Das Ordinals-Protokoll, durch welches NFTs auf der Bitcoin-Blockchain ermöglicht wurden, sorgte in den vergangenen Wochen für viel Wirbel in der Bitcoin-Community. Nun ging über die letzten Tage die Nutzung des neuen Protokolls zurück, weshalb es danach aussieht, als wäre die erste Hype-Phase der sogenannten Inscriptions vorbei.

Mempool leert sich

Die hohe Nachfrage nach neuen Inscriptions mit dem Ordinals Protokoll führte zu einem Stau im Mempool. Der Mempool ist im Wesentlichen das „Wartezimmer“ von Bitcoin-Transaktionen, in dem die unbestätigten Transaktionen darauf warten, von den Minern bestätigt zu werden und damit in die Blockchain aufgenommen zu werden. Da in den Bitcoin Blöcken nur maximal 4MB Platz vorhanden ist und die Inscriptions relativ viel Platz einnehmen, kam es durch die Flut an neuen Inscriptions zu einer Art Rückstau.

Über das Wochenende hinweg entspannte sich die Situation im Mempool jedoch wieder. Derzeit befinden sich nur noch rund 5600 unbestätigte Transaktionen mit einer Gesamtgröße von ca. 23 MvB in der Warteschlange und damit nur noch ein Viertel des verzeichneten Höchstwerts von 99 MvB am vergangenen Mittwoch.

Der Stau im Mempool löst sich auf. Quelle: mempool.space

Nachfrage nach Inscriptions sinkt deutlich

Dies ist eine Folge der sinkenden Nachfrage nach neuen Inscriptions. So konnte zwar in der vergangenen Woche die Marke von 100.000 Inscriptions geknackt werden, allerdings lässt sich an diesem Punkt auch eine Trendumkehr beobachten. Am gestrigen Sonntag wurden nur noch 5162 Inscriptions getätigt. Zum Vergleich: Am vergangenen Mittwoch wurden innerhalb von 24h insgesamt 17.799 Inscriptions in die Bitcoin-Blockchain gesendet. Die Gesamtsumme der Inscriptions beläuft sich derzeit auf 150.401.

Auch die Transaktionsgebühren für neue Inscriptions gingen deutlich zurück. Insgesamt zahlten die Ordinals-Nutzer 1,1 Millionen US-Dollar an Transaktionsgebühren. Fast ein Zehntel der gesamten Transaktionsgebühren entfielen auf den vergangenen Mittwoch, an dem 115.000 US-Dollar an Gebühren getätigt wurden. Gestern wurden hingegen nur noch 33.000 US-Dollar für neue Inscriptions ausgegeben. Die beiden Kurven der Gesamtsumme und der bezahlten Transaktionsgebühren deuten auf einen rapiden Rückgang von neuen Inscriptions hin.

Summe neuer Inscriptions. Quelle: Dune
Bezahlten Transaktionsgebühren. Quelle: Dune

Ausblick

Das Ordinals Protokoll sorgte für einen regelrechten Hype innerhalb der NFT-Community, weshalb es nicht überraschend ist, dass sich der Markt irgendwann auch wieder normalisieren muss. Projekte wie die Taproot Wizards, welches von dem kontroversen Krypto-Anhänger Udi Wertheimer ins Leben gerufen wurde, haben erst mit dem Minting-Prozess ihrer NFT-Kollektion begonnen. Dies könnte darauf hindeuten, dass zumindest in naher Zukunft der NFT-Hype auf der Bitcoin-Blockchain nicht verschwinden wird. Auch wird es sich zeigen, ob sich das Ordinals Protokoll abseits für die Inscriptions von NFTs auch für weitere Applikationen verwenden lässt. Denn eine interessante Beobachtung lässt sich dennoch feststellen. Obwohl die Nachfrage nach Inscriptions in den vergangenen Tagen deutlich zurückging, lässt sich weiterhin ein Aufwärtstrend bei der Taproot-Adoption feststellen. Derzeit verwenden 6,5% der Transaktionen das letztjährige eingeführte Bitcoin-Upgrade, welches die Grundlage für das Ordinals Protokoll darstellt.