Heute gingen Bilder von einem circa dreieinhalb Meter großen Skelettkopf aus Holz, Styropor und Elektroschrott durch die sozialen Netzwerke, die die Auswirkungen von Bitcoin auf den Klimawandel thematisieren. Hier erfahrt ihr, wer dieses Kunstwerk erschuf und was es damit auf sich hat.

Der Künstler und sein Kunstwerk

Der Künstler und Aktivist Von Wong machte sich in vergangenen Zeiten schon einen Namen durch verschiedene künstlerische Installationen, die die Müllproblematik auf dem Planeten thematisierten, wie das Plastik in Ozeanen oder das Fast-Fashion-Geschäftsmodell. Mit seinem neuesten Projekt wollte er in Zusammenarbeit mit Greenpeace-USA auf die Problematik des Energieverbrauchs und der Abfallproduktion des Bitcoin-Minings aufmerksam machen und dadurch Bitcoin-Befürworter, Unternehmen, Regierungen und den Rest der Menschheit davon überzeugen, ein Umdenken bei Bitcoin einzuleiten und Bitcoin umweltfreundlicher zu gestalten, indem man sich von der Grundidee des Bitcoin-Schöpfers Satoshi Nakamoto entfernt und den Bitcoin-Code verändert, sodass Proof-of-Work abgeschafft werde.

Für diesen Zweck bauten er und seine Helfer eine circa 335 cm große Skulptur in Form eines Totenkopfes aus Holz, Styropor und Elektroschrott, den er Skull of Satoshi nannte. Dieses Kunstwerk wurde in einem verlassenen Lagerhaus in Szene gesetzt, wobei verschiedene Fotos entstanden, die Von Wong auf seinem Blog veröffentlichte und die nun viral gingen.

Es ist eine Kombination aus dem Symbol des Todes, dem Totenkopf, sowie mehreren Schornsteinen, die den zerstörerischen Einfluss auf die Umwelt darstellen sollen und mit einer Nebelmaschine zum Qualmen gebracht wurden, und den Laseraugen der Bitcoin-Anhänger, die mit zusätzlicher Lichttechnik installiert wurden und die nicht den Bitcoin-Trend aus dem Jahr 2021 (#LaserRayUntil100k), sondern den blinden Glauben seiner Anhänger symbolisieren sollen. In einigen Fotos wurden auch mysteriös gekleidete Menschen mit Laseraugen aus Lichterketten positioniert, die die Bitcoin-Anhänger eher als eine Sekte darstellen.

Quelle: Von Wong

Die Reaktionen auf Satoshis Schädel

Von Wong bezeichnet sich selbst nicht als Gegner von Bitcoin. Er will die Bitcoin-Befürworter auch nicht ins schlechte Licht rücken, sondern ihnen ihre Macht der Veränderung vor Augen führen. Er meint in einem Video, dass er die Adoption von Bitcoin durch seine aufklärende Kunstinstallation sogar vorantreiben will.

Greenpeace nutzte die Bilder der Skulptur für eine weitere Kampagne, um die angeblich schädlichen Auswirkungen von Bitcoin auf den Klimawandel darzustellen. Es wurden dafür sogar extra Aufkleber produziert, die von den Befürwortern der Veränderungen im Bitcoin-Code verteilt werden sollen. Diese Aktion stellt nach der Petition für den Umstieg von Bitcoin auf Proof-of-Stake, die Greenpeace-USA zusammen mit ihrem Unterstützer und Ripple-Gründer Chris Larsen initiiert hatte, nun einen weiteren Schritt der Hetzkampagne der Umweltschutzorganisation gegen Bitcoin dar.

Die Reaktion der Bitcoin-Community wurde durch ein Comic von Lina Seiche auf den Punkt gebracht.

Anstatt die Skulptur zu verunglimpfen, wurde sie von vielen Bitcoin-Anhängern gelobt. Statt Spott und Ablehnung erhielt die Installation durchaus Anerkennung als Kunst sowie als Mahnmal und Diskussionsgrundlage für den Umgang mit Desinformationen bezüglich Bitcoin. Schließlich ist es nicht das erste Mal, dass die Proof-of-Stake-Problematik bei Bitcoin vermehrt zu Fehlannahmen durch diverse Leitmedien führte. 

Warum es gut ist, dass Bitcoin nicht auf Proof-of-Stake wechseln wird, hat Roman Reher von Blocktrainer.de ausführlich in einem YouTube-Video erklärt:

Fazit

Blocktrainer.de hat bereits mehrfach über die Verbreitung von Fehlinformationen zum Energieverbrauch von Bitcoin sowie die umweltfreundlichere Entwicklung des Minings berichtet. Laut neuen Forschungsergebnissen wird das Bitcoin-Mining zumindest zu 52,6 % aus erneuerbaren Energien betrieben und ist somit einer der saubersten Industrien dieser Welt.

Greenpeace könnte letztlich selbst den Code ändern und darauf hoffen, dass ihr Fork die Unterstützung der Community erhält. Doch die Community weiß, wie entscheidend der Proof-of-Work-Mechanismus für die Sicherheit des Netzwerks ist, sodass die Bemühungen von Greenpeace höchstwahrscheinlich auch dieses Mal erfolglos bleiben werden und „nur“ weitere Memes zur Folge haben könnten.