Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Bedenken zu der Bitcoin-Adoption in der Zentralafrikanischen Republik geäußert. So wirft laut dem IWF die Einführung von Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel mehrere Probleme für das Land und die Region auf, berichtete Bloomberg.

Der IWF kritisiert, dass der Schritt der Zentralafrikanischen Republik ohne Rücksprache mit der Zentralbank erfolgt sei. Die Zentralafrikanische Zentralbank verwaltet für sechs Länder die Währung, darunter auch für die Zentralafrikanische Republik. Trotz der Zweifel zeigt sich der IWF bereit, das Land bei der Umsetzung des Planes zu unterstützen.

„Die Einführung von Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel in der Zentralafrikanischen Republik wirft große rechtliche, transparente und wirtschaftspolitische Fragen auf. Mitarbeiter des IWF werden die Behörden der Region und der Zentralafrikanischen Republik dabei unterstützen, die durch das neue Gesetz aufgeworfenen Bedenken zu klären.“

- Internationaler Währungsfonds bei Bloomberg

Die Hauptaufgaben des IWF bestehen darin, die Stabilität des internationalen Währungssystems aufrechtzuerhalten und in Krisenzeiten instabile Länder zu unterstützen. Kritiker des IWF sehen in dem Währungsfonds vorwiegend ein geopolitisches Machtinstrument der Vereinigten Staaten von Amerika. Tatsächlich besitzen die USA mit 16,5% mit Abstand die meisten Stimmrechte. Als El Salvador im vergangenen Jahr als erstes Land der Welt den Bitcoin zum Zahlungsmittel erklärte, äußerte sich der IWF ebenfalls kritisch und forderte das Land in Mittelamerika auf, das Bitcoin-Gesetz wieder abzuschaffen.

Die Zentralafrikanische Republik führte letzte Woche den Bitcoin neben dem CFA-Franc als offizielle Währung ein. Seit Jahren befindet sich das zweitärmste Land der Welt in einem Bürgerkrieg und lediglich 10% der Bevölkerung haben einen Zugang zum Internet. Auch vom internationalen Zahlungsverkehr ist das Land quasi vollständig abgeschnitten. Der Bitcoin könnte laut der Regierung eine Möglichkeit sein, die wirtschaftliche und gesellschaftliche Lage des Landes zu verbessern.

Ob dies tatsächlich so sein wird, ist jedoch fraglich. Zumindest kurz- und mittelfristig ist es eher unwahrscheinlich, dass Bitcoin in einem Land, in dem die Bevölkerung kaum Zugang zu Strom geschweige denn dem Internet hat, merklich mehr Lebensqualität für die Menschen bringt. Mit dem Gesetz ist zwar der erste Schritt gemacht, aber bevor die Bitcoin Adoption und damit einhergehend die finanzielle Inklusion in der Zentralafrikanischen Republik weiter voranschreiten kann, muss nun auf diesem Fundament weiter aufgebaut werden.