Nachdem bereits letztes Jahr der Zahlungsgigant PayPal Auszahlungen von Bitcoin und anderen Kryptowährungen auf externe Wallets ermöglicht hatte, zieht nun auch seine Tochter-Gesellschaft Venmo, das „soziale Netzwerk“ für Zahlungen, nach. Damit wird über 80 Millionen Nutzern ermöglicht, die Verwahrung ihrer Kryptowährungen künftig auch selbst in die Hand zu nehmen. Ein wichtiger Schritt für die Selbstverwahrung und dem Grundsatz „Not your keys, not your coins“.

Neben der Möglichkeit an eine eigene Wallet auszuzahlen, sollen auch Transaktionen an andere Venmo und PayPal Nutzer möglich sein. Die vollständige Einführung der neuen Funktionen soll bereits in den nächsten Wochen geschehen.

„Kunden werden in der Lage sein, an einen PayPal-Account und an externe Wallets und Börsen zu senden, was ihnen mehr Auswahl und Flexibilität, wie sie ihre Kryptowährungen bewegen und verwahren, bietet. Der Transfer von Kryptowährungen wird in den nächsten Wochen für Venmo-Kunden eingeführt, beginnend im Mai 2023.“

Auszug aus dem Pressestatement von PayPal/Venmo

Quelle: PayPal Newsroom

Besser spät als nie

Beachtet man, dass der Konkurrent Cash App für seine ähnlich große Kundschaft letztes Jahr sogar eine vollumfängliche Integration des Lightning-Netzwerks einführte, klingt die neue Funktion für Venmo-Nutzer eigentlich fast schon überfällig. Der Vergleich ist wohl auch nicht ganz fair, da Venmo nicht derart auf Bitcoin fokussiert ist, wie es beim Unternehmen „Block“ des Twitter-Gründers und Bitcoiners Jack Dorsey der Fall ist.

Trotzdem ist die Möglichkeit, die eigenen Kryptowährungen überhaupt auszahlen zu können, essenziell und für Venmo-Kunden daher eine wichtige und positive Neuerung. Davon abgesehen, dass man seine Bitcoin ohnehin nicht bei einem zentralen Dienstleister verwahren sollte, kann man nun immerhin verifizieren, dass diese beim Anbieter überhaupt „existieren“.

Neben Bitcoin werden, wie auch schon bei PayPal, drei weitere Kryptowährungen, Litecoin, Bitcoin Cash und Ether, unterstützt.