Der Unternehmer und ehemalige Coinbase CTO Balaji Srinivasan ging im März dieses Jahres eine riskante Wette auf Twitter ein: Der US-Dollar würde innerhalb der nächsten 90 Tage in eine Hyperinflation geraten. Dabei lag der Wetteinsatz nicht etwa bei etwas Kleingeld, sondern einer stolzen Million US-Dollar, wobei man argumentieren könnte, dass diese für den Milliardär fast schon als Kleingeld durchgeht. Gestern löste er die Wette vorzeitig ein und hielt sein Versprechen.

"Ich wette mit jedem um 1 Million Dollar, dass die USA nicht in eine Hyperinflation eintreten werden."
- James Medlock

"Ich nehme diese Wette an.
Du kaufst 1 BTC.
Ich schicke $1M USD.

Das sind ~40:1 Chancen da 1 BTC etwa $26.000 Wert ist.
Die Frist sind 90 Tage.
Alles, was wir brauchen, ist ein gegenseitig vereinbarter Verwalter, der auch im Falle einer Abwertung des digitalen Dollars noch da sein wird, um dies zu regeln. [...]"

@balajis auf Twitter

Versprechen gehalten

Die Chancen eine derart hoch angesetzte Wette zu gewinnen lagen natürlich nicht sonderlich hoch, und so hat Balaji bereits gestern die Wette offiziell frühzeitig beendet und vollständig eingelöst. James Medlock, gegen den er die Wette auf Twitter abschloss, erhielt 500.000 US-Dollar und weitere 500.000 US-Dollar gingen an die Hilfsorganisation GiveDirectly.

Er spendete sogar mehr Geld als eigentlich vereinbart, denn weitere 500.000 US-Dollar gingen an Chaincode Labs womit direkt die Entwicklung von Bitcoin unterstützt wird. Das New Yorker Unternehmen fokussiert sich auf die Entwicklung und Erhaltung von Bitcoin Core, der Referenz-Implementation von Bitcoin und trägt zu neuen Verbesserungsvorschlägen (BIPs) aktiv bei.

Die Transaktionen der Wettsummen wurden in USDC und Bitcoin getätigt und sind damit auch öffentlich nachvollziehbar.

"Ich habe gerade eine Million verbrannt, um euch zu sagen, dass sie Billionen drucken."

@balajis auf Twitter

Sie drucken Billionen

Balajis Motivation mehr als eine Million US-Dollar, wie er selbst schreibt, "zu verbrennen" wird schnell deutlich, sobald man sich sein Video zu der Thematik ansieht. Er will aufmerksam machen auf einen bröckelnden Banken-Sektor und die expansive Geldpolitik der Fed in den letzten Jahren. "Dies ist keine Finanz-Krise. Es ist eine Fiat-Krise" heißt es in seinem Blogpost.

"Und darum habe ich eine Million verbrannt, um euch zu sagen, dass sie Billionen drucken. Eine frühe Warnung vor dem nächsten von der Fed ausgelösten globalen Zusammenbruch ist für das Gemeinwohl leicht mehr als eine Million wert, da die Welt nun auf eine Art und Weise aus der Kontrolle der Fed aussteigen kann, wie es uns 2008 nicht möglich war."

The Fiat Crisis

Anders als so manche "Crashpropheten" erkennt Balaji an, dass es unmöglich ist, wirklich vorherzusehen, wann und in welchem Ausmaß es zu einem Kollaps des aktuellen Systems kommt. Doch beim "Ob" ist er sich sicher, nur nicht, ob es eine Frage von Monaten, Jahren, Dekaden oder gar Jahrhunderten ist, bis es zum "Default" des US-Dollars, also vereinfacht gesagt der Zahlungsunfähigkeit der US-Regierung kommt.

Trotz allem sollte man bei solchen Aussagen vorsichtig und skeptisch bleiben und sich keine Angst machen lassen. Selbstverständlich spricht aber auch nichts dagegen auf alles vorbereitet zu sein, wir haben euch deshalb ein paar Tipps gegeben und die Situation etwas besser eingeordnet.

Lese-Tipp: Wenn die Bankenkrise zur Finanzkrise wird: Wie sollte ich mich verhalten?

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