In der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong sollen bereits in diesem Monat Bitcoin-Spot-ETFs handelbar werden. Das teilten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen dem renommierten Nachrichtendienst Reuters mit. Die anonymen Quellen gehen davon aus, dass die Securities and Futures Commission of Hong Kong (SFC) in der kommenden Woche die Zulassung verkünden wird.

Bitcoin-Spot-ETFs könnten noch in diesem Monat in Hongkong auf den Markt kommen, wobei die ersten Genehmigungen wahrscheinlich nächste Woche bekannt gegeben werden, so zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Reuters

Anträge großer Vermögensverwalter aus China und Hongkong

Es gibt bereits mehrere Anträge für börsengehandelte Bitcoin-Fonds an der Hongkonger Börse – Blocktrainer berichtete. Darunter den von Harvest Global Investments, ein Vermögensverwalter aus Hongkong mit rund 200 Milliarden US-Dollar an Assets. Auch der große Finanzdienstleister aus Festlandchina Harvest Fund Management mit knapp 300 Milliarden US-Dollar an verwaltetem Vermögen hat über die internationale Tochterfirma einen Antrag eingereicht. Obwohl der Handel mit Bitcoin und Co. auf dem chinesischen Festland verboten ist, sind chinesische Offshore-Finanzinstitute wohl daran interessiert, an dem Erfolg von Bitcoin über Hongkong zu profitieren.

Hongkonger Spot-ETFs könnten ein großer Preistreiber werden

Laut einem Bericht von Bloomberg Intelligence sollen die Hongkonger Spot-ETFs über die In-Kind-Methode operieren dürfen, was Experten zufolge die Anlageprodukte umso erfolgreicher und preistreibender für den Bitcoin-Kurs machen könnte. Bei der In-Kind-Methode werden die Transaktionen durch den direkten Austausch von Bitcoin abgewickelt und müssen nicht, wie bei der In-Cash-Methode – die bei den Bitcoin-Spot-ETFs in den USA Anwendung findet – verkauft werden, was Gebühren und vor allem Steuern mit sich ziehen kann.

Da in Hongkong bisher lediglich Bitcoin-Futures-ETFs von der SFC zugelassen sind, gehen Marktbeobachter davon aus, dass die Anlagevehikel auf große Nachfrage stoßen werden. Die Futures-ETFs sind nämlich nicht mit Bitcoin gedeckt und schaffen es erfahrungsgemäß auch nicht, den Kurs des Assets längerfristig gut abzubilden. Kleinanleger aus der chinesischen Sonderverwaltungszone können derweil aber schon über volllizenzierte Kryptobörsen Bitcoin und Co. kaufen.

Weltweit steigt das Interesse an Bitcoin

Ob die Bitcoin-Spot-ETFs tatsächlich noch in diesem Monat an den Start gehen werden und wie groß der Erfolg der Anlageprodukte sein wird, bleibt abzuwarten. Generell fügt sich diese Entwicklung in das Gesamtbild ein, dass weltweit die Bemühungen steigen, Bitcoin in unterschiedlichsten Jurisdiktionen leichter zugänglich für Investoren zu machen. An der Londoner Börse sowie in Australien steht Handelsstart von mit Bitcoin besicherten Investmentprodukten ebenfalls unmittelbar bevor. Zulassungen von Bitcoin-Spot-ETFs verleihen der Anlageklasse eine größere Legitimität und sie ermöglichen, dass institutionelles Kapital über die etablierten Strukturen in das Asset fließen kann.