Befürworter eines harten Geldes – wie Gold oder Bitcoin – versuchen immer wieder auf die Probleme von ungedecktem Papiergeld aufmerksam zu machen. Für dieses Vorhaben eignet es sich gut, verschiedenste Entwicklungen aufzuzeigen, die seit dem Jahr 1971 – dem Ende des letzten Goldstandards – ihren Lauf genommen haben.
Am 15.08.1971 hob der damalige US-Präsident Richard Nixon die Konvertibilität des US-Dollars in Gold „vorübergehend“ auf – die Aussetzung der Konvertibilität hält bis heute an. Die Redewendung „nichts ist so permanent, wie ein temporärer Staatseingriff“ kommt nun mal nicht von Ungefähr.
Vor dem Nixon-Schock konnten ausländische Zentralbanken noch ihre US-Dollar zu einem festen Wechselkurs (35 US-Dollar je Feinunze) gegen Gold eintauschen. Da die Teilnehmerländer des sogenannten Bretton-Woods-Systems ihre Währungen zu einem festen Wechselkurs an den US-Dollar knüpften, endete der Goldstandard im Jahr 1971 effektiv auch für andere Länder wie unter anderem Deutschland.
Der Grund für die Aufhebung des Goldstandards waren ausufernde Staatsausgaben der USA, um unter anderem den kostspieligen Vietnamkrieg (1955 – 1975) zu finanzieren. Dies führte dazu, dass das Ausland an der Golddeckung des US-Dollars zu zweifeln begann und vermehrt ihre US-Dollar-Reserven gegen Gold eintauschen wollte. Das auch nicht ohne Grund, denn das Verhältnis von Gold zum Zentralbankgeld der USA nahm in den Jahren zuvor schon immer weiter ab. Obwohl vor dem Jahr 1971 bei Weitem nicht alles perfekt war, ist nichtsdestotrotz durch die Aufhebung der Konvertibilität des US-Dollars in Gold letztlich eine disziplinierende Kraft endgültig weggefallen – dadurch sollte sich einiges verschlechtern.
Die in der Bitcoin-Community bekannte Website wtfhappenedin1971.com zeigt anhand von Grafiken einige Entwicklungen auf, die seit dem Jahr 1971 ihren Lauf genommen haben.
Wir von Blocktrainer.de möchten mit diesem Artikel den nötigen Kontext liefern, relevante Grafiken ergänzen sowie zu weit hergeholte Zusammenhänge außen vor lassen. Für dieses Vorhaben beschränken wir uns auf weltweite Daten sowie Daten aus den USA, damit nicht wie bei der Ursprungswebsite Cherrypicking vorgeworfen werden kann.
Das Jahr 1971 wird in den folgenden Grafiken durch einen orangen Pfeil gekennzeichnet. Die Grafiken wurden aus den verlinkten Originalquellen übernommen und lediglich visuell aufbereitet sowie ins Deutsche übersetzt.
Die umlaufende US-Dollar-Geldmenge (M2) ist seit der Aufhebung des Goldstandards quasi exponentiell angestiegen. Heute sind weit mehr als 30x so viele US-Dollar im Umlauf wie im Jahr 1971. Der Sinn und Zweck eines Hartgeldstandards ist nunmal eben genau diese Ausmaße der Geldmengenausweitung zu verhindern.
Als der US-Dollar dann nicht mehr zu einem festen Wechselkurs von 35 US-Dollar je Feinunze Gold eintauschbar war, explodierte der Goldpreis. Heute müssen, um eine Feinunze Gold zu kaufen, mehr als 50x so viele US-Dollar auf den Tisch gelegt werden als im Jahr 1971.
Dass Gold seither so sehr im Preis gestiegen ist, liegt wohl kaum daran, dass das gelbe Edelmetall viel wertvoller geworden ist. Der Grund dafür ist eher, dass Währungen wie der US-Dollar durch die Geldmengenausweitung an Wert verloren haben.
An dieser Stelle bietet es sich an, die Darstellung zu ändern und Währungen in Gold zu messen. Dadurch wird gut erkennbar, dass seit dem Jahr 1971 das britische Pfund, der japanische Yen und der US-Dollar deutlich gegenüber Gold abwerteten. Als wäre der nachfolgende Chart noch nicht dramatisch genug, muss noch hinzugefügt werden, dass es sich um eine logarithmische Darstellung handelt.
In der Konsequenz ist es wenig verwunderlich, dass der US-Dollar durch die Geldmengenausweitung auch gegenüber Konsumgütern abwertete. Nachdem die Konsumgüterpreise jahrhundertelang auf einem ähnlichen Niveau verharrt hatten, sind sie seit Ende des Goldstandards regelrecht explodiert. Konsumgüter kosten heute rund 10x so viel wie im Jahr 1971.
Durch den technischen Fortschritt sollten die Preise eigentlich auf breiter Front fallen. Dieser Fakt sowie die fragwürdige Zusammensetzung des Konsumgüterpreisindexes können die Differenz zum höheren Wachstum der Geldmenge erklären.
Dass die Inflation vor der Aufhebung des Goldstandards kein großes Thema war, zeigt die Häufigkeit des Ausdrucks „inflationsbereinigt“ in US-amerikanischen Büchern. Die Häufigkeit explodierte seit dem Jahr 1971, was darauf hindeutet, dass seither vermehrt die Notwendigkeit bestand, Preiszuwächse um die Inflation zu bereinigen, um (vermeintlich) reale Entwicklungen abbilden zu können.
Einen rasanten Preisanstieg verzeichneten nach Aufhebung des Goldstandards auch die US-Wohnimmobilien. Diese haben seither in etwas um den Faktor 20 zugelegt.
Oder in anderen Worten: Der US-Dollar hat seit dem Jahr 1971 auch deutlich an Wert gegenüber Immobilien verloren.
Bereinigt man die US-Immobilienpreise um die Inflation, dann beginnt der bis heute anhaltende Aufwärtstrend nach dem Ende des Goldstandards – während des Goldstandards sind die realen Immobilienpreise in etwa konstant gewesen.
US-Immobilien sind seither also stärker im Preis gestiegen als US-Konsumgüter. Dieser Fakt ist dadurch zu erklären, dass die Menschen zunehmend in Immobilien investiert haben, um dem Kaufkraftverlust des Fiatgeldes zu entfliehen.
An dieser Stelle wird oft argumentiert, dass ja auch die Haushaltseinkommen in dieser Zeit gestiegen sind. Bevor wir zu den Entwicklungen der Einkommen kommen, bietet es sich hier schon einmal an, die US-Häuserpreise ins Verhältnis zum Median-Einkommen der US-Haushalte zu setzen.
Nachdem es jahrzehntelang immer erschwinglicher wurde, sich von seinem Lohn ein Haus zu kaufen, markiert der Zeitraum um das Jahr 1971 einen Trendwechsel. Seither steigt das Verhältnis von Immobilienpreisen zum Einkommen an.
Anders dargestellt, wird die Entwicklung noch deutlicher: Die durchschnittlichen US-Immobilien legten seit Ende des Goldstandards deutlich an Wert zu. Der Zuwachs des Median-Haushaltseinkommens der US-Amerikaner hinkt dagegen stark hinterher.
Wenn man den Wert des relevantesten Aktienindex der USA ins Verhältnis zum Einkommen setzt, dann explodiert auch diese Ratio unmittelbar nach Ende des Goldstandards, nachdem das Verhältnis mehr als 100 Jahre lang in etwa konstant war. Seit dem Jahr 1971 benötigt es also immer mehr Arbeitsstunden, um sich einen Anteil des Aktienindexes S&P 500 kaufen zu können.
Dass es im Verhältnis zum Einkommen immer teurer wurde, sich am Aktienmarkt zu beteiligen, liegt wohl am ehesten daran, dass Aktien – wie auch Immobilien – zu einer Art Sparobjekt wurden.
Seit den 1970er-Jahren ist nämlich auch die Bewertung des US-amerikanischen Aktienmarkts ordentlich gestiegen. Setzt man den Wert der Unternehmen im S&P 500 ins Verhältnis zu den jeweiligen Unternehmensgewinnen, dann wurden nach dem Ende des Goldstandards Bewertungsniveaus erreicht, die weit über dem historischen Durchschnitt liegen. Ganz allgemein liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis des S&P 500 heute auf einem deutlich höheren Niveau als zu Zeiten des letzten Goldstandards.
Dass ein nominal gesehen steigender Aktienmarkt kein Zeichen für eine prosperierende Wirtschaft ist, macht auch die folgende Grafik deutlich: Die langfristige Wachstumsrate der inflationsbereinigten US-Wirtschaftsleistung ist seit Ende des Goldstandards eindeutig rückläufig – zuvor war sie noch steigend. Gleiches gilt für die inflationsbereinigte Wachstumsrate der US-Wirtschaftsleistung pro Kopf.
Das gängige Maß, um die wirtschaftliche Performance eines Landes zu messen, ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP). Mit dem Genuine Progress Indicator (GPI) gibt es jedoch eine alternative etablierte Messmethode, welche versucht, die Lebensqualität in Form von sozialen und ökologischen Aspekte einzubeziehen. Es geht darum, auszudrücken, ob die gestiegene Wirtschaftsleistung tatsächlich zu einem steigenden Wohlstand beziehungsweise Wohlbefinden führt.
Interessanterweise fällt in den USA dieser „echte Fortschrittsindikator“ seit dem Jahr 1971, während das BIP pro Kopf weiter gestiegen ist. Vor dem Nixon-Schock liefen die beiden Indikatoren noch im Gleichschritt. Der wirtschaftliche Fortschritt war seither also zunehmend unökonomisch und hatte vermehrt negative soziale und umweltbezogene Auswirkungen.
Ein Geld, das stetig im Wert verliert, verleitet dazu, weniger zu sparen. Entsprechend ist es kaum verwunderlich, dass unmittelbar nach dem Jahr 1971 ein Trendwechsel bei der Sparquote der US-Haushalte zu beobachten ist.
Seit das Geld immer stärker an Wert verliert, sparen die US-Amerikaner einen immer geringeren Anteil ihres Einkommens. Zum Ende des Goldstandards sparten die US-Amerikaner knapp 14 Prozent ihres verfügbaren Einkommens – wenige Jahrzehnte später nur noch gute zwei Prozent.
Verliert das Geld an Wert, dann gibt es einen Anreiz, heute anstatt morgen zu konsumieren. In diesem Zusammenhang wird oft von einer höheren Zeitpräferenz gesprochen, was bedeutet, dass heutiger Konsum höher gewichtet wird als zukünftiger.
Es sollte also nicht überraschen, dass die Konsumausgaben der US-Amerikaner relativ zur US-Wirtschaftsleistung seit dem Jahr 1971 deutlich gestiegen sind. Zuvor war die Konsumquote jahrzehntelang konstant bis rückläufig.
Es lohnt sich an dieser Stelle auch die Entwicklung der Kredite, des Konsums und der Ersparnis in den USA im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung grafisch gegenüberzustellen.
Nach dem Ende des Goldstandards wurde in den USA relativ gesehen immer weniger gespart, dafür mehr konsumiert und es wurden vermehrt Kredite aufgenommen.
Ein Geld, das stetig im Wert verliert, verleitet nämlich nicht nur dazu, weniger zu sparen und mehr zu konsumieren, sondern auch Schulden aufzunehmen. Die Schulden verlieren dann nämlich mit der Zeit ebenfalls an Wert.
Nicht überraschend ist es also, dass die Schulden der US-Haushalte seit dem Jahr 1971 exponentiell angestiegen sind.
Um jeglichen Zweifel an der Dramatik der Schuldenexplosion aus dem Weg zu räumen, bietet es sich an, die US-Haushaltsschulden ins Verhältnis zur US-Wirtschaftsleistung zu setzen. Auch hier ist eine enorme Steigerung seit dem Jahr 1971 beobachtbar. Das bedeutet, dass die Schulden der Bevölkerung deutlich stärker gestiegen sind als die Wirtschaftsleistung.
Die US-Haushaltsschulden sehen noch dramatischer aus, wenn man sie ins Verhältnis zum verfügbaren Haushaltseinkommen setzt. Letztlich ist es durchaus sinnvoll, Schulden ins Verhältnis zum verfügbaren Einkommen zu setzen, da mit diesem generell die Schulden wieder getilgt werden sollen.
Wie zu erwarten, stiegen seither auch die Schulden der Unternehmen an. Besonders interessant wird es aber, wenn man sich parallel die Gewinne der Unternehmen ansieht: Die Unternehmen im US-amerikanischen Aktienindex S&P 500 machen seit dem Jahr 1971 deutlich mehr Schulden, als sie Profite erwirtschaften.
Ein noch klareres Bild ergibt sich, wenn man einen Blick auf die Entwicklung der US-Staatsschulden wirft. Die US-Staatsschulden sind seit dem Jahr 1971 regelrecht explodiert. Heute haben die USA weit mehr als 80x so viele Schulden wie zum Zeitpunkt der Aufhebung des Goldstandards.
Setzt man die US-Staatsschulden ins Verhältnis zur US-Wirtschaftsleistung, dann ist seither ebenfalls ein drastischer Anstieg beobachtbar. Die Wirtschaftsleistung eines Landes ist der primäre Anhaltspunkt dafür, wie viel ein Staat über Steuern einnimmt.
Nachdem die relative Schuldenlast nach Ende des Zweiten Weltkriegs (1939 – 1945) erfolgreich reduziert werden konnte, steigt sie seit den 1970er-Jahren wieder drastisch an – auch ohne eine Verwicklung in vergleichbare Kriege, die zuvor immer für eine derartige Explosion der US-Verschuldung verantwortlich waren.
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Die USA geben als Staat seit dem Ende des Goldstandards immer mehr Geld aus – auch im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung. Tatsächlich ist ein Niveau der „Staatsquote“ von um die 40 bis 50 Prozent seither die Norm. Vor dem Nixon-Schock erreichten die USA einen solchen Wert nur in der Ausnahmesituation zum Zweiten Weltkrieg (1939 – 1945).
Wie der Artikel noch aufzeigt, ist die Gesamtgesellschaft wohl kaum der Nutznießer der ausufernden Staatsausgaben gewesen – eher das Gegenteil scheint der Fall zu sein.
Dass die US-Zentralbank der USA nach Aufhebung des Goldstandards quasi unbegrenzt (über Umwege) Geld leihen kann, begünstigt logischerweise die Entwicklung der ausufernden Staatsschulden.
Aus einem anderen Blickwinkel wird dieser Sachverhalt ebenfalls deutlich: Seit der Aufhebung des Goldstandards geben die USA überwiegend mehr Geld aus, als sie einnehmen – vorher haben sich die Einnahmen und Ausgaben der USA in etwa die Waage gehalten.
Das Bild ändert sich auch nicht wirklich, wenn man die Defizite oder Überschüsse der USA ins Verhältnis zur US-Wirtschaftsleistung setzt. Auch hier ist ein klarer Trend von zunehmenden Defiziten seit dem Jahr 1971 zu erkennen.
Die USA haben es sich zudem nicht nehmen lassen, mit ihren US-Dollar, die sie seit Ende des Goldstandards quasi (in Kooperation mit der US-Zentralbank) aus dem Nichts schaffen können, in der Welt auf Shoppingtour zu gehen. Bei diesem Vorhaben kam es auch äußerst gelegen, dass der US-Dollar noch die Weltleitwährung ist, in der exklusiv Öl zum Kauf angeboten wurde. Im Prinzip heißt das, die USA konnten sich selbst das Geld drucken, um damit knappe Ressourcen anderen Ländern abzukaufen.
Dieser Sachverhalt wird gut sichtbar durch einen Blick auf die US-Handelsbilanz: Seit Ende des Goldstandards importieren die USA einen immer größeren Wert an Gütern, als sie ins Ausland verkaufen. Im Endeffekt exportieren sie dafür lediglich ihre US-Dollar, die sie für Kosten nahe null schöpfen können.
Dass die USA zunehmend Güter aus dem Ausland importierte, kann auch durch die externen US-Dollar-Verbindlichkeiten dargestellt werden. Seit dem Jahr 1971 haben die USA vermehrt in US-Dollar denominierte Zahlungsverpflichtungen gegenüber dem Ausland, was so viel bedeutet, wie, dass das Ausland vermehrt US-Staatsanleihen hält, die mit den US-Dollar gekauft wurden, welche die USA im Austausch gegen Güter exportiert haben.
Besonders besorgniserregend sind die Entwicklungen in puncto Löhne. Die Löhne sind nominal gesehen zwar gestiegen, bereinigt man sie jedoch um die Inflation, so sind sie seit dem Jahr 1971 je nach Datensatz sogar rückläufig. In Kaufkraft gemessen verdienen die US-Amerikaner stündlich also durchschnittlich weniger als zum Ende des Goldstandards. Vor dem Jahr 1971 stiegen die Reallöhne noch an.
Setzt man die Löhne der US-Bürger ins Verhältnis zur US-Wirtschaftsleistung, dann wird deutlich, dass um das Jahr 1971 herum ein Abwärtstrend einsetzt. Die relative Kompensation der Arbeiter nimmt also seit der Aufhebung der Goldstandards stetig ab – davor verblieb sie jahrzehntelang auf einem deutlich höheren Niveau.
Die Kompensation der Arbeiter im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung nimmt seit dem Ende des Goldstandards deutlich ab, während die Gewinne der Unternehmen im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung ordentlich steigen konnten.
Unternehmen haben es per se leichter, die Preise zu erhöhen, um sich trotz Inflation besserzustellen. Arbeiter hingegen sind in einem inflationären Umfeld dazu gezwungen, regelmäßig Gehaltserhöhungen auszuhandeln, um real gesehen nicht mit der Zeit immer weniger zu verdienen. Regelmäßig nach einer Lohnerhöhung zu fragen, fällt wohl den wenigsten leicht und selbst wenn man fragt, ist es nicht gesagt, dass der Arbeitgeber diesem Wunsch auch nachkommt.
Aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, wird die Problematik noch deutlicher. Während des Goldstandards stieg die Produktivität mit den inflationsbereinigten Stundenlöhnen im Gleichschritt. Im Jahr 1971 begann dann jedoch die Entkopplung: Die Reallöhne stagnieren, während der Output weiter steigt. In anderen Worten: Die Arbeiter bekommen immer weniger von dem Wert dessen, was mithilfe ihrer Arbeitszeit produziert wird.
Dass die Arbeiter seit Ende des Goldstandards immer schlechter vergütet werden, spiegelt sich auch in der Armutsquote wider: Bis zum Jahr 1971 sank der prozentuale Anteil der US-Amerikaner, die ein Einkommen unterhalb der offiziellen Armutsgrenze erhalten, drastisch. Dann begann der Trendwechsel. Bei Kindern stieg die Armutsquote sogar wieder an und bei den Erwachsenen stagnierte sie seither.
Wenn man sich die Realeinkommen von US-Familien ansieht und nach Einkommensklassen kategorisiert, dann ist erkennbar, dass die Einkommensungleichheit seit Ende des Goldstandards deutlich zugenommen hat: Die Top-5%-Verdiener konnten ihr Realeinkommen immer weiter steigern, während das reale Median-Einkommen sowie insbesondere das Realeinkommen der Unteren-20%-Verdiener eher auf der Stelle traten. Vor dem Jahr 1971 wuchsen die Realeinkommen in den verschiedenen Einkommensklassen noch ziemlich gleichmäßig.
Die Diskrepanz wird noch deutlicher, wenn wir uns die Einkommenszuwächse der Superreichen in den USA ansehen. Nach einer jahrzehntelangen Stagnation fangen die Realeinkommen der Top-1%-Verdiener nach der Aufhebung des Goldstandards wieder an zu steigen. Die Realeinkommen der Unteren-90%-Verdiener hingen stagnieren seit dem Jahr 1971, nachdem sie die Jahrzehnte davor noch einen deutlichen Zuwachs verzeichnen konnten.
Anders dargestellt sieht man ebenfalls gut, dass der Trendwechsel in puncto Einkommensungleichheit um das Jahr 1971 stattgefunden hat. Seither entfällt ein immer größerer Anteil des Gesamteinkommens auf die reichsten 0,5 respektive 1 Prozent (am Haushaltseinkommen gemessen).
Auf die Top-1%-Verdiener entfielen im Jahr 1971 knapp 10 Prozent des Brutto-Haushaltseinkommens – mittlerweile sind es über 20 Prozent.
Ein fast identisches Bild ergibt sich interessanterweise, wenn man sich die Löhne in der Finanz- und Investmentindustrie ansieht. Seit Ende des Goldstandards entfällt wieder ein immer größerer Anteil der gesamten US-Löhne auf die Personen, die rund um den Finanzmarkt arbeiten.
Dass in der Finanzindustrie so gute Löhne gezahlt werden konnten, scheint wohl auch daran zu liegen, dass die Profite in eben jener Industrie stärker wachsen konnten als in den anderen Industrien. Um das Ende des Goldstandards herum beginnt die Entkopplung.
Dass es dem Finanzsektor so gut ging, scheint einerseits unmittelbar damit zusammenhängen, dass dieser die von der Inflation stark profitierenden Vermögenswerte gehalten hat. Der Wert der Assets des Finanzsektors ist unmittelbar nach dem Ende des Goldstandards regelrecht explodiert – auch im Verhältnis zur US-Wirtschaftsleistung. Während des Goldstandards war dieser Anstieg um einiges moderater.
Zum anderen wird die Finanzindustrie mit Sicherheit auch davon profitiert haben, dass die Menschen zunehmend an den Finanzmärkten spekulieren mussten, damit ihre Ersparnisse nicht von der Inflation aufgefressen werden.
Laut dem folgenden Chart sind die Volumina an den Future-Märkten seit Ende des Goldstandards stark angestiegen, während die industrielle Produktion auf dem vorherigen Trend verbleibt.
Nicht erstaunen sollte an dieser Stelle, dass neben der Einkommensungleichheit auch die Vermögensungleichheit in den USA seither zunimmt.
Auf die reichsten 1 Prozent entfällt nicht nur ein immer größerer Anteil der Löhne, sondern auch des gesamten US-Haushaltsvermögens. Die jeweiligen Anteile der ärmsten 50 Prozent nehmen entsprechend seit Ende des Goldstandards ab.
Der Anteil des Vermögens der ärmsten 90 Prozent am gesamten US-Haushaltsvermögen war seit dem Ende des Goldstandards ebenfalls deutlich rückläufig. Finanziell scheinen vom ungedeckten Papiergeld letztlich nur die Superreichen zu profitieren und nicht der Großteil der Bevölkerung.
Dass die Superreichen immer reicher werden, lässt sich einerseits dadurch erklären, dass sie Vermögenswerte besitzen, die durch die Inflation profitieren und sie für Investitionen auch zu guten Konditionen Schulden aufnehmen können, die durch die Inflation wiederum mit der Zeit deutlich an Wert verlieren. Zudem kommt hier der Cantillon-Effekt ins Spiel, der erklärt, dass diejenigen, die nahe an der Geldschöpfung stehen, am meisten von dieser profitieren.
Seitdem ein immer geringerer Anteil des Gesamtvermögens auf den Großteil der US-Bürger entfällt und diese sich immer weniger von ihrem Einkommen kaufen können, sind es die ökonomischen Themen, die sie zunehmend beschäftigen.
Seit Ende des Goldstandards geben immer mehr US-Amerikaner an, dass es ihnen wichtig ist, finanziell gut aufgestellt zu sein. Gleichzeit ist es zunehmend unwichtig für sie, eine bedeutsame Lebensphilosophie zu entwickeln.
Dieser Shift ist auch anhand der Wahlentscheidungen der US-Bürger ablesbar: Um das Ende des Goldstandards herum, fangen immer mehr Wähler an, die Ökonomie als das relevanteste Problem zu sehen. Dies lässt darauf schließen, dass sich die arbeitende Bevölkerung seither zunehmend mit finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert sah.
Da scheint es auch nicht zu helfen, dass seither die Sozialausgaben der USA als Anteil der Wirtschaftsleistung immer weiter steigen. Die auch relativ gesehen immer weiter gestiegenen Sozialausgaben haben den Bürgern allem Anschein nach nicht ihre finanziellen Sorgen nehmen können.
Nicht nur die Sozialausgaben, sondern auch die Bildungsausgaben scheinen seit Ende des Goldstandards vermehrt nicht die gewünschte Wirkung zu entfalten.
In den USA wurde seit dem Jahr 1971 inflationsbereinigt immer mehr Geld für die Bildung von Schülern ausgegeben. Zudem gab es eine immer höhere Ratio von Personal zu Schülern. Gleichzeitig ist jedoch keine wirkliche Verbesserung der Leistung von jungen US-Amerikanern in puncto Lesen, Mathematik und Wissenschaft festzustellen.
Dass die Mittelschicht in den USA seit dem Jahr 1971 zunehmend in finanzielle Schwierigkeiten gerät – trotz steigender Sozialausgaben – macht auch der folgende Sachverhalt deutlich.
Seit Ende des Goldstandards scheint es in immer weniger Fällen auszureichen, dass nur der Ehemann das Geld verdient. Der Prozentanteil der Ehepaare, in denen nur er Mann arbeitet, ist von um die 35 auf unter 20 Prozent nach dem Ende des Goldstandards gefallen. Entsprechend ist es immer häufiger der Fall, dass Ehemann und -frau arbeiten gehen (müssen).
Dementsprechend kommen auch immer weniger Kinder in den USA in den Genuss, mit einer Mutter aufzuwachsen, die sich mit voller Hingabe um sie kümmern kann.
Der Prozentanteil von nicht arbeitenden Müttern mit Kindern unter 18 ist von knapp 50 Prozent zum Ende des Goldstandards binnen weniger Jahrzehnte auf um die 30 Prozent gefallen.
Anders dargestellt: Während gegen Ende des Goldstandards noch knapp die Hälfe der US-Mütter mit den Kindern zu Hause bleiben konnten, anstatt Geld verdienen zu gehen, sind es wenige Jahrzehnte später nur noch gute 30 Prozent.
Die Entwicklungen, die seit dem Jahr 1971 ihren Lauf genommen haben, haben nicht dazu beigetragen, dass die US-Amerikaner glücklicher mit ihrem Leben sind. Insbesondere der Anteil an Frauen, die sehr zufrieden sind, hat seither deutlich Federn lassen.
Wenn die Bürger immer mehr arbeiten müssen, um überhaupt über die Runden kommen zu können, ist es kaum verwunderlich, dass gleichzeitig auch immer weniger Ehen geschlossen respektive aufrechterhalten werden. Die Heiratsquote der US-Amerikaner fängt im Jahr 1971 an, deutlich zu fallen, nachdem sie vorher noch angestiegen war.
Kaum verwunderlich ist auch, dass sich immer mehr US-Amerikaner seit Endes des Goldstandards scheiden ließen. In allen Altersgruppen explodiert die Scheidungsrate seit Beginn der 1970er-Jahre – vorher war sie jahrzehntelang noch in etwa konstant.
Anders dargestellt wird der Trendwechsel in puncto Heirat ebenfalls sehr gut deutlich: Das Median-Alter der US-Amerikaner bei der ersten Eheschließung steigt seit Ende des Goldstandards stark an.
Das scheint mitunter daran zu liegen, dass insbesondere die jungen Erwachsenen zunehmend finanziell schlechter aufgestellt waren.
Der Anteil der 30-jährigen US-Amerikaner, die mehr als ihre Eltern verdienen, ist seit dem Jahr 1971 von über 90 Prozent in wenigen Jahrzehnten auf in etwa 50 Prozent gefallen. Es war seither entsprechend immer schwieriger, zu Beginn der Berufskarriere einen verhältnismäßig hohen Lohn auszuhandeln.
Da verwundert es nicht, dass in den USA immer mehr junge Erwachsene auch bei ihren Eltern wohnen bleiben mussten.
Der Anteil an jungen Erwachsenen, die bei den Eltern leben, war vor dem Jahr 1971 jahrzehntelang rückläufig. Seitdem steigt er wieder deutlich an.
Interessant zu sehen ist, dass auch der Energieverbrauch pro Kopf in den USA seit dem Jahr 1971 rückläufig ist. Hier gilt es, im Angesicht der Klimawandelthematik klarzustellen, dass Energienutzung per se nichts Schlechtes ist. Tatsächlich ist es nämlich so, dass es für den Wohlstand eines Landes unabdingbar ist, viel Energie zu nutzen: Kein Land mit einem hohen Einkommen ist ein Niedrigenergieland.
Der Ansatz des Astrophysikers Nikolai Kardaschow ist entsprechend, mittels des Energieverbrauches, eine Art Zivilisationsindex zu ermitteln. Wünschenswerter Fortschritt wäre also, wenn die Menschheit immer effizienter Energie bereitstellen würde, ohne dabei der Umwelt zu schaden.
Auch global betrachtet gab es unmittelbar nach Ende des Goldstandards eine Stagnation des Pro-Kopf-Energieverbrauches für die folgenden Jahrzehnte.
An dieser Stelle könnte man auch argumentieren, dass generell zunehmend der Wohlstand fehlte, um überhaupt Kinder in die Welt zu setzen.
In den USA sinkt die Anzahl an Kindern pro Frau seit Ende des Goldstandards vorübergehend schneller. Weltweit beginnt der derzeitige Abwärtstrend in der Geburtenrate sogar erst wirklich um das Jahr 1971.
Im Angesicht der vielen negativen Entwicklungen ist es kaum verwunderlich, dass immer weniger US-Amerikaner angeben, dass sie der US-Regierung zutrauen, das Richtige zu tun.
An mangelnden Gesetzen, Regulierungen und Vorschriften scheint es aber wohl nicht gelegen zu haben, dass die US-Bürger vermehrt die Zuversicht in den Staat verloren haben.
Seit dem Jahr 1971 steigt nämlich die Anzahl an Seiten, die das US-Bundesregister umfasst, deutlich an. Die Seitenanzahl des US-Bundesregisters gilt gemeinhin als Proxy für ökonomische Regulierungen.
Auch die Anzahl an Seiten des Steuergesetzbuches nimmt seit dem Jahr 1971 deutlich zu. Heute gibt es weit mehr als 4x so viele Seiten, wie unmittelbar vor dem Ende des Goldstandards.
Bei der ansteigenden Anzahl an Gesetzen ist es nur logisch, dass auch die Anzahl an Rechtsanwälten in den USA seit Aufhebung des Goldstandards durch die Decke gegangen ist.
Auch das allgemeine Vertrauen in die Massenmedien sinkt seit dem Ende des Goldstandards deutlich – insbesondere bei den Republikanern. Rund 70 Prozent der Republikaner waren Anfang der 1970er-Jahre der Meinung, dass die Massenmedien akkurat und fair berichten – mittlerweile sind es weit weniger als 20 Prozent.
Auch politisch hat sich seit dem Jahr 1971 einiges verändert: Im Senat und Repräsentantenhaus werden die ideologischen Positionen der Republikaner seither wieder deutlich konservativer, während die der Demokraten immer weniger konservativ werden. Das heißt, dass die beiden politischen Lager seit Ende des Goldstandards ideologisch gesehen immer weiter auseinanderdriften.
Außerdem stimmen seit Ende des Goldstandards die Mitglieder des US-Kongresses wieder immer stärker nach den eigenen Parteilinien ab. In anderen Worten: Es werden weniger Kompromisse geschlossen.
Seit Ende des Goldstandards sehen wir auch einen drastischen Anstieg des Cloture-Votings im US-Senat. Das bedeutet so viel, wie, dass politische Debatten vermehrt vorzeitig beendet wurden, um zur Abstimmung überzugehen. Naheliegend ist, dass dieser Anstieg auf die seither zunehmende politische Spaltung respektive rückläufige Kompromissbereitschaft zurückzuführen ist.
Politische Spaltung ist meist eine Konsequenz einer gesamtgesellschaftlichen Frustration wegen der derzeitigen Situation – etwa aufgrund der zunehmenden Kluft zwischen Arm und Reich.
Interessanterweise nimmt auch die Qualität politischer Reden seit Ende des Goldstandards ab – während des Goldstandards stieg sie deutlich an. Die politischen Reden zielen seither mehr auf das Gefühl ab und bedienen sich parallel einem immer magererem Vokabular sowie einfacherer Sprache.
Vereinfachte Botschaften sind ein Merkmal von Populismus und Populismus hat meist Hochkonjunktur in Phasen politischer Spaltung, die wiederum auf eine größere Kluft zwischen Arm und Reich zurückzuführen ist.
Der Shift in puncto Sprache wird auch erkennbar, wenn man sich die relative Frequenz bestimmter Wörter in Büchern ansieht. Seit Ende des Goldstandards werden immer seltener „Rationalitätswörter“ wie Analyse und Daten verwendet, dafür aber zunehmend „Intuitionswörter“ wie vorstellen und Geist.
Seit dem Ende des Goldstandards steigt zudem auch die Anzahl an Migranten in den USA deutlich an.
Die seit dem Jahr 1971 explodierende Einwanderungsquote in den USA kann zum einen auf den zunehmenden Arbeitskräftemangel zurückgeführt werden.
Seit Ende des Goldstandards nimmt das Wachstum der potenziellen Arbeitskräfte in den USA noch deutlich stärker ab als das der US-Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter. Dies lässt auf einen zunehmenden Arbeitskräftemangel seit 1971 schließen.
Ein anderer Erklärungsansatz für die vermehrte Einwanderung in die USA sind die zunehmenden Krisen in anderen Ländern. Die Anzahl an weltweiten Krisen explodierte nämlich unmittelbar nach dem Jahr 1971 – die Jahrzehnte zuvor, in denen der Goldstandard vorherrschte, gab es verhältnismäßig wenige Krisen.
Ein fast identisches Bild zeichnet sich ab, wenn wir uns die Anzahl der Länder mit Bankenkrisen ansehen. Bankenkrisen nahmen weltweit mit dem Ende des Goldstandards deutlich zu. Während des Goldstandards waren Bankenkrisen weltweit quasi nicht existent.
Der Ursprung der Krisen scheint wohl in der weltweit ausufernden Inflation zu liegen. Die weltweite Median-Inflationsrate ist nach dem Ende des Goldstandards regelrecht explodiert. Das bedeutet, dass immer mehr Länder mit hohen Inflationsraten zu kämpfen hatten, worunter augenscheinlich die Stabilität des Finanzsystems gelitten hat.
Während des Goldstandards gab es ebenfalls kaum Staatspleiten. Seit dem Jahr 1971 ist auch in puncto Staatspleiten ein deutlicher Zuwachs zu erkennen – auch ohne Weltkriege.
Die zunehmenden Staatspleiten folgten unmittelbar auf die Tatsache, dass immer mehr Länder mit Inflationsraten nördlich von 20 Prozent zu kämpfen hatten.
Seit dem Jahr 1971 hat, wie bereits gezeigt, der Konsumismus der US-Amerikaner an Fahrt aufgenommen. Das gilt auch für den Konsum von Kalorien. Nachdem die durchschnittliche Kalorienzufuhr der US-Amerikaner jahrzehntelang in etwa konstant bis leicht fallend war, steigt sie nach der Aufhebung des Goldstandards deutlich an.
Kaum verwunderlich ist, dass Hand in Hand mit der steigenden Kalorienzufuhr auch der Anteil der US-Amerikaner, die (stark) fettleibig sind, angestiegen ist: Der Anteil der erwachsenen US-Amerikaner, die einen BMI von über 30 haben, hat seit dem Jahr 1971 in wenigen Jahrzehnten von 15 auf 35 Prozent zugelegt.
Bei den US-amerikanischen Kindern hat sich die Fettleibigkeitsquote seither sogar fast vervierfacht. Der Anteil an übergewichtigen 2- bis 19-Jährigen lag 1971 noch bei etwa 5 Prozent – heute sind es knapp 20 Prozent.
Wenn wir uns die Ernährung allgemein ansehen, dann fällt auf, dass die US-Amerikaner seit dem Ende des Goldstandards zunehmend auf günstigere Alternativen ausgewichen sind. Dieser Fakt ist dadurch zu erklären, dass Lebensmittel seit dem Jahr 1971 eben immer teurer wurden.
Das Ausweichen auf günstigere Alternativen wird besonders anhand des Fleischkonsums deutlich. Seit dem Jahr 1971 steigt das Angebot am verhältnismäßig billigem Hühnerfleisch weiter an, während das des Rindfleischs rückgängig ist.
Zudem steigt die weltweite Produktion von Pflanzenöl deutlich nach Ende des Goldstandards an. Pflanzenöl ist die kostengünstigere Alternative zu tierischen Fetten wie Butter.
Der größte Anteil der pflanzlichen Ölproduktion entfällt dabei auf das umweltschädliche und ungesunde, dafür aber billige Palmöl. Seit dem Jahr 1971 explodierte die weltweite Palmöl-Produktion regelrecht.
Insgesamt scheinen sich die vielen negativen Entwicklungen, die seit dem Jahr 1971 ihren Lauf genommen haben, negativ auf die Gesundheit der US-Bürger ausgewirkt zu haben.
So ist etwa die Inzidenz von Immunstörungen – insbesondere Diabetes Typ 1 und Morbus Crohn – seit dem Ende des Goldstandards durch die Decke gegangen.
Auch die Prävalenz von Autismuserkrankungen ist seit dem Ende des Goldstandards regelrecht explodiert. Die Autismusrate hat seither fast um den Faktor 300 zugelegt.
Bei den negativen Entwicklungen scheint es wieder einmal nicht geholfen zu haben, dass die Staatsausgaben in diesem Bereich deutlich zugenommen haben.
Die Ausgaben der USA für das Gesundheitswesen sind seit 1971 regelrecht explodiert – und das selbst im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung. Nur scheint dieses zusätzliche Geld für den Sektor nicht die gewünschte Wirkung entfaltet zu haben.
Die zusätzlichen Mittel scheinen zunehmend für die Administration des staatlich gelenkten Gesundheitssystems verbraucht worden zu sein. Dies spricht für eine zunehmende Fehlallokation von Ressourcen.
Die Anzahl der Verwaltungskräfte ist seit dem Ende des Goldstandards um tausende Prozent angestiegen, während es verhältnismäßig wenig zusätzliche Ärzte gab.
Zum Abschluss kommen noch ein paar Entwicklungen, bei denen der Zusammenhang zum Ende des Goldstandards dadurch zu erklären ist, dass ein kaputtes Geld ganz allgemein negative gesellschaftliche Auswirkungen hat.
Seit Ende des Goldstandards ist ein exponentieller Anstieg an Mikroplastik auf der Ozeanoberfläche beobachtbar. Dies könnte unter anderem durch den zunehmenden Konsumismus und einen liebloseren Umgang mit der Umwelt beziehungsweise Natur zurückzuführen sein.
Die Anzahl der Gefängnisinsassen in den USA ist seit dem Jahr 1971 explodiert. Das Bild ist ebenso eindeutig, wenn man die Anzahl der Gefängnisinsassen ins Verhältnis zu Gesamtbevölkerung setzt. Zum Ende des Goldstandards waren 100 von 100.000 US-Bürgern Gefängnisinsassen – weniger Jahrzehnte später hat sich der Anteil mehr als versechsfacht.
Auch die Anzahl der Massenerschießungen – insbesondere unter jugendlichen US-Amerikanern – und der Tode durch jene ist seit Ende des Goldstandards deutlich gestiegen.
Des Weiteren kommt seit den 1970er-Jahren viel häufiger das Wort Kokain in US-amerikanischen Schriften vor. Das deutet darauf hin, dass die Droge nach dem Ende des Goldstandards zunehmend ein Thema wurde.
Etwas Ähnliches ist bei dem Wort Alkoholismus beobachtbar.
Sich selbst zu betäuben scheint nicht zuletzt mit der seit dem Jahr 1971 ausufernden Inflation und zunehmenden relativen Verarmung der arbeitenden Bevölkerung zu tun haben.
Mit dem Ende des Goldstandards explodierte auch die Häufigkeit, mit der Begriffe, wie „Rassismus“, „Sexismus“, „Homophobie“ oder Ähnliche in der akademischen Literatur vorkommen.
Dies deutet darauf hin, dass Diskriminierung seither ein größeres Thema wurde, beziehungsweise die Wissenschaft es zu einem größeren Thema gemacht hat.
Aufgrund der unzähligen besorgniserregenden Entwicklungen seit Ende des Goldstandards, liegt die Schlussfolgerung nahe, dass die verbreitete Nutzung eines harten Geldes, das nicht zentral ausgeweitet werden kann, eine bessere Welt mit sich zieht. Aus diesem Grund hat sich der Slogan „fix the money, fix the world“ (auf Deutsch: „repariere das Geld, repariere die Welt“) in der Bitcoin-Community etabliert.