Disclaimer: Relai konzentriert sich hauptsächlich auf Kunden aus der Schweiz!
Relai, eine der beliebtesten Apps zum Bitcoin-Kauf via Sparplan, hat Ende 2021 einen Relaunch durchgeführt. Neben einem neuen und aufgeräumten Design erhält die Relai-App auch ein wichtiges Funktionsupdate, nämlich den Direktkauf auf ein externes Wallet sowie eine eigenständige Broker-Lizenz. Dadurch ist es Relai nun möglich, auch das eigene Gebührenmodell deutlich kundenfreundlicher zu gestalten. Das Team von Blocktrainer.de hat Relai 2.0 etwas genauer unter die Lupe genommen und umfangreich getestet.
Das Wichtigste in Kürze:
Haftungsausschluss: Relai konzentriert sich hauptsächlich auf den Schweizer Markt.
Das Start-up Relai wurde im Jahr 2019 von CEO Julian Liniger und CTO Adem Bilican mit späterer Unterstützung der Investoren Lars Diener Kimmich und Nick Haller gegründet. Am 3. Juli 2020 ging die erste Version der Relai-App live und entwickelte sich seitdem zu einer der beliebtesten Apps, um regelmäßig Bitcoins zu kaufen.
Mit der jetzigen Version 2.0 konnte das Unternehmen in unserem Test nun weitere Pluspunkte sammeln, denn in puncto Design, Funktionalität und vor allen Dingen an den Gebühren wurde ordentlich nachgebessert.
Während Relai in der Vergangenheit nicht unbedingt in allen Aspekten mit der Konkurrenz auf Augenhöhe war, sind diese Nachteile nun fast alle ausgemerzt und die Relai-App ist in der jetzigen Form, wenn man das Gesamtpaket betrachtet, quasi einzigartig.
Der Service bzw. das Produkt von Relai (vor allem seit dem Relaunch mit der Version 2.0) ist gleichermaßen sowohl für Anfänger als auch für fortgeschrittene Nutzer sehr gut geeignet.
Das sympathische junge Start-up ist jedoch noch lange nicht am Ende seiner Reise angekommen. Für die Zukunft ist noch so einiges geplant, unter anderem neue Funktionen, eine Debitkarte oder die Option Zinserträge auf die eigenen Bitcoins zu generieren.
Die Vision von Relai ist sehr weitreichend und jeder Bitcoin-Fan und regelmäßige Bitcoin-Käufer sollte das Züricher Unternehmen auf jeden Fall auch langfristig auf dem Schirm haben.
Um fair zu sein, muss man sagen, dass das Design beziehungsweise User Interface (UI) und die User Experience (UX) im Allgemeinen auch bei der Version Relai 1.0 schon nicht wirklich schlecht war. Allerdings konnte das Unternehmen trotzdem noch eine Schippe darauf legen und verbessern. Die App wirkt nach dem Relaunch wesentlich cleaner, übersichtlicher und erwachsener.
Besonders bei Anfängern, die neu im Markt sind und mit Relai eventuell ihre ersten Bitcoins/Satoshis kaufen möchten, nimmt ein derart nutzerfreundliches Design direkt einige Ängste. Überladene Applikationen, mit vielen verschiedenen Knöpfen und Ansichten, rufen bei Neulingen oft Zweifel und Überforderung hervor. Die Relai-App hingegen ist so gestaltet, dass jeder auch ungeachtet des Alters oder der Erfahrung einen Bitcoin-Kauf tätigen könnte.
Auch beim Anmeldeprozess, welcher natürlich noch immer völlig ohne Verifizierungsverfahren wie dem Hochladen von Ausweisdokumenten oder der Angabe von zig persönlichen Daten auskommt, kann Relai weiterhin punkten.
Allerdings gibt es auch einen kleinen negativen Punkt in Bezug auf die Nutzerfreundlichkeit. Dieser betrifft aber ein Feature, welches vor allem für fortgeschrittene Nutzer von Interesse sein dürfte. Nämlich jene, die einen Kauf via Relai direkt auf die eigene Hardware-Wallet senden möchten.
Aus rechtlichen Gründen muss der Anbieter Relai nämlich eine kryptografische Signatur für die entsprechende Auszahlungsadresse von ihren Kunden einholen. Um den Signaturvorgang durchzuführen, greifen die Nutzer in der Regel aber auf Software zurück, die sich auf ihrem PC/Mac befindet – und nicht auf dem Smartphone. Es muss also die zu signierende Nachricht aus der Relai-App zunächst umständlich auf den PC gesendet werden, dort die Signatur erstellt und diese dann umständlich zurück zum Smartphone bzw. in die App geschickt werden. Dies trübt die User Experience an dieser Stelle leider ein wenig, da die Konkurrenz von Relai diesen Vorgang teilweise besser gelöst hat.
Nichtsdestotrotz sind unsere Erfahrungen bei der Benutzung der App im Großen und Ganzen durchweg positiv. Ein einfaches und nutzerfreundliches Design ist ein absoluter Pluspunkt, den Relai gegenüber vielen anderen Services hat.
Um zu demonstrieren, wie einfach es ist über Relai Bitcoins zu kaufen, möchten wir an dieser Stelle den Prozess kurz darstellen. Besonders beim Kauf auf die interne Wallet dauert der gesamte Kaufvorgang weniger als drei Minuten.
Mit einem Finger-Tipp auf das blaue Plus-Symbol, unten in der Mitte der App, öffnet sich das Menü. Über den Punkt „Kaufen“, kann man schließlich den gewünschten Betrag einstellen und wählen, ob man einen Einmalkauf tätigen möchte oder als Sparplan in regelmäßigen Abständen investiert.
Tipp: Wenn man die Sparplan-Funktion verwendet und mindestens 100€ transferiert, kann man einiges an Gebühren sparen. Dazu aber mehr im Abschnitt „Gebühren“.
Bankdaten eingeben, Empfehlungscode hinzufügen (mit dem Code BLOCKTRAINER sinken die Gebühren um 0,5 Prozentpunkte), Investition bestätigen, fertig.
Hinweis: Um die Funktion „Externe Wallet-Adresse hinzufügen“ zu aktivieren, muss man über die Profil-Einstellungen die erweiterten Funktionen aktivieren.
Anschließend werden die Auftragsdetails und die Bankdaten angezeigt, an die man nun das Geld überweisen soll.
Da die IBAN von Relai zu einem Konto in der Schweiz gehört, sollte man vorher mit seiner eigenen Bank abklären, ob diese Extragebühren für Überweisungen dorthin berechnet. Um dieses Problem aus der Welt zu schaffen, plant Relai demnächst auch ein EUR-Konto anzubieten.
Zugeordnet werden die Zahlungen übrigens via individuelle IBAN und dem entsprechenden Betrag, nicht wie vielleicht vermutet über die lange Auftragsnummer.
Sobald das Geld bei Relai eintrifft, wird dieses abzüglich der Gebühren in Bitcoins umgewandelt und auf die eigene Wallet (entweder intern oder extern) gesendet. Als Referenzkurs bei der Umwandlung dient in der Regel der Kurs der beliebten Exchange Kraken.
Der Relai-CEO Julian Liniger sagte uns dazu folgendes:
„Wir kaufen die BTC bei Kraken oder [anderen großen Börsen]. Da Kraken meist die besseren Kurse hat, mehrheitlich dort. Wir planen jedoch in der Zukunft weitere Exchanges zu integrieren, idealerweise drei bis fünf, um immer die besten Preise bei der Ausführung garantieren zu können.“
Um die Funktionalität der Relai-App fair bewerten zu können, muss man betrachten, was der eigentliche Anwendungsfall für die App bzw. den Service von Relai ist. Der einfache und regelmäßige Kauf von Bitcoin soll im Vordergrund stehen, weswegen man die App auch hauptsächlich hinsichtlich dessen mit anderen Broker-Services vergleichen sollte.
Nichtsdestotrotz gibt es einige Funktionen, die auch für eine DCA-App wie Relai wünschenswert sind.
Viele dieser Punkte erfüllte Relai bereits in der Version 1.0. Zum Beispiel, dass ein User die Möglichkeit hat, seine sogenannte Mnemonic Phrase (12 Wörter) selbst zu verwalten. Somit hat nicht einmal Relai Zugriff auf die gekauften und verwahrten Bitcoins.
Hinweis: Gehe stets sicher, dass du dir die 12 mnemonischen Wörter auch genau notiert hast. Diese Wörter sind das Backup für deine Bitcoins!
Dass keine interne (von Relai verwaltete) Wallet zur Verfügung steht, könnte für Anfänger gegebenenfalls etwas problematisch sein, denn sie müssen sich zunächst mit dem Konzept von privaten Schlüsseln und Mnemonic Phrases auseinandersetzen.
Eine Funktion für fortgeschrittene Nutzer, die einfache Auszahlung oder im besten Fall der direkte Kauf auf eine eigene (Hardware-) Wallet, erfüllt Relai nun seit dem Relaunch zur Version 2.0 ebenfalls und konnte damit zur Konkurrenz aufschließen oder teilweise sogar davonziehen.
Touch/Face-ID, Push-Benachrichtigungen und weitere Funktionen sind natürlich standardmäßig auch an Board.
Funktionen, die zukünftig zwar noch kommen sollen, derzeit aber leider noch fehlen und die wir in unserem Test leider etwas vermisst haben, gibt es jedoch auch.
Vor allem eine Funktion zum Export steuerrelevanter Daten ist etwas, was besser früher als später in die App integriert werden sollte. Auch eine Möglichkeit den Dienst im Browser am PC nutzen zu können wäre toll, vor allem um den Signaturvorgang für die Adressverifizierung leichter zu machen. Außerdem bieten andere Anbieter bereits die Möglichkeit, optional ein KYC-Verfahren zu durchlaufen, um somit die Tagesgrenze von maximal 900€ anzuheben.
Funktionen wie die Generierung von Zinsen oder täglich wiederkehrende Sparpläne sind laut der Webseite Relai.app bereits in Planung.
Alles in allem ist der Funktionsumfang der App vollkommen in Ordnung, wenngleich noch etwas Luft nach oben ist.
Das Gebührenmodell von Relai erfuhr im Zuge des Relaunches wohl die bedeutendsten Veränderungen. Der Service wurde deutlich günstiger und ist nun auf jeden Fall sehr konkurrenzfähig, was die Preise und Gebühren betrifft.
Während das Unternehmen bis vor kurzem noch eine fixe Gebühr von 0,00002BTC und eine variable Gebühr von 3% des Kaufpreises für den Service verlangte, konnten die Gebühren nun auf variable 2,5% und optional sogar bis auf eine mögliche Endgebühr von nur 1% gesenkt werden.
Bei der Einrichtung eines Sparplans, Transaktionen über 100€ (oder CHF) und der Verwendung eines Empfehlungscodes (BLOCKTRAINER) sinkt die Gebühr um jeweils 0,5% Punkte.
Wer einen Sparplan über mindestens 100€ einrichtet und unseren Empfehlungscode BLOCKTRAINER verwendet, kann also richtig Geld sparen!
Da die Konkurrenz-Unternehmen üblicherweise Gebühren von 1,5% – 3% berechnen, hat Relai an dieser Front ganz klar die Nase vorn!
Die Lizenzierung von Relai als Virtual Asset Service Provider, durch eine Mitgliedschaft im Verein zur Qualitätssicherung von Finanzdienstleistungen, hat den Relaunch und diese enorme Preissenkung möglich gemacht. Das Unternehmen kann somit als eigenständiger Broker agieren und ist nicht mehr auf die Zusammenarbeit mit anderen Services angewiesen. Diese Services wollten natürlich entsprechend mitverdienen, weswegen Relai bisher gezwungen war, diese hohen Gebühren zu berechnen.
Dass Relai, wie weiter oben bereits erwähnt, Kraken als Referenzbörse für den Kauf von BTC wählt, ist ebenfalls positiv für den Endkunden. Denn wie auch unser Blocktrainer-Kryptobörsen-Vergleich zeigt, gehört Kraken in der Regel zu den günstigsten Adressen für den Erwerb von BTC.
Um eine Auszahlung an das eigene Wallet durchzuführen, werden sogenannte Netzwerkgebühren fällig, die davon abhängig sind, wie stark die Bitcoin-Blockchain zum Auszahlungszeitpunkt genutzt wird. Um auch diese Gebühren so niedrig wie möglich zu halten, benutzt Relai sogenanntes Transaktions-Batching und fasst die Auszahlungen von vielen Personen in einer einzigen Transaktion zusammen. Dadurch können ebenfalls massiv Gebühren gespart werden.
Hierzu sagte uns der CEO:
„Unser Ziel ist es, die Gebühr immer so zu wählen, dass die Auszahlung spätestens innerhalb der nächsten sechs bis acht Blöcke ihren Weg in die Blockchain findet. Sollte sie nach acht Blöcken noch immer nicht bestätigt sein, verwenden wir die ‚Replace-by-Fee‘-Funktion, um den Vorgang zu beschleunigen.
Zusätzlich verwenden wir Transaktions-Batching. Wir haben derzeit ca. 1000 bis 2000 Auszahlungen pro Tag und fassen diese in vier Batches pro Tag zusammen. Je mehr Auszahlungen dazu kommen, desto mehr Batches werden wir zusammenfügen können. Unser Ziel ist es einmal pro Stunde die gesammelten Auszahlungen zusammengefasst zu transferieren.“
Julian Liniger, CEO bei Relai
Auch den Support bei Relai können wir an dieser Stelle sehr lobenswert erwähnen. Zum einen gibt es einen relativ umfangreichen Helpdesk auf der Webseite. Dort werden die wichtigsten Fragen bereits einfach verständlich beantwortet.
Sollte man allerdings ein individuelles Problem haben und Hilfe benötigen, so bietet das Unternehmen sogar eine Chatfunktion an, über die man mit einem Mitarbeiter verbunden wird, der in der Regel schnell und unkompliziert zur Problemlösung beitragen kann.
Diese Funktion ist allerdings nur während der üblichen Bürozeiten verfügbar. Sollte ein Problem am späten Abend oder Wochenende auftreten, so bleibt dennoch die Möglichkeit, dem Support-Team eine Nachricht via E-Mail zukommen zu lassen.
Wir selbst haben mit dem Support gute Erfahrungen gemacht und auch aus den Reihen der Blocktrainer-Community konnten wir bisher kaum negative Stimmen vernehmen.
Aus diesem Grund können wir Relai an dieser Stelle auch bedenkenlos die Höchstpunktzahl für ihren Support vergeben.
Relai ist in jedem Fall ein Service, den wir sowohl Anfängern als auch fortgeschrittenen Nutzern bedenkenlos empfehlen können. Anfänger sollten sich jedoch vorher mit dem Konzept von mnemonischen Phrasen, Seeds und privaten Schlüsseln zumindest grundlegend vertraut machen. Denn auch das Team von Relai hat keinen Zugriff auf die Wallets ihrer Kunden und diese sind somit selbst für sich verantwortlich.
Das „KYC-light“ Modell, welches ohne eine aufwändige Verifizierung und Ausweisüberprüfung auskommt, ist hingegen ideal dafür geeignet, Neulinge schnell an Board zu holen und natürlich auch bei erfahrenen Bitcoinern gern gesehen und oft das Mittel der Wahl.
Durch das neue Design und besonders durch die neue Gebührenstruktur ist Relai seit dem Relaunch zur Version 2.0 vielen Konkurrenten einen Schritt voraus. Günstig, einfach, sicher – die perfekte Kombination für den Kauf von Bitcoins.
Darüber hinaus gibt es noch bis zum Jahresende eine Einführungsaktion bei der ihr – unter Verwendung unseres Empfehlungscodes BLOCKTRAINER – komplett gebührenfrei bei Relai Bitcoins erwerben könnt.
Was ist Relai 2.0?
Als Relai 2.0 wird die neue Version der App bezeichnet, die mit einem schönen neuen Design und sehr niedrigen Gebühren punktet.
Welche Kryptowährungen kann ich bei Relai kaufen?
Das Unternehmen Relai bietet derzeit nur den Kauf und Verkauf von Bitcoins an. Eine Integration von anderen Kryptowährungen ist vorerst auch nicht geplant.
Kann ich den Service auch am PC benutzen?
Nein. Der Service von Relai steht derzeit nur in der entsprechenden App zur Verfügung.
Warum meldet sich meine Bank bei mir, wenn ich an Relai Geld überweise?
Dies ist ein normaler Vorgang bei vielen Banken. Bei Überweisungen in das Ausland (Relai sitzt in der Schweiz) kommt es des Öfteren vor, dass Banken vor der Freigabe noch eine Bestätigung einholen möchten.
Wie hoch sind die Gebühren bei Relai?
Die Grundgebühr für Bitcoin-Käufe beträgt 2,5%. Allerdings kann diese durch verschiedene Optionen auf bis zu 1% gesenkt werden. Die Einrichtung eines Sparplans, der Transfer von mehr als 100€ bzw. CHF und die Verwendung eines Empfehlungscodes (z.B. BLOCKTRAINER) senken die anfängliche Gebühr um jeweils 0,5 Prozentpunkte