Blocktrainer.de hat bereits in der Vergangenheit über die ambitionierten Pläne der Tether Holdings Ltd. im Bereich des Bitcoin-Minings unter anderem in El Salvador und Uruguay berichtet. Nun gibt es neue Entwicklungen, die das Engagement des Stablecoin-Giganten in diesem Sektor weiter vertiefen. Tether, bekannt für die Verwaltung des 87 Milliarden Dollar schweren USDT-Stablecoins, hat nun angekündigt, seine Investitionen im Bitcoin-Mining auszuweiten und dabei einen besonderen Fokus auf Nachhaltigkeit zu legen. Paolo Ardoino, der Mitgründer und neue CEO bei Tether, sprach mit Bloomberg in einem Interview über die neuen Pläne.

Tethers strategischer Vorstoß

Tether hat beschlossen, etwa eine halbe Milliarde Dollar in den Aufbau und die Beteiligung an verschiedenen Bitcoin-Mining-Operationen zu investieren. Dieser Schritt ist Teil einer größeren Strategie, um die Präsenz des Unternehmens im Krypto-Sektor und der Technologiebranche im Allgemeinen zu diversifizieren und zu stärken.

Wir sind entschlossen, Teil des Bitcoin-Mining-Ökosystems zu sein. Wenn es um Erweiterungen, den Bau neuer Umspannwerke und neuer Standorte geht, nehmen wir diese sehr ernst.

Paolo Ardoino, neuer CEO bei Tether

Globale Expansion und Nachhaltigkeit

Tether setzt bei seiner globalen Expansion im Bitcoin-Mining einen starken Fokus auf Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit. Das Unternehmen plant, in strategisch ausgewählten Ländern wie Uruguay, Paraguay und El Salvador Mining-Anlagen zu errichten. Die geplanten Anlagen sollen jeweils zwischen 40 und 70 Megawatt an Miningkapazität vorweisen können. Die Standorte wurden außerdem nicht zufällig gewählt; sie bieten einzigartige Vorteile, sowohl in Bezug auf die Verfügbarkeit erneuerbarer Energiequellen als auch hinsichtlich regulatorischer Rahmenbedingungen.

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In Uruguay beispielsweise stammt über 95% der Elektrizität aus erneuerbaren Quellen, hauptsächlich aus Wasserkraft, Wind- und Solarenergie. Tether plant, diese umweltfreundlichen Energiequellen zu nutzen, um den CO₂-Fußabdruck seiner Mining-Operationen zu minimieren.

In Paraguay, wo Wasserkraft etwa 100% des nationalen Strombedarfs deckt, zielt Tether darauf ab, von der stabilen und kostengünstigen Energieversorgung zu profitieren. Paraguay verfügt über eines der größten Wasserkraftwerke der Welt, Itaipu, das eine enorme Menge an überschüssiger Energie produziert. Tether plant, in Paraguay Mining-Anlagen mit einer Gesamtkapazität von 30 Megawatt zu errichten, wobei ein Großteil der Energie aus dem Itaipu stammen soll.

El Salvador, das erste Land, das Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel eingeführt hat, bietet ebenfalls einzigartige Möglichkeiten für Bitcoin-Mining. Tether beabsichtigt, die geothermische Energie des Landes zu nutzen, die durch die zahlreichen Vulkane bereitgestellt wird. Diese nachhaltige Energiequelle ist nicht nur umweltfreundlich, sondern auch äußerst zuverlässig und bietet eine konstante Energieversorgung. In einem ersten Schritt hat sich das Stablecoin-Unternehmen allerdings zunächst an dem Bau einer neuen Miningfarm beteiligt, die mit Solar- und Windenergie gespeist wird.

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Der größte Miner der Welt

Tether hat als eines der finanzkräftigsten Unternehmen im kompletten Krypto-Markt sicherlich gute Chancen und ein gutes Fundament, um langfristig auch im Mining-Sektor eine starke Rolle zu spielen. Allerdings betritt der Stablecoin-Emittent damit auch neue Gewässer und es gilt einiges zu lernen. Seitens Tether herrscht jedoch keine Eile dabei, der größte Miner der Welt zu werden, erklärte Ardoino. Zunächst ist 1% der globalen Rechenpower und ein Platz in den Top20 das erklärte Ziel.

Mining ist für uns etwas, das wir lernen und das mit der Zeit wachsen muss. Wir haben es nicht eilig, das größte Mining-Unternehmen der Welt zu werden.

Paolo Ardoino, neuer CEO bei Tether