
Liveticker: The ₿Word-Konferenz
Hallo und herzlich Willkommen hier bei Blocktrainer.de zu unserem Liveticker der Bitcoin-Konferenz „The ₿Word“, die vom kürzlich ins Leben gerufenen „Crypto Council for Innovation“ bzw. Ark Invest, Square und Paradigm abgehalten wird.
Da einige hochkarätige Gäste wie z.B. Elon Musk, Jack Dorsey, Cathie Wood, Adam Back uvm. zu Gast sein werden, dürfen wir gespannt sein was die Konferenz für uns bereit hält.
Los geht es pünktlich um 18 Uhr.
Ähnlich wie damals bei der Konferenz von Microstrategy scheint es auch hier Serverprobleme aufgrund des großen Ansturms zu geben. Derzeit ist die Seite nicht bzw. nur teilweise erreichbar.

Nun scheint es zu funktionieren
…der Countdown läuft
Die Entmystifizierung von Bitcoin
Los geht es mit dem Thema „Demystifying Bitcoin“.
In 5 Sessions werden die folgenden Mythen besprochen:
Sitzung 1: „Bitcoin verschwendet Energie“
Session 2: „Bitcoin begünstigt kriminelle Aktivitäten“
Session 3: „Bitcoin ist nicht skalierbar“
Session 4: „Bitcoin-Besitz ist konzentriert“
Session 5:“Bitcoin kann leicht verdrängt werden“

Nic Carter zu „Bitcoin verschwendet Energie“
Die erste Session wird gehosted vom bekannten Bitcoin-Analysten Nic Carter. Die Sessions sind allerdings nicht live, sondern aufgezeichnet. Die Live Sessions beginnen erst um 20 Uhr.
Carter argumentiert, dass Bitcoin als globales Geldnetzwerk durchaus ein berechtigtes Anrecht auf einige der gesellschaftlichen Ressourcen hat. Immerhin besichert das BTC Netzwerk Transaktionen in einer Höhe von 10-20 Milliarden US-Dollar pro Tag.
Diskussion im kostenlosen Blocktrainer-Forum
Wer Lust hat ist gerne dazu eingeladen, die Vorträge in unserem kostenlosen Blocktrainer-Forum mit anderen Community-Mitgliedern zu diskutieren.
Hier geht es zum Thread

Die Sicherheit von Bitcoin leitet sich aus dem Proof of Work ab…
Carter erklärt das Fundament des Bitcoin Netzwerk, den Sicherheitsmechanismus des Proof of Work. Als fleißige Zuschauer des Blocktrainers, sind euch diese Argumente natürlich nicht neu 🙂
Einen Mythos, den Carter ebenfalls direkt mit ausräumt ist der, dass der Energieverbrauch des Bitcoin Netzwerks nicht unbedingt mit den Transaktionen zusammenhängt sondern eher mit der Verteilung und Sicherung der Coins.

Interessante Zahlen zum Bitcoin Mining
Bitcoin Miner konsumieren ca. 0,26% der globalen Stromproduktion und ca. 0,11% der gesamten Energieproduktion.
Allerdings ist das ca. 12x weniger als die Standby-Geräte in den USA pro Jahr verbauchen.
„Der wahrgenommene Wert des Energieverbrauchs einer Anwendung ist eine Funktion der subjektiven Ansicht über den Nutzen dieser Anwendung“

„Bitcoin Mining ist so grün wie die Stromquellen, die dafür verwendet werden“

„Bitcoin Miner verhalten sich synergetisch zu immer mehr Stromnetzen aus erneuerbaren Energien“
Carter geht nun außerdem auf das Mining-Verbot in China ein und erklärt welche positiven Aspekte daraus entstehen können. Miner sind auf der suche nach Niederlassungen in politisch stabilen Ländern und werden dort meist auf günstige grüne Energie angewiesen sein.
„Die Migration der Miner aus dem Osten in den Westen wird dafür sorgen, dass dass Mining, transparenter, nachhaltiger und berechenbarer wird.“
Damit endet Nic Carters hervorragender Vortrag. In gewohnt ruhiger und faktenbasierter Manier hat er einen guten Überblick darüber geben können, warum das Bitcoin-Mining nicht direkt verteufelt werden sollte, welchen Nutzen es bietet und wie es sich in der Zukunft entwickeln könnte.


„Bitcoin fördert illegale Aktivitäten“
Weiter geht es mit Phillip Gradwell, dem Chefökonomen der Blockchain-Analysefirma „Chainalysis“.
Gradwell wird in seinem Vortrag darauf eingehen, ob Bitcoin wirklich illegale Aktivitäten fördert.


Nur 2% der ökonomischen Aktivität im Bitcoin Netzwerk sind illegalen Aktivitäten zuzuordnen
Die illegalen Aktivitäten sind meist im Zusammenhang mit Darknet Marktplätzen oder Ransomware-Attacken.
Es gibt leider zu viele Scams…
Da Leute immer wieder von wahren Geschichten hören, in denen Leute über Nacht durch Bitcoin reich wurden, sind sie sehr empfänglich für Betrugsschemata, die ähnliches versprechen.


Brauchen wir stärkere Regulation?
Gradwell spricht sich für stärkere Regulation aus.
Wenn man betrachtet, wer sein Arbeitgeber ist und womit er seine Brötchen verdient, aber auch nicht sonderlich verwunderlich…
Das wars auch schon von Philip Gradwell. Weiter geht’s mit Arjun Balaji zum Thema „Bitcoin skaliert nicht“.


„Bitcoin skaliert nicht“
In dieser Session wird uns Arjun Balaji von Paradigm erklären, warum Bitcoin eben doch skaliert.


Es gibt einige grundlegende Einschränkungen bei Bitcoin
→ Das Blockgewicht und die Blockzeit


Völlig neue Idee Elon…
Balaji erklärt, dass Elon Musks Vorschlag zur Skalierung einer Proof of Work Blockchain (in diesem Fall Dogecoin) quasi so alt ist wie Bitcoin selbst und besonders in den sogenannten „Blockchain Wars“ zwischen 2013 und 2017 thematisiert wurde.


Second-Layer-Lösungen
Um Bitcoin zu skalieren können Second-Layer Lösungen wie z.B. das Lightning Netzwerk verwendet werden.
Übrigens: Falls du eine einfache Einführung zum Lightning Netzwerk lesen möchtest, schau dir mal unseren Beitrag dazu an.
Neben des Lightning Netzwerks geht Balaji außerdem auch auf die BTC-Sidechain „Liquid“ ein.
Selbst Ethereum ist im Grunde ein Second-Layer für Bitcoin. Heutzutage liegen bereits mehr als 250.000 BTC als „Wrapped Bitcoin“ (WBTC) auf dem Ethereum Netzwerk.
Schon Hal Finney hat über Second Layer gesprochen…
Hal Finney, der Empfänger der ersten Bitcoin Transaktion hat bereits im Jahr 2010 darüber gesprochen, dass Second-Layer Lösungen notwendig sein werden.
„Bitcoin selbst kann nicht so skalieren, dass jede einzelne Finanztransaktion auf der Welt an jeden übertragen und in die Blockchain aufgenommen werden könnte. Es muss eine zweite Ebene von Zahlungssystemen geben, die leichter und effizienter ist.“
Hal Finney im Jahr 2010


These: Bitcoins Basis-Layer skaliert nicht
Antithese: Bitcoins Basis-Layer skaliert ohne Limit
Synthese: Bitcoins Abrechnungssicherheit kann sicher in Schichten skalieren


„Der Bitcoin-Besitz ist sehr konzentriert“
Nate Maddrey von Coin Metrics wird darüber sprechen, ob der Besitz des BTC tatsächlich so konzentriert und zentralisiert ist, wie vermutet wird.
Übrigens: Bei Blocktrainer.de findet ihr zu dieser Thematik auch einen passenden Beitrag.


Die Anzahl von Bitcoin auf Adressen ist nicht wirklich aussagekräftig
Adressen von z.B. Exchanges können die Bestände von mehreren Tausend Menschen beinhalten.
Ein einzelnes Individuum kann mehrere Adressen besitzen.
Interessant: Die größte bekannte Bitcoin Adresse gehört Binance mit etwas mehr als 300.000 BTC
Verlorene Bitcoins müssen exkludiert werden
Maddrey erklärt, dass es viele verlorene BTC gibt (wie z.B. die von Satoshi Nakamoto selbst) die man eigentlich nicht in die Berechnung mit einbeziehen darf.
Auch weitere Adressen müssen beachtet werden
Z.B. einzelne große Adressen, die zu Fonds wie Grayscale gehören. Diese halten ebenfalls die Funds von vielen tausenden Entitäten.
Auch die Adressen von Smart Contracts, auf denen BTC gelockt werden um z.B. auf Ethereum als WBTC zu entstehen, müssen beachtet werden.


Die Verteilung von Bitcoin ist grundlegend fair.
Nahezu alle anderen Kryptowährungen sind stärker konzentriert als Bitcoin
Maddrey zeigt die Verteilung von Ethereum und Dogecoin, welche bei weitem konzentrierter sind, als die von BTC.
Bitcoins Verteilung hält an…
Auch im laufe der Zeit wird sich die Verteilung immer weiter verteilen.
Fazit: „Fallt nicht auf falsche Schlagzeilen herein“ 😉


„Bitcoin kann leicht ersetzt/überholt werden“
Die Analysten Lyn Alden wird uns nun darüber aufklären, warum Bitcoin nicht einfach von einem anderen Coin abgelöst werden kann.
Denn: „Der Erfolg einer Kryptowährung liegt in seinem Netzwerkeffekt“


Bitcoin hat drei unschlagbare Eigenschaften
Enorme Sicherheit, das größte Netzwerk und echte Dezentralität
„Man könnte Wikipedia ganz leicht kopieren, aber der Netzwerkeffekt, die Autoren etc. sind nicht kopierbar. So verhält es sich auch bei Bitcoin“
Schöne Analogien
Alden erklärt anhand einiger schöner Analogien (Wikipedia, TCP/IP, …) warum es unfassbar schwer ist, Bitcoin abzulösen.
Ethereum, hätte zwar ebenfalls ein großes Netzwerk und einen starken Netzwerkeffekt, aber es mangelt an einigen fundamentalen Daten bzw. Dezentralität.


Warum Bitcoin nicht mit MySpace vergleichbar ist
„Die meisten anderen Kryptowährungen ähneln eher einer Firma“
…Bitcoin hingegen ist ein Protokoll
Nach dem brillianten Vortrag von Lyn Alden folgt nun das Highlight des Abends. Die Panel Diskussion zwischen Elon Musk, Jack Dorsey und Cathie Wood. Das Thema lautet: „Bitcoin ist ein Tool für ökonomische Emanzipation“.
Gleich geht es los…
Auf diese Disskussion haben wir alle lange gewartet. Wir dürfen gespannt sein, was die drei Redner für uns bereithalten.
Moderiert wird das ganze übrigens von Steve Lee, einer Führungskraft von Square Crypto
P.S. in 90 Sekunden geht es los…


Erste Frage: Was hat eure eigenen Ansichten zu Bitcoin beeinflusst?
Cathie: Erzählt Anekdoten aus ihrer Zeit an der University of California
Elon: „Ich habe mich schon immer viel mit Geld auseinandergesetzt. […] Kein Fan von veralteten System wie Kreditkarten, welche nicht sicher sind. […] Es macht Sinn ein Protokoll zu unterstützen, das Geld ins Informationszeitalter bringt. Bitcoin ist ein Kandidat dafür.“
Er bringt aber auch direkt einige Kritikpunkte „Transaktionsvolumen, Transaktionskosten“. Er sagt aber auch, dass er sich als Unterstützer von Bitcoin und Kryptowährungen im allgemeinen sieht.
Elon gibt zu: „Ich (und auch Tesla und Space X) habe Bitcoin. Ethereum und natürlich auch Dogecoin.“
Jack: „Wenn das Internet eine eigene Währung hätte, wie würde sie aussehen? Für mich so wie Bitcoin“.
„Bitcoin verändert alles“
Jack spricht darüber, wie Bitcoin -anders als unsere bisherigen Finanzsysteme- viele positive Veränderungen für die Welt bringen kann.
Es wird nicht von einem Staat, einer Bank oder irgendwem sonst kontrolliert.
Elon trägt übrigens ein Bitcoin-Tshirt 😉
Wood: „Bitcoin ist das erste globale regelbasierte Geld der Welt“
Elon glaubst du, dass BTC P2P-Cash werden kann?
Er spricht über das Lightning Netzwerk und dass dieses hiflreich sein kann.
Im Basisllayer sieht er keine Chance. Das muss ja aber garnicht sein.
„Ich habe bei weitem am meisten Bitcoin und nur ein paar ETH und Doge und würde deswegen gerne sehen, dass Bitcoin erfolgreich wird.“
Allerdings glaubt er, dass es auch im Baselayer günstiger werden sollte.
Aber würde Skalierung im Baselayer nicht zu Zentralisierung führen?
Elon sieht keinen Grund für 0815-Personen eine Fullnode laufen zu lassen. Man merkt aber bei fast jedem Wort, dass er sich eigentlich noch nicht intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt hat.
Steve Lee: Warum baut ihr keine BTC Fullnodes bei Starlink ein?
Elon hat das tatsächlich schonmal an sein Team herangetragen xD
Elon zu Doge
„Die Doge Community hat großartige MEMEs und sie nimmt sich selbst nicht zu ernst. Ich denke einfach, dass es lustig und ironisch wäre, wenn eine Spaßwährung zur Welt-Kryptowährung würde“
Jack: „Bitcoin ist resilient genug, um damit zurecht zu kommen.“
Elon lacht ständig über seine eigenen schlechten Witze..
…super cringe 😀
Thema jetzt: Energieverbrauch
Elon: „Man kann einen positiven Trend erkennen, der aber auch dem gefallenen Preis geschuldet sein kann. Ich verstehe schon ein wenig von erneuerbarer Energie und deshalb habe ich verstanden, dass der rasante Anstieg der Hashrate im Zuge des Preisanstiegs nicht nur durch erneuerbare Energien kommen konnte. Das veranlasste Tesla damals dazu, die Akzeptanz von BTC zu pausieren.“
Er betont immer wieder, dass er privat viele BTC und nur ein paar ETH und Doge hält. Und dass SpaceX und Tesla nur BTC halten.
Er ist sich aber ziemlich sicher, dass Tesla künftig wieder BTC akzeptieren wird.
Cathie Wood spricht ihn auf das ARK & Square Paper zum Energieverbrauch an
Da für das Hashing das 24/7 stattfinden muss eine gewisse Basload notwendig ist, die nicht alleine durch Sonne oder Wind gestemmt werden kann. Elon ist sich aber sicher, dass eine Kombination daraus + Hydroenergie und sichere moderne Nuklearenergie definitiv dazu in der Lage wären.
Was kann die Industrie tun, um die grüne Energie in BTC zu fördern
Elon: „Tesla kann natürlich einiges beitragen. Wir machen immerhin auch viel mit Solarenergie und auch Wind. Außerdem entwickeln wir auch moderne Batteriezellen. Wir wollen eine Firma sein, an die Leute glauben.“
Allerdings ist seiner Meinung nach Hydroenergie, Geothermie und Nuklearenergie für das Mining besser geeignet. Man hat das Gefühl er möchte sich etwas rausreden.
„Solange von der Mining-Community der Wille da ist Richtung erneuerbaren Energien zu tendieren, wird Tesla das unterstützen“ – Elon Musk
Cathie Wood: „Bitcoin wird viel umweltfreundlicher sein als traditionelle Industrien“
…teilweise ist es das heute schon.
Wood ist bullish auf Bitcoiner
…nicht nur auf Bitcoin.
Sie ist begeistert, dass viele Bitcoin Developer die sie getroffen hat nicht nur hohes technisches Verständnis haben sondern sich auch mit Geldgeschichte und Makroökonomie auskennen. Das stimmt sie sehr zuversichtlich.
Bitcoin Ethos: Open Source und Dezentralität
Jack Dorsey evaluiert, was Square in diesem Bereich bisher geschaffen hat.
Erst kürzlich haben sie bekannt gegeben eine offene DeFi Plattform mit Fokus auf Bitcoin bauen zu wollen.
Er geht auch kurz auf die Kritik der Zensur ein, die ihm v.a. in Bezug auf Donald Trump immer wieder vorgeworfen wird…. allerdings ohne es explizit auszusprechen 🙂
Elon: „Not your Keys, not your Coins“
Lob für die Bitcoin-Cyberhornets
Die Bitcoin-Community verteidigt das Netzwerk auch öffentlich stark gegen jegliche Angriffe von außen.
Jack: „Meine Rolle (in BTC) ist die Dezentralität zu fördern“
Sowohl privat als auch mit seinen Firmen. In diesem Zusammenhang erwähnt er auch sein neues Projekt „BlueSky“ eine Art dezentrales Twitter.
Er sagte außerdem: „Wenn es Bitcoin schon gegeben hätte, als Twitter gestartet ist, hätte das unzählige Geschäftsmodelle möglich gemacht“
Was ist deine Rolle Elon?
„Ich und meine Firmen können etwas dazu beitragen, die Zukunft der Welt als Ganzes besser zu machen“.
Man hat bei Elon oft das Gefühl, dass er nicht so recht weiß was er sagen soll.
Er gibt jedoch ein klares Statement gegen Regierungen: „Im Grunde sind es nur große Firmen mit einem Gewaltmonopol“.
Cathie Wood erklärt nun die Vorteile, die Firmen daraus ziehen können, BTC in die eigene Bilanz aufzunehmen
… vielleicht lassen sich ja ein paar Firmen überzeugen 🙂
Elon führt an, dass Tesla in Europa bereits Negativzinsen zahlen muss, was er wahnsinnig findet. Das passiert mit Bitcoin nicht.
Lee führt eine Aussage von Ray Dalio an: „Kauft Bitcoin, nicht Anleihen.“
Jack möchte einfache non-custodial Wallets bauen, die im besten Fall auch direkt Lightning Zahlungen unterstützen
Abschluss Plädoyer: „Was ist eure Hoffnung für Bitcoin“
Elon: „Meine Hoffnung für Kryptowährungen allgemein ist, dass sie die Informationsineffizienz in unserem Geldsystem aus der Welt schaffen.“
Cathie: „Ich glaube an den Netzwerkeffekt und bin auch aus einer technischen Sicht gespannt, was noch möglich sein wird v.a. im Hinblick auf die Konvergenz zwischen künstlicher Intelligenz und Blockchain Technologien“.
Jack: „Meine Hoffnung ist, dass Bitcoin helfen kann der Welt Frieden zu bringen.“
Ende der Diskussion
“ Unterstützung des Entwickler Ökosystems“
Im nächsten Track wird es um die Entwicklung und die Entwickler des Bitcoin Netzwerks gehen.


Session 1: John Newberry zu Open Source Development
Newberry selbst ist sein 2016 ein Contributer zu Bitcoin.
Bitcoin ist freie Software, die von vielen Menschen weltweit freiwillig entwickelt wird.
-Freie Software ist freie Sprache
– Im Gegensatz zu proprietärer Software kann der Quelltext eingesehen und heruntergeladen und sogar modifiziert und weiterverbreitet werden.
– Beispiele: GNU Projekt, Linux, Netscape, Git, uvm.
Bitcoin Improvement Proposals
Seit August 2011 gibt es die Möglichkeit sogenannte BIPs (Änderungsvorschläge) auf Github einzureichen.
Bitcoin hat 6 Core Maintainer (aka „Chefprogrammierer 😉 )und über 800 Contributer
Es gibt viele verschiedene Rollen im BTC Netzwerk
– Entwickler (Sie testen und Überwachen den Code, suchen und beheben Fehler, Verbessern die Sicherheit, Kümmern sich um neue Funktionalitäten)
– Maintainer (kümmern sich um das Zusammenfügen von Code, Strukturieren und Verwalten)
– Übersetzer
etc.


Das Bitcoin Entwickler Ökosystem besteht aus vielen Teilen
„Nur ca. 20 – 30 Entwickler arbeiten Vollzeit an Bitcoin“
→ Bitcoin ist absolut unterfinanziert im Hinblick darauf, welchen Wert das Netzwerk beherbergt.
Einige Organisationen, die Entwickler finanzieren sind z.B. Blockstream, Chaincode Labs, Bitcoin Foundation, Brink, Square Crypto oder die digital Currency Initiative
Herausforderungen für Bitcoin Entwickler und Institutionen die diese unterstützen wollen
– Identifikation und Anwerbung von Talenten
– Aufklärung und Mentoring
– Finanzieller Support


Thema jetzt: „Die Landschaft der Bitcoin Developer“
Der Podcasthost Peter McCormack interviewt den Entrepreneur und Investor John Pfeffer,
Anekdoten
Im Grunde erzählt Pfeffer Ankedoten dazu, wie es dazu kam, dass er bzw sein Unternehmen die Entwicklung des Bitcoin-Netzwerks unterstützt.
„Wenn du dich um Bitcoin sorgst, sollte es in deinem Interesse sein, dich im Netzwerk zu engagieren und etwas beizutragen“
„Wenn ihr eine große Anzahl an Bitcoin habt…“
… benutzt ein paar davon um das Projekt zu finanzieren!


Jetzt kommt das „Solutions Panel“ bei dem es anscheinend um „Lösungen“ gehen wird 😀
Dazu interviewt „Jonas“ von Chaincode Labs Conor Okus von Square Crypto, Beth Kurteson von der Winklevoss-Börse Gemini und Hong Fang, die CEO von OKCoin
Jeder erzählt ein bisschen wie er zu seinem derzeitigen Job kam….
Jeder zählt ein bisschen was dazu, was die eigene Organisation so macht.
Im Grunde: Developer finanzieren und mit anderen Organisationen zusammenarbeiten, die ebenfalls die Entwicklung fördern.
OKCoin nimmt jedes Jahr 500.000$ aus eigenen Einnahmen beiseite um BTC Entwicklung zu finanzieren
Okus: „Das Ziel von Square Crypto ist es, die Community ökonomisch zu emanzipieren“
Aus diesem Grund entwickelt das Unternehmen auch das Lightning Developer Kit (LDK), dass die Integration von Lightning in bestehende und neue Systeme einfacher macht.
„Wir sehen Lightning als die beste Lösung um Bitcoin zu skalieren“ – Connor Okus
„Auch die Finanzierung sollte dezentralisiert werden“
Auch hier wieder der Apell an andere Institutionen: „Helft mit“


A Call to Action
Mit Mike Schmidt von Brink, Neha Narula von der Digital Currency Initiative des MIT und mit Alex Gladstein von der Human Rights Foundation.


Mike Schmidt beginnt und stellt die Organisation „Brink“ vor
Brink ist zu 100% durch Spenden finanziert und fokussiert sich auf die Unterstützung des Bitcoin und Lightning Ökosystems
Brink vergibt „Grants“ also Zuwendungen an verschiedene Contributer zum BTC Ökosystem
3.000.000$ innerhalb von 9 Monaten gespendet.


Weiter geht es mit Neha Narula und der Vorstellung von der DCI
Die DCI versucht das Bitcoin Ökosystem und die Entwicklung dessen in vielerlei Hinsicht zu unterstützen. Nicht nur im Hinblick auf Finanzierung, sondern auch über Research und die Ressourcen des MIT.
„Bitcoin betritt eine neue Ära“
– 1-Billion-Dollar Industrie
– Große Veränderung im Netzwerk
etc.
Die DCI möchte ein Team aus Senior-Developern schaffen und den Entwicklern ein langfristiges Zuhause bieten.


Das technische Team der DCI kann sich durchaus sehen lassen…
Mit Wladimir Van der Laan gehört sogar ein langjähriger BTC Lead-Maintainer dazu.


Alex Gladstein stellt den Bitcoin Developer Fonds der Human Rights Foundation vor
Die HRF fördert vor allem Privatsphäre-verbessernde Entwicklungen in BTC.
„Bitcoin ist sehr eng mit Menschenrechten verbunden“
Gladstein geht vor allem auf die Menschen in totalitären Regimen ein, die durch Bitcoin ein stück (finanzielle) Freiheit genießen.
Auch Menschen in Ländern mit hoher Inflation sind nicht zu vergessen.
„Wir glauben dass das Lightning Netzwerk ein Gamechanger für Menschen in Regimen sein wird“
– Alex Gladstein
Nachdem es nun sehr gesellschaftspolitische Themen waren, wird es im nächsten Track wieder technisch. Es wird um die Sicherheit des Bitcoin Netzwerks gehen. Mit Adam Back, Cory Fields und Matt Corallo werden absolute Koryphäen auf diesem Gebiet zu Gast sein.


Securing the Bitcoin Network
Session 1: Consensus mit Matt Corallo
In dieser ersten Session spricht der Open Source Entwickler über „Consensus“-Systeme. Denn immerhin funktioniert die Blockchain nur über einen Konsens der 24/7/365 gefunden werden muss.
„Es macht keinen Sinn, mehr als einen Konsens-Algorithmus zu verwenden“
…auch wenn es einige Kryptowährungen gibt, die diesen Weg gehen.
„Die Konsensregeln sind das, was Bitcoin ausmacht!“
Die Regeln definieren das, was wir als Bitcoin kennen.


Was passiert wenn man die Regeln ändern möchte?
Da alle Nodes die gleichen Regeln durchsetzen müssen und nicht alle Nodes zur selben Zeit ein Update einspielen würden, stellen Regeländerungen eine Herausforderung dar.
→ Die Lösung: Proof-of-Work und sogenannte Soft Forks
Während bei fast allen anderen Kryptowährungen eine Hand voll Entwicklern neue Regeln festlegt und die Community diese akzeptiert, muss bei Bitcoin ein sozialer Konsens gefunden werden.
Corallo erklärt die Geschichte des „Block Size War“
Damals gab es unterschiedliche Meinungen in der Bitcoin Community darüber, wie groß die Blockgröße bei BTC sein sollte. Schlussendlich konnte man sich nicht einigen, was zu einer Spaltung des Netzwerks in Bitcoin und Bitcoin Cash geführt hat.


Proof of Work
Nun spricht Dr. Adam Back, der Quasi-Erfinder des Proof-of-Work mit Nic Carter über diesen Konsens- bzw. Sicherheitsmechanismus.
„Was ist der signifikanteste Aspekt des PoW in Bitcoin?“
Es gibt viele Aspekte:
– Mehr als nur Sicherheitsmechanismus
– Stellt Finalität bereit
– Liefert einen ökonomischen Anreiz das Netzwerk zu unterstützen
– Es ist eine dezentrale Art und Weise der Distribution neuer Coins
– Es ist eine Möglichkeit für jeden anonym an Coins zu kommen
– Es fungiert als eine Art Tiebreaker
Hat Bitcoin Konkurrenz?
Carter fragt Back was er darüber denkt, dass andere Projekte PoW aus ihren Kryptowährungen streichen und andere Systeme verwenden.
→ Überraschung: Back sieht in PoS etc. keine Alternative 😀
Thema Energieverbrauch
Back geht darauf ein, dass Leute, die sich mit BTC beschäftigen typischerweise weniger verschwenderisch werden. Geld geht immer mit Opportunitätskosten einher und man sollte auch betrachten, wofür Leute Geld ausgeben würden, wenn es nicht in Bitcoin fließen würde. Was wären die Alternativen? Wären diese besser?
Back spricht über den Energiemix von seiner Firma Blockstream, der bei über 80% emissionsfreien Energiequellen liegt.
„Das Bitcoin Netzwerk braucht ca. 10-12 Gigawatt. Allein eine Region in Kanada hat mehr ungenutzte Energie in Wasserkraft, als das.“
„Ein derartiges System muss wirklich dezentral sein, um Erfolg zu haben“
– Adam Back
Back erzählt zum Abschluss noch von den Konzepten die Bitcoin vorangingen.
z.B. Hashcash, B-Money, DigiCash und Co.
Wenn du mehr dazu erfahren willst, lies dir den Beitrag: Bitcoin ist eine Idee durch.


Als dritte Session folgt jetzt das Thema: „Angriffspunkte“
Dazu werden der Kryptograph Andrew Poelstra und die Bitcoin Core Developer AJ Towns und Cory Fields diskutieren. Moderiert wird das Panel von Neha Narula.
Zu Beginn des Gesprächs sprechen die vier über vergangene Fehler im Bitcoin Code.
Anders als viele Laien vielleicht vermuten, werden tatsächlich regelmäßig Fehler gefunden (und behoben).
Was Cory Fields besonders interessant und erwähnenswert findet, ist das Verfahren, wie man einen kritischen Fehler in einem dezentralen System offenlegt, ohne dass er von böswilligen Akteuren ausgenutzt werden kann.
Jeder erzählt die Story von seinem „Lieblingsfehler“ 😀
Besonders interessant ist eine Aussage von AJ Towns:
„In Open Source Systemen darf man nicht glauben, dass man sich Dinge nicht genau ansehen soll, weil ja viele andere Augen auch darauf schauen. Wenn jeder so denkt schaut nämlich niemand genau hin.“
Gedanken zum Sicherheits-Ethos bei Bitcoin
„Wir mögen keine Softforks und zu viele Änderungen“
„Wovor habt ihr Angst, was noch kommen könnte?“
Andrew: „…Dass im Laufe der Halvings, die Tx-Fees nicht stark genug steigen, um für Sicherheit im Netzwerk zu sorgen.“
AJ: „Leute die sich als Core Developer/Maintainer profilieren und irgendwann absichtlich Fehler einbauen“
Cory: „Attacken auf Bitcoin, dass Bitcoin nicht mehr so funktioniert wie es soll.“
AJ: „Wir haben viele Leute die Bitcoin entwickeln, wir brauchen mehr, die diese Entwicklungen tatsächlich testen.“
Das war es dann auch vom Security-Panel. Last but not least geht es weiter mit dem letzten Track. Dieser wird das Thema Regulatorik behandeln.


Regulation von Bitcoin
In diesen Session wird nun das Thema Regulatorik behandelt.
Los geht es mit einer Key Note vom Hester Peirce, einem Mitglied der SEC-Kommission. Moderiert wird das ganze von Anthony Pompliano.
Peirce erklärt direkt zu Beginn, dass bei der SEC tatsächlich nur relativ wenig Zeit über die Regulation von Bitcoin und Kryptowährungen nachgedacht wird.
Allerdings sind Kryptowährungen Teil der Agenda des neuen SEC Chefs Gary Gensler. Es kann und wird sich also sehr wahrscheinlich bald ändern.
„Ich wäre froh, wenn einige meiner Kollegen mehr über Kryptowährungen nachdenken würden“
– Hester Peirce
Wie ist die Situation mit den Bitcoin ETFs?
Peirce hätte sich niemals vorstellen können, dass noch immer kein ETF von der SEC erlaubt wurde. Andere Länder laufen hier den USA bereits den Rang ab.
Es würde aus ihrer Sicht Sinn machen, den Leuten die Option eines Bitcoin-Kaufs über einen regulierten Markt bieten.
Ist es fair, dass Regulatoren ein dezentrales Asset wie Bitcoin mit ähnlichen Maßstäben bemessen wie traditionelle Anlagegüter?
Laut Peirce macht das zumindest in Bezug auf ETFs Sinn, ja.
Gedanken zu finanzieller Bildung…
…gerade im Hinblick darauf, dass viele junge Menschen sich mittlerweile auch für alternative Geldanalgen wie Aktien und Kryptowährungen interessieren.
„Wir haben einen Fehler gemacht bei der SEC, denn wir haben immer geglaubt, Investoren Entscheidungen abnehmen zu wollen. […] Ich würde mich freuen, wenn wir das ganze etwas offener versuchen würden“
Mittlerweile haben auch Institutionen begonnen sich für Bitcoin zu interessieren
„Wir sollten Firmen nicht vorschreiben, was sie zu tun und zu lassen haben.“
Gesetzliches Zahlungsmittel in El Salvador
„Ich glaube nicht, dass es uns zusteht darüber zu urteilen. Wenn es Institutionen und sogar Nationen gibt, die das Asset verwenden, ist es ein Zeichen dafür, dass es reifer geworden ist. […] Dies ist auch eine bessere Grundlage für einen ETF.“
Appell an die Community: „Bitte bildet uns…“
„…und macht uns zu besseren Regulatoren“


Session 2: Bitcoin und Geldwäsche
Mike Moiser, der Acting Director der FinCen und Jai Ramaswamy von cLabs sprechen mit Peter van Valkenburg über Bitcoin und Geldwäsche.
„Die FinCen beschäftigt sich bereits seit 2013 mit der Regulatorik von Bitcoin“
Auch wenn potentielle Geldwäscher nicht in den USA ansässig sind, werden sie haftbar gemacht, sobald sie im amerikanischen Markt agieren.
Brauchen wir noch mehr Regularien für Exchanges und Co.?
„Für Fiat gibt es bereits Regularien (z.B. Bargeldabhebung von maximal 10.000$) die auch für Krypto gelten sollten. Dort gibt es aktuell noch eine Lücke. „
Wie sieht es eigentlich mit der Bildung und Aufklärung in den entsprechenden Behörden aus?
„Es werden viele Gespräche geführt“ 😀
„Es ist praktisch nicht möglich diese Technologie zu verbieten“
– Hier sind sich alle drei einig.


Die dritte Session dieses Tracks wird auch gleichzeitig die letzte für heute sein.
„Ein Ausblick des Kongresses auf Bitcoin“


Drei Mitarbeiter aus dem US-Kongress werden nun ihre Sicht auf Bitcoin und dessen Regulation kundtun.
Bill Rockwood (unten rechts auf dem Bild) ist stolz zwei Gesetzesentwürfe zu Krypto und Blockchain durch den Kongress bekommen zu haben.
Landon Zinda (unten links) war an dem Gesetzesentwurf zu „Self hosted Wallets“ beteiligt.
…ähnlich wie Presseberichten zufolge auch in der EU, sollen in den USA ggf. selbstverwaltete Wallets verboten werden.
„Wie denken die meisten Kongressmitglieder über Bitcoin vs. Altcoins?“
→ Es gibt eine große Anzahl von Mitglieder, die den Unterschied nicht kennen und wo definitiv noch Aufklärung betrieben werden muss.
„Bitcoin ist ein offenes Netzwerk und braucht nicht die Erlaubnis der Regierung, um zu wachsen“
„Innovation und Verbraucherschutz stehen nicht konträr zueinander.“
„Wir müssen Gesetze schaffen, die Innovation fördern, aber trotzdem den Verbraucher schützen. […] Im Grunde sind es zwei Seiten der gleichen Münze.“
„Wir werden die Innovation die mit Bitcoin kam nicht stoppen (können)“