Nachdem BlackRock im Juli dieses Jahres den Antrag auf einen eigenen Bitcoin-Spot-ETF eingereicht hatte, überarbeiteten zahlreiche andere Vermögensverwalter ihre Jahre zuvor eingereichten Bitcoin-ETF-Anträge, sodass viele davon im Juli von der US-Börsenaufsicht SEC anerkannt wurden und derzeit geprüft werden.

Am 11. August hat die SEC die Entscheidung über die Zulassung des Bitcoin-Spot-ETFs von Cathie Woods ARK Investment Management und 21Shares (ARK 21Shares), der bereits im Mai anerkannt wurde, verschoben und damit die zweite Terminfrist für diesen ETF auslaufen lassen.

Nun wird gespannt auf die nächsten wichtigen Termine gewartet.

Freitag, 1. September

Das nächste wichtige Datum ist der 1. September. Er markiert das erste Fälligkeitsdatum der Genehmigung oder Ablehnung des Bitcoin-ETPs von Bitwise bzw. der Vertagung dieser Entscheidung. Da der 1. September ein Freitag ist und die erste Fristsetzung von fünf weiteren Antragstellern auf den 2. September fällt, ist der 1. September demnach auch der Stichtag für die Entscheidung über diese fünf bedeutendsten Anträge. Dazu gehören die Bitcoin-ETFs von Fidelity, Invesco, Galaxy, Wisdomtree, VanEck und BlackRock. Vor allem die Entscheidung zu BlackRocks iShares Bitcoin Trust wird mit Spannung erwartet, da BlackRock eine nahezu makellose Bilanz bezüglich genehmigter ETF-Anträge vorweisen kann.

Sollte die Entscheidung ebenso vertagt werden, wie beim ARK 21Shares Bitcoin-ETF, wäre der nächste Stichtag für diese fünf Anträge 45 Tage später, am 17. Oktober. Bei einer Vertagung ist auch die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die Entscheidung zum Antrag von Valkyrie, dessen erste Frist am 4. September abläuft, ebenso verschoben wird.

Bitcoin-ETFS: Daten und Terminfristen

Entscheidung erst im nächsten Jahr?

Laut der Meinung von Experten und des historischen Trends neigt die SEC dazu, die Entscheidungen möglichst lange zu verschieben. 

Selbst wenn diese Produkte letztendlich genehmigt würden, wäre es sehr überraschend, sie bei der ersten Gelegenheit genehmigt zu sehen.

Zitat von Stephane Ouellette, CEO von FRNT Financial

Vielleicht wird die SEC über die Anträge von BlackRock und Co. bei der zweiten Gelegenheit bzw. bis zur Fristsetzung am 17. Oktober entscheiden. Doch wenn die Behörde ihre Entscheidung für gewöhnlich möglichst lange hinauszögert, ist es äußerst wahrscheinlich, dass ein Bitcoin-Spot-ETF in diesem Jahr weder genehmigt noch abgelehnt, sondern die Entscheidung aufgeschoben wird. In diesem Fall wäre die nächste Terminfrist für BlackRocks Antrag 90 Tage nach der zweiten, das heißt am 15. Januar 2024. 

Grayscale gegen SEC

Der Gerichtsstreit zwischen dem Vermögensverwalter Grayscale und der US-Börsenaufsicht könnte jedoch noch in diesem Jahr Auswirkungen auf den Kryptowährungsmarkt und die Regulierung bzw. Genehmigung von ETFs haben. Grayscale verklagte die SEC, da sich das Unternehmen bei dem 2016 gestellten Antrag auf Umwandlung seines Bitcoin-Trusts in einen Bitcoin-Spot-ETF ungerecht behandelt fühlte. Sollte in diesem Jahr noch eine Entscheidung in dem Prozess zugunsten der SEC getroffen werden, würde die Genehmigung von Bitcoin-Spot-ETFs unwahrscheinlicher werden. Andersherum würde eine Entscheidung zugunsten von Grayscale die Türen für weitere Bitcoin-ETFs öffnen.

Januar 2024

Sollte in dem Grayscale-SEC-Prozess keine Entscheidung fallen, ist der nächste wichtige Termin der 10. Januar 2024. An diesem Tag muss der Bitcoin-ETF von ARK und 21 Shares entweder genehmigt oder abgelehnt werden. Eine weitere Fristverlängerung ist ausgeschlossen, da das Datum den vierten und somit endgültigen Stichtag für diesen ETF darstellt. Sollte bis zu diesem Zeitpunkt keine Entscheidung über einen ETF getroffen worden sein, wird es spätestens an diesem Tag passieren.

Wenn der ARK-21-Shares-Bitcoin-ETF abgelehnt wird, rückt der 15. Januar ins Rampenlicht. An diesem Tag könnte über den vielversprechendsten Antrag von BlackRock entschieden werden. Da dies jedoch erst der dritten Deadline entspricht, könnte die Entscheidung wiederum 60 Tage verschoben werden.

15. März 2024

Der 15. März ist der finale Stichtag für fünf Antragsteller, darunter BlackRock. An diesem Tag werden die Anträge genehmigt oder abgelehnt. „Zufälligerweise“ fällt das Datum zeitlich in die Nähe des nächsten Bitcoin-Halvings, das voraussichtlich am 25. März stattfinden wird. Eine Antragsgenehmigung würde den Bitcoin-Preis höchstwahrscheinlich beflügeln, während eine Ablehnung vermutlich das Gegenteil bewirken könnte.

Dass die Bitcoin-ETFs von der SEC abgelehnt werden, wurde von dem ehemaligen SEC-Abteilungsleiter John Reed Stark bereits prophezeit. Er begründete seine Ansicht mit der Anti-Krypto-Haltung der gegenwärtigen SEC, die sich durch die anstehende US-Präsidentschaftswahl im Jahr 2024 jedoch ändern könnte. Mit einem neuen Präsidenten würde auch die Behörde neu besetzt, sodass kryptofreundlichere Politiker wie Hester Pierce einen Kurswechsel bei der Krypto-Regulierung und der Genehmigung von Bitcoin-ETFs einleiten könnten. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob die Bitcoin-Spot-ETFs gegenwärtig tatsächlich keine Genehmigung erhalten und zum Wahlkampfthema werden.