Seit einigen Tagen sorgt eine mysteriöse Bitcoin-Adresse für Aufregung in den sozialen Medien. Auf diese Adresse wurden in den vergangenen Wochen mehr als 118.000 BTC im Gegenwert von etwa 3,1 Milliarden US-Dollar eingezahlt. Dies beförderte sie umgehend in die Top 3 der größten Bitcoin-Adressen weltweit.

Ist ein neuer Mega-Player auf dem Markt, der die derzeit günstigen Marktpreise nutzt, um möglichst viele BTC zu akkumulieren? Handelt es sich dabei womöglich sogar um den Finanzgiganten BlackRock, der sich im Hinblick auf seinen ETF-Antrag bereits jetzt einen Bitcoin-Bestand aufbaut? Die Gerüchteküche brodelt, doch was steckt dahinter?

Quelle: oxt.me

Gemini oder Robinhood?

Colin Wu, einer der bekanntesten Blockchain-Analysten erklärte gestern, dass es wohl nicht BlackRock oder ein anderer neuer Akteur auf dem Bitcoin-Markt ist, sondern es sich dabei um eine Adresse der Kryptobörse Gemini handelt, die von den beiden "Facebook-Zwillingen" Cameron und Tyler Winklevoss gegründet wurde. Die Börse hat scheinbar lediglich den Großteil ihrer Bitcoin-Bestände von einer alten "Legacy-Adresse" auf eine neue "Native Segwit-Adresse" verschoben.

Gemini hat in den letzten 3 Monaten Bitcoin an die neue Adresse bc1q….59v2 transferiert. Das Unternehmen besitzt derzeit 118.000 Bitcoin, was etwa 3,08 Milliarden US-Dollar entspricht. Sie ist derzeit der drittgrößte Bitcoin-Inhaber. Die ersten und zweitgrößten Bitcoin-Adressen sind Binance Cold Wallet und Bitfinex Cold Wallet.

@WuBlockchain

Allerdings gibt es eine kleine Ungereimtheit bei Wus Aussage. Denn die Adresse, die er postete, von der aus die Mittel abgeflossen sind, stand bisher eigentlich im Verdacht zur beliebten Handelsplattform "Robinhood" zu gehören und nicht zu Gemini. Dies geht unter anderem auch auf einen Tweet des Coinbase-Directors Conor Rogan zurück, der die Adresse bereits im Januar mit Robinhood in Verbindung brachte.

Ob die Adressen nun zu Robinhood oder Gemini gehören, spielt in Anbetracht des Mysteriums, das die neue drittgrößte Bitcoin-Wallet umhüllt, allerdings nur eine kleinere Rolle. Solange es keine klaren Aussagen dazu gibt und sich eine Entität zum Besitz der Adresse bekennt, kann natürlich nur gemutmaßt werden.

Fest steht jedoch, dass es deutlich wahrscheinlicher ist, dass sie zu einem etablierten Marktakteur gehört, der lediglich verschiedene Funds konsolidiert hat, als dass plötzlich ein neuer Teilnehmer den Markt betritt und völlig unter dem Radar mehr als 3 Milliarden US-Dollar in Bitcoin anhäuft. Gerade für regulierte Unternehmen wie BlackRock wäre dies wohl kaum möglich. So gesehen ist gemäß "Ockhams Rasiermesser" wohl die einfachste aller Möglichkeiten auch die wahrscheinlichste und die Adresse gehört zu den etablierten Handelsplätzen Gemini oder Robinhood.