Das World Economic Forum (WEF) hat in der Vergangenheit mit vielen Aussagen auf sich aufmerksam gemacht, die dem Ethos von Bitcoin diametral gegenüberstehen. Etwa ist der bekannte Slogan „You’ll own nothing and you’ll be happy“, den das WEF verbreitet hat, alles andere als mit Satoshi Nakamotos Kreation vereinbar. Bitcoin hat nämlich das Verständnis davon, was Eigentum ist und warum dies so wichtig ist, auf ein neues Level gebracht.

Ende 2017 prognostizierte das WEF in einem Blog-Artikel, dass Bitcoin aufgrund des Minings im Jahr 2020 mehr Energie als die gesamte Welt zur Veröffentlichungszeit des Artikels verbrauchen wird. In diesem Zusammenhang stellte die umstrittene NGO die Frage, ob sich die Welt Bitcoin aus ökologischer Sicht überhaupt leisten kann. Mit der Vorhersage lag das WEF letztlich um satte 99,954 % daneben.

Zudem setzte sich das WEF noch vor nicht allzu langer Zeit dafür ein, den Konsensmechanismus von Bitcoin auf das weniger energieintensive, dafür langfristig aber auch nicht mehr dezentrale Proof-of-Stake zu wechseln. In dem dazugehörigen Video fiel zudem die Aussage, dass Bitcoin alleine die Erde um 2 Grad erwärmen könnte.

Darüber hinaus warb das WEF für die nun insolvente Kryptobörse des verurteilten Betrügers Sam Bankman-Fried, der sich häufig negativ über Bitcoin äußerte und den Preis nach unten manipulierte. Kunden, die bei FTX dachten Bitcoin zu kaufen, mussten später schmerzhaft lernen, dass die damals zweitgrößte Kryptobörse der Welt diese Bitcoin gar nicht besaß. Die Organisation um den Vorstand Klaus Schwab führte FTX vor dem Kollaps als Partner auf ihrer Website.

WEF berichtet plötzlich positiv über Bitcoin-Mining

Nachdem etwas Zeit ins Land gegangen ist, scheint nun langsam ein Sinneswechsel stattzufinden. Vor wenigen Tagen hat das WEF ein Video auf LinkedIn und TikTok gepostet, das die positiven Eigenschaften vom Bitcoin-Mining anhand des Nationalparks Virunga in der Demokratischen Republik Kongo herausstellt.

Inhalt des Videos ist, dass das Mining dort CO₂-neutral mit sauberer Energie aus drei Wasserkraftwerken betrieben wird, die auch die Schokoladenfabrik des Nationalparks sowie mehr als 30.000 Haushalte mit Strom versorgen. Mit der überschüssigen hydroelektrischen Energie, die sonst keinen Abnehmer finden würde, schürfen die Kongolesen im Virunga Bitcoin. Die daraus resultierenden Bitcoin im Gegenwert von rund 150.000 US-Dollar im Monat kommen sowohl der Infrastruktur als auch den Gehältern der Angestellten zugute. Diese Summe entspricht in etwa den Tourismuseinnahmen des Nationalparks.

Blocktrainer.de berichtete bereits vor mehr als einem Jahr darüber, wie Bitcoin-Mining den Virunga-Nationalpark, für den der Rückgang im Tourismus im Rahmen der Pandemie fast das Ende bedeutete, gerettet hat.

Potenzial vom Bitcoin-Mining wird Mainstream

Damit, dass auch das umstrittene World Economic Forum positiv über Bitcoin berichten wird, hätten wohl die wenigsten gerechnet. Manche in der Bitcoin-Community vermuten, dass dahinter die Interessen vom BlackRock-CEO Larry Fink stehen könnten, der beim WEF als Agenda Contributor geführt wird. Fink hat nämlich mit seinem Unternehmen einen Bitcoin-Spot-ETF gelauncht und profitiert so entsprechend indirekt an dem Erfolg der erst 15 Jahre alten Anlageklasse.

Doch so sehr sollte einen dieser vermeindliche Sinneswandel gar nicht überraschen. Tatsächlich reiht er sich nämlich zu den vielen Mainstream-Berichten der letzten Zeit ein, die das umweltschonende und gesellschaftsverbessernde Potenzial der Bitcoin-Rechenzentren hervorheben. Diese Mining-Anlagen sind nämlich höchst flexibel und können an verschiedensten Orten die überschüssige Energie direkt für das Schürfen von Bitcoin nutzbar machen und so erneuerbaren Energien rentabler machen und für zusätzliche Einnahmen sorgen.

<mark class="has-inline-color has-luminous-vivid-orange-color" style="background-color:rgba(0, 0, 0, 0);box-sizing:inherit;color:var(--wp--preset--color--luminous-vivid-orange) !important;outline:none;padding:0.2em;">Lese-Tipp</mark>: Neuer KPMG-Bericht: Bitcoin ist gut für Umwelt und Gesellschaft

Ob es finanzielle Interessen von einflussreichen Personen sind oder lediglich späte Erkenntnis: Es ist durchaus positiv zu werten, dass immer mehr Medienhäuser und Organisationen die einseitige und negative Sichtweise auf den Energieverbrauch von Bitcoin beiseitelegen und differenzierter berichten.