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Wenn die Bankenkrise zur Finanzkrise wird: Wie sollte ich mich verhalten?

Am von

Im Jahr 2008 begann eine Krise im Bankensektor der USA, die bald darauf auf den globalen Finanzmarkt übersprang und zu einer weltweiten Finanzkrise führte. Kürzlich gerieten zahlreiche Banken und der gesamte Sektor damit erneut unter Druck und einige Bürger in den USA, aber auch in Europa und anderen Teilen der Welt fürchten, dass aus der aktuellen Bankenkrise wieder eine Finanz- oder Weltwirtschaftskrise entstehen könnte. Zwar sind die Wurzeln der heutigen Situation andere als vor 15 Jahren, die Resultate und Ängste der Leute, sind jedoch ähnlich. Bereits vor einigen Tagen berichtete Blocktrainer.de darüber, ob uns nun wieder eine Weltfinanzkrise wie damals droht.

Lese-Tipp: Droht uns eine Weltfinanzkrise mit Bankenrettungen wie im Jahr 2008?

2008: Von der Immobilien- zur Finanzkrise

Die Financial Times sprach in einem heutigen Artikel davon, dass sich das Bankensystem derzeit in „Schrödingers Box“ befindet und man nicht sicher sagen kann, ob wir auf eine ähnliche Situation wie im Jahr 2008 zu driften.

Anders als heute hatte die Krise damals ihren Ursprung in der Immobilienbranche, in der es zu einer Blase aufgrund überhöhter Preise für Wohnimmobilien kam. Banken hatten in den Jahren vor der Krise viele riskante Hypothekenkredite vergeben, die aufgrund der günstigen Zinsen und der immer weiter steigenden Immobilienpreise als vermeintlich sicher galten. Diese Kredite wurden dann gebündelt und als Wertpapiere an Investoren weiterverkauft, die auf eine hohe Rendite hofften. Es entstand ein großer Markt für diese Wertpapiere, die als sogenannte „Mortgage Backed Securities“ gehandelt wurden.

Als jedoch die Zinsen stiegen und viele Hausbesitzer ihre Kredite nicht mehr zurückzahlen konnten, platzte die Immobilienblase und die Preise für Wohnimmobilien sanken rapide. Die Folge waren hohe Ausfälle bei den Hypothekenkrediten und ein Verlust an Vertrauen in die als sicher geltenden Wertpapiere. Viele Banken hatten jedoch in großem Umfang in diese Wertpapiere investiert und gerieten dadurch selbst in eine schwierige Lage. Hinzu kam, dass sie sich untereinander Geld geliehen hatten, um ihre Geschäfte zu finanzieren.

Die Krise weitete sich auf den gesamten Finanzmarkt aus, da viele Banken und Finanzinstitute untereinander verbunden waren und einander Kredite gewährten. Es kam zu einem Vertrauensverlust zwischen den Banken, da sich niemand sicher sein konnte, welche Institute von den Verlusten betroffen waren. Die Banken begannen, ihre Kredite zurückzufordern, was zu einem Liquiditätsengpass bei anderen Banken führte.

Die Regierungen und Zentralbanken griffen ein, um den Zusammenbruch des Finanzsystems zu verhindern. Sie pumpten Milliarden von Dollar in den Markt, um die Liquidität wiederherzustellen und die Banken zu stabilisieren. Auch die Zinssätze wurden gesenkt, um die Kreditvergabe anzukurbeln, die im Angesicht der Unsicherheiten rückläufig war.

Trotz dieser Maßnahmen hatte die Krise bereits Auswirkungen auf die Realwirtschaft. Die Banken waren nicht mehr in der Lage, ausreichend Kredite zu vergeben, was zu einem Rückgang der Investitionen und des Wirtschaftswachstums führte. Auch der Arbeitsmarkt war betroffen, da viele Unternehmen gezwungen waren, Mitarbeiter zu entlassen.

Enge Verflechtungen

Insgesamt zeigt die Finanzkrise von 2008, wie eng die Verflechtungen innerhalb des Finanzsystems sind und wie schnell sich eine Krise ausbreiten kann. Innerhalb kürzester Zeit wurde aufgrund des Ansteckungseffekts (Contagion Effekt) aus einer Immobilienkrise eine globale Finanzkrise. Jene engen Verflechtungen bestehen auch heute, rund 15 Jahre später, noch immer. Eigentlich sogar schlimmer als je zuvor. Die weltweite (Finanz-)Wirtschaft ist im Zuge der Globalisierung immer weiter miteinander verschmolzen, was in einer Krisensituation, wie wir sie derzeit erleben, Fluch und Segen zugleich ist.

Einerseits können Banken und insbesondere Zentralbanken sich durch enge Zusammenarbeit bei Liquiditätsengpässen relativ schnell gegenseitig unter die Arme greifen. Erst vorgestern gaben die fünf Zentralbanken aus den USA, Europa, Kanada, Japan und England eine entsprechende Kooperation bekannt. Sogenannte Central Bank Dollar Swaps (CBDS) sollen den Zentralbanken ermöglichen, Liquidität in Form von Fremdwährungen untereinander auszutauschen, um im Bedarfsfall die Stabilität des Finanzsystems gewährleisten zu können. Ziel der Maßnahme ist es anscheinend, dass Banken außerhalb der USA flexibler mit US-Dollar versorgt werden können, um nicht in Zahlungsnot zu geraten.

Andererseits macht eine enge Zusammenarbeit, gegenseitige Kredite und andere Verstrickungen einen Dominoeffekt wahrscheinlicher, sobald einige wenige wichtige Banken umfallen. Wenn eine Bank in Schwierigkeiten gerät und ihre Verpflichtungen nicht mehr erfüllen kann, kann dies zu Verlusten bei anderen Banken führen, die mit ihr Geschäfte gemacht haben. Wenn diese Banken dann ebenfalls in Schwierigkeiten geraten, können sich die Probleme weiter auf andere Banken ausbreiten, und so weiter. Dieser Dominoeffekt kann sehr schnell große Teile des Finanzsystems erfassen und eine Krise auslösen, die sich auf die Realwirtschaft auswirkt.

Wie sollte man sich verhalten?

Natürlich gibt es kein allgemeingültiges Verhaltens-Rezept für den Fall der Fälle. Gleichwohl gibt es einige Punkte, die man beachten kann, um die Auswirkungen einer Finanzkrise für einen persönlich weitestgehend zu minimieren.

Auf dem Laufenden bleiben!

Ein banaler, aber wichtiger Tipp ist, sich über die Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten. Die Medien (insbesondere Blocktrainer.de 🙂 ) sollten regelmäßig verfolgt werden, um auf mögliche Veränderungen im Finanzsystem reagieren zu können.

Bargeld

Des Weiteren sollte man immer genügend Bargeld zur Verfügung haben, um etwaige Engpässe überbrücken zu können. Es empfiehlt sich, einen Teil des Vermögens in bar aufzubewahren, damit man im Falle einer Krise darauf zugreifen kann. Eine Bankenkrise kann oft zu sogenannten Bankruns führen, bei denen Kunden einer Bank in Panik geraten und ihre Einlagen abheben wollen. Dies kann dazu führen, dass die Bank in eine Liquiditätskrise gerät, da sie möglicherweise nicht über ausreichend Barmittel verfügt, um alle Abhebungen zu bedienen. Vorübergehende Bankschließungen und leere Geldautomaten sind nicht selten die Folge, wie wir erst kürzlich im Libanon beobachten konnten.

Nach Möglichkeit sollte man immer so viele Bargeldreserven zur Verfügung haben, wie man benötigt, um mindestens ein bis zwei Wochen über die Runden zu kommen.

Einlagensicherung beachten!

Die Einlagensicherung ist ein System, das dazu dient, Bankkunden vor dem Verlust ihres Geldes zu schützen, falls ihre Bank insolvent wird. In Deutschland sind Banken gesetzlich verpflichtet, sich an der Einlagensicherung zu beteiligen und einen bestimmten Betrag pro Kunde abzusichern. Aktuell beträgt die Einlagensicherung in Deutschland 100.000 Euro pro Kunde und pro Bank.

Daher wird empfohlen, nicht mehr als 100.000 Euro auf einem Bankkonto zu halten, da im Falle einer Bankenpleite nur dieser Betrag durch die Einlagensicherung geschützt ist. Falls ein Kunde mehr als 100.000 Euro auf einem Konto bei einer Bank hat und die Bank insolvent wird, könnte er einen Teil oder sogar das gesamte Geld verlieren, das über die Einlagensicherung hinausgeht.

Besser könnte es darum sein, das Geld nach Möglichkeit auf mehrere Banken aufzuteilen, um sicherzustellen, dass jedes Konto durch die Einlagensicherung abgedeckt ist. Dadurch kann das Risiko eines Verlusts reduziert werden.

Bitcoin

Einer der Hauptvorteile von Bitcoin ist seine Dezentralisierung und Unabhängigkeit von Banken und Regierungen. Im Falle einer Banken- oder Finanzkrise könnte Bitcoin als Alternative zu traditionellen Währungen dienen, da es potenziell weniger von den Auswirkungen betroffen wäre. Wie bereits erwähnt, könnte es in einer solchen Krise zu Engpässen bei der Bargeldversorgung kommen. In diesem Fall könnte Bitcoin eine nützliche Alternative sein, um Waren und Dienstleistungen zu bezahlen. Das Interessante an Bitcoin ist, dass es Menschen ermöglicht, ihre eigene Bank zu sein. Zum Beispiel durch Tools wie die Hardware Wallet BitBox02 von Shift Crypto, die es Nutzern ermöglicht, ein Schweizer Bankkonto in ihrer Hosentasche zu haben, ohne Angst vor Bankruns haben zu müssen.

Dass Bitcoin immer mehr als echte Alternative zu traditionellen Währungen angesehen wird, besonders im Falle einer Bankenkrise, zeigt möglicherweise auch an der gestiegene Preis in den letzten Tagen.

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