt besitzen zu müssen. Stattdessen würde der ETF den Preis von Bitcoin an Spotmärkten nachbilden. Dies ermöglicht es Anlegern, über einen traditionellen Brokerage-Account an der Wertentwicklung von Bitcoin teilzuhaben, ohne sich mit den Herausforderungen der Aufbewahrung von Kryptowährungen auseinandersetzen zu müssen. Gerade für institutionelle Investoren ist dies ein enormer Vorteil.

Dabei ist wichtig zu beachten, dass ein solcher Spot-Bitcoin-ETF, sollte er genehmigt werden, den Anlegern eine direktere Exposition gegenüber dem Bitcoin-Preis bieten würde als viele der derzeit verfügbaren Krypto-Investmentprodukte, die oft nur auf sogenannten Futures basieren und bei denen der Herausgeber die zugrundeliegenden BTC tatsächlich nicht besitzen muss.

Invesco und sein erneuter Vorstoß in Bitcoin-ETFs

Invesco, ein globaler Investmentmanager, hat ebenfalls einen erneuten Antrag für einen Bitcoin ETF bei der SEC eingereicht. Der Antrag von Invesco zielt ähnlich, wie die Anträge von WisdomTree und BlackRock darauf ab, einen ETF zu schaffen, der den Spot-Preis von Bitcoin nachbildet.

Invesco ist bekannt für seine Innovationskraft im ETF-Bereich und will sich wohl nun auch erneut an das Thema Bitcoin wagen. Das Unternehmen hat in der Vergangenheit bereits mehrere Anträge für Bitcoin-ETFs gestellt und zeigt mit diesem erneuten Antrag sein fortgesetztes Engagement für die Kryptowährungsbranche. Im Jahr 2021 beantragte Invesco erstmals in Zusammenarbeit mit Galaxy Digital einen Bitcoin-ETF. Dieser wurde jedoch seitens der Behörden abgelehnt. Außerdem beantragte der Investmentriese auch einen Bitcoin-Futures-ETF, ließ die Bemühungen jedoch im Oktober 2021 fallen, nachdem ein ähnlicher Futures-ETF von ProShares genehmigt wurde.

Das Ende des Bärenmarktes

Sowohl WisdomTree als auch Invesco verfolgen das Ziel, Anlegern eine regulierte und zugänglichere Möglichkeit zu bieten, in Bitcoin zu investieren. Allerdings stehen beide Unternehmen vor der Herausforderung, die Genehmigung der SEC zu erhalten, die in der Vergangenheit eine strenge Haltung gegenüber Bitcoin ETFs, insbesondere Spot-ETFs, eingenommen hat.

Bei Twitter und in einschlägigen Foren werden bereits erste Stimmen laut, dass eine Genehmigung dieser ETFs den Wendepunkt im aktuellen Bärenmarkt darstellen und dem Bitcoin-Preis zu neuen Höhen verhelfen könnte. Allerdings gibt es auch einige kritische Stimmen, die das Interesse an Bitcoin durch zahlreiche Wallstreet-Unternehmen ganz und gar nicht gutheißen.

Blackrock, Deutsche Bank, Fidelity und so weiter.

Sie werden eine Menge Papier-Bitcoin erzeugen. Das ist vielleicht nicht die institutionelle Adoption, die man sich gewünscht hat.

@FieldNas via Twitter

Fazit

Die jüngsten Anträge von WisdomTree und Invesco, zusammen mit den Nachrichten um Fidelity, Charles Schwab, Citadel Securities, BlackRock und die Deutsche Bank, zeigen, dass die traditionelle Finanzwelt weiterhin an Bitcoin und dessen Fortbestehen glaubt. Trotz der Volatilität und Unsicherheit, die oft aus der traditionellen Finanzwelt mit dem Kryptomarkt in Verbindung gebracht werden, scheint das Vertrauen in das Potenzial von Bitcoin und insbesondere den Bitcoin-Preis unter den etablierten Finanzakteuren ungebrochen zu sein. Die Finanzelite würde sich wohl kaum die Mühe machen, solche ETFs zu beantragen, wenn sie nicht glauben würde, dass damit noch eine Menge Geld verdient werden kann. Ob die aktuellen Geschehnisse allerdings tatsächlich das "Ende des Bärenmarktes" darstellen, das werden nur die kommenden Wochen und Monate zeigen können.