[newsletter]

Heute endete die Frist für die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC, Berufung beim Urteil im Grayscale-Prozess einzulegen bzw. einen Antrag auf ein En-banc-Verfahren einzureichen. Die SEC hat diese Frist verstreichen lassen. Nun sind viele Marktbeobachter überzeugt, dass der erste Bitcoin-Spot-ETF zugelassen wird.

Keine Berufung = Zulassung?

Ende August hat ein US-Berufungsgericht entschieden, die Ablehnung der Umwandlung des Grayscale Bitcoin Trust (GBTC) in einen Spot-ETF aufzuheben. Die SEC wurde aufgefordert, den entsprechenden Antrag erneut zu überprüfen – Blocktrainer.de berichtete. Danach hatte die Regulierungsbehörde 45 Tage Zeit, um gegen dieses Urteil Berufung einzulegen oder einen Antrag auf ein En-banc-Verfahren zu stellen, sodass der Fall erneut durch alle 17 Richter des zuständigen Gerichts bewertet wird. Diese Frist endete heute.

Viele Medienvertreter sehen darin das grüne Licht für die Zulassung des ersten Bitcoin-Spot-ETF-Antrags und somit wahrscheinlich aller ähnlichen Anträge. Der Fall könnte innerhalb von sieben Tagen geschlossen werden, und Grayscale damit beginnen, mit den entsprechenden Abteilungen der SEC die Zulassung ihres Antrags auszuarbeiten. Wenn die Umwandlung genehmigt wird, gibt es keine Gründe, andere Bitcoin-ETF-Anträge abzulehnen.

Es könnte jedoch auch zu weiteren Verzögerungen kommen. Das Gericht wird wahrscheinlich ein neues, endgültiges Datum für die Entscheidung bestimmen. Zudem versucht die SEC erfahrungsgemäß ihre Entscheidungen so lange es geht hinauszuzögern. Dass dies auch für die erneute Prüfung des Antrags zutrifft, ist sehr wahrscheinlich. Die Behörde könnte auch einen neuen Antrag für die Notierung des GBTC bei der New Yorker Börse stellen. Dadurch hätte die Regulierungsbehörde bis zu acht Monate mehr Zeit für die Entscheidung über den ETF. Da die Termine für die endgültige Entscheidung der meisten und wichtigsten BTC-Spot-ETF-Anträge auf Anfang nächsten Jahres fallen, wäre es dadurch möglich, dass alle Anträge gleichzeitig zugelassen werden. Nichtsdestotrotz könnte ebenso eine andere Grundlage oder eine ausreichende Begründung gefunden werden, um den Grayscale-Antrag schließlich doch abzulehnen.

Eine Verzögerung der Zulassung durch die Behörde scheint möglich, doch verschiedene Bloomberg-Analysten glauben nicht, dass die SEC die Zulassung aus neuen Gründen ablehnen wird. Sie schätzen, dass die Wahrscheinlichkeit eines genehmigten Bitcoin-Spot-ETF in diesem Jahr bei 75 Prozent, bis zum 10. Januar 2024 (letzter Termin vom ARK-ETF-Antrag) bei 90 Prozent und bis Ende 2024 bei 95 Prozent liegt.