Einem Bericht, der auf das Apple Ökosystem fokussierten, News-Seite "MacRumors.com" zufolge, führt der Kurznachrichtendienst Twitter in Kürze die Unterstützung für Bitcoin-Zahlungen ein. Dies geht aus Details des neuen Beta-Updates für die IOS-Applikation des Services hervor.

Das "Tip Jar"

Twitter hat zu Beginn des Jahres die Funktion "Tip Jar", zu deutsch etwa "Trinkgeldkasse", eingeführt. Mit dieser wurde es Twitter-Usern ermöglicht z.B. den eigenen CashApp-, Patreon- oder PayPal-Account zu verknüpfen und entsprechende Zahlungen direkt via Twitter an andere Nutzerinnen und Nutzer zu tätigen und zu erhalten.

Nun lässt sich dem Quelltext der neuen IOS-Beta entnehmen, dass in Kürze wohl auch eine Integration von Bitcoin in "Tip Jar" bevorsteht.

Nachdem der Twitter-CEO Jack Dorsey erst kürzlich sagte, dass es "nur noch eine Frage der Zeit" sei, bis sein Unternehmen Bitcoin und das Lightning Netzwerk in die eigene Plattform integrieren werde, kommt dieser Schritt nun für viele nicht unbedingt überraschend.

Jack Dorsey ist bekennender Bitcoin-Fan und prognostizierte dem Bitcoin-Netzwerk bereits mehrmals eine große Zukunft. Der Schritt zur Verknüpfung vom monetären Netzwerk "Bitcoin" mit dem sozialen Netzwerk "Twitter" ist daher nur eine logische Konsequenz.

Jack Dorsey im Jahr 2014

Bitcoin-Tutorial für Twitter-Nutzer

Details in der neusten Twitter-Version zeigen außerdem, dass die User nicht nur die einfache Funktion zum Versand von Bitcoin-Zahlungen erhalten werden, sondern auch durch ein umfangreiches Tutorial zum Thema Bitcoin, Lightning Netzwerk, custodial und non-custodial Wallets und mehr geführt werden.

Twitter gibt in diesem Tutorial Beispiele für verschiedene Wallets wie z.B. Blue Wallet, Breez, Zap, Phoenix und weitere. Auch der von Jack Mallers und seinem Team entwickelte Service "Strike" findet deutliche Erwähnung, denn tatsächlich scheint es so, als würde die Bitcoin Funktion im "Tip Jar" über Strike realisiert werden.

Dementsprechend wird auch ein Strike-Konto erforderlich sein, um dieses mit dem eigenen Twitter-Account zu verknüpfen. In der Beta-Version heißt es dazu:

"Wir verwenden Strike, um Bitcoin Lightning-Rechnungen zu generieren. Sie müssen Ihr Konto damit verknüpfen, um Bitcoin-Zahlungen erhalten zu können."

Genaues Datum noch nicht bekannt

Zunächst ist die Unterstützung von Bitcoin-Zahlungen auf die Beta-Version beschränkt und noch nicht allen Nutzerinnen und Nutzern zugänglich. Wann die Bitcoin-Funktion offiziell in den, im App- bzw. Playstore erhältlichen Apps, verfügbar sein wird, ist noch nicht näher bekannt. Wir gehen jedoch davon aus, dass es nicht all zu lange bis zur offiziellen Veröffentlichung dauern sollte. Bitcoin und das Lightning Netzwerk würden damit einen weiteren Anwendungsfall für über 330 Millionen Nutzer weltweit generieren.

Dass die Verknüpfung mit einem Strike-Konto notwendig ist, dürfte im Übrigen regulatorischer Natur sein. Dadurch wäre direkt der KYC-Prozess abgedeckt und Twitter käme dadurch nicht in Grauzonen was Geldwäscherichtlinien und Terrorismusfinanzierung betrifft. Die Zahlungen werden wohl aber voraussichtlich über jede non-custodial Lightning-Wallet gesendet werden können.