Eines der größten Rätsel in der Welt von Bitcoin ist auch heute noch immer die Identität von Satoshi Nakamoto, dem Schöpfer von Bitcoin und die genaue Menge an Bitcoin, die er tatsächlich hält. Schätzungen gehen davon aus, dass sich rund eine Million BTC in seinem Besitz befinden. Klar ist, dass die Coins, von denen bekannt ist, dass sie ihm zuzuordnen sind, bis heute nie bewegt wurden und vermutlich auch niemals werden. Arkham Intelligence, einem bekannten Unternehmen für Blockchain-Analyse, gelang es nun jedoch einen weiteren Marktteilnehmer zu identifizieren, dessen Bitcoin-Bestände in der gleichen Größenordnung wie der von Satoshi liegen. Das Gesamtvermögen dieses Mega-Players übersteigt Nakamotos Vermögen sogar um ein Weites.

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Der größte Bitcoin-Halter der Welt

Am vergangenen Wochenende meldete die Firma Arkham Intelligence, dass sie durch eine umfangreiche Analyse die US-Börse Coinbase als den weltweit größten Bitcoin-Halter ausmachen konnte. Dies gelang dem Unternehmen durch die Identifizierung von mehr als 36 Millionen Deposit-Adressen, die von Coinbase für die Einzahlung von Bitcoin verwendet wurden. Insgesamt rund 950.000 BTC (etwa 25 Milliarden US-Dollar) konnten der bekannten Exchange zugeordnet werden. Die größte aller identifizierten Adressen enthält allein etwa 10.000 BTC, was zum aktuellen Zeitpunkt rund 265 Millionen US-Dollar entspricht. Diese Menge an Bitcoin macht Coinbase zum größten bekannten Bitcoin-Halter der Welt. Fast 5% aller existierenden BTC befinden sich demnach unter der Kontrolle von Coinbase. Da Arkham davon ausgeht, dass es sehr wahrscheinlich auch noch tausende weitere BTC gibt, die sich im Besitz von Coinbase befinden, aber noch nicht eindeutig zugeordnet werden können, liegt die Vermutung nahe, dass die bekannte Börse sogar mehr Bitcoin besitzt, als Satoshi Nakamoto selbst.

Quelle: Arkham Intelligence

Zentralisierung als potenzielles Risiko?

Die Tatsache, dass Coinbase eine so große Menge an Bitcoin hält, wirft natürlich einige Fragen bezüglich der Zentralisierung und der damit verbundenen Risiken auf, insbesondere da die US-Börse in der Bitcoin-Szene keinen guten Ruf genießt und sich in der Vergangenheit mehrfach gegen die Community und das Bitcoin-Ethos gestellt hat. Dem Unternehmen wird unter anderem vorgeworfen, Nutzerdaten an US-Behörden verkauft zu haben und sich während der sogenannten Blocksize-Wars gegen die Interessen des Netzwerks gestellt zu haben.

Ist es also ein Problem, dass ausgerechnet eine solche Firma, derart viele BTC unter seiner Kontrolle hat?

Auf der einen Seite besteht durchaus das Potenzial, dass der Besitz einer so erheblichen Menge an Bitcoin durch Coinbase den Kryptowährungsmarkt beeinflussen könnte. Insbesondere könnten große Verkäufe oder Käufe von Bitcoin durch Coinbase erhebliche Schwankungen im Bitcoin-Preis verursachen. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass die gehaltenen BTC natürlich nicht dem Unternehmen selbst gehören, sondern nur treuhänderisch verwahrt werden. Das Risiko, dass ein in den USA reguliertes Unternehmen mit diesen Einlagen Unfug betreibt, erscheint relativ gering, insbesondere im Hinblick auf die ausstehenden Anträge für Bitcoin-ETFs durch BlackRock und andere Branchengrößen, die allesamt Coinbase als Partnerunternehmen angeführt haben.

Andererseits ist es auch wichtig zu betonen, dass der Besitz von BTC nicht unbedingt Macht über das Netzwerk bedeutet, da die Kontrolle und Sicherheit von Bitcoin durch die Dezentralisierung und die Konsensregeln des Netzwerks gewährleistet werden.

Dennoch ist es in den allermeisten Fällen besser, seine Coins nicht bei einem zentralen Anbieter verwahren zu lassen. Satoshi Nakamoto hat uns die Möglichkeit gegeben, selbst die Kontrolle über unsere Finanzen zurückzuerlangen - und wir sollten sie nutzen!