Das salvadorianische Unternehmen Volcano Energy hat gestern bekannt gegeben, dass es finanzielle Zusagen in Höhe von einer Milliarde US-Dollar für den Bau einer Bitcoin Mining-Farm mit einer Leistung von insgesamt 241 Megawatt (MW) erhalten hat. Die Anlage soll im Nordwesten El Salvadors in der Region El Shiste nahe der Stadt Metapán entstehen. Einer der Investoren ist der Stablecoin-Emittent Tether, der erst vor wenigen Tagen ein Engagement bei Bitcoin-Mining in Uruguay bekannt gab.

Tether Energy setzt mit der Investition in die Firma Volcano Energy in El Salvador verstärkt auf #bitcoin. Wir fördern nachhaltiges Bitcoin-Mining und unterstützen das Wirtschaftswachstum in El Salvador.

@Tether_to

Tether möchte mit dieser Investition einerseits, sein "strategisches Ökosystem" weiter diversifizieren, und andererseits dazu beitragen, El Salvador zu einer "globalen Kraft in der erneuerbaren Energieerzeugung" machen, erklärte der CTO Paolo Ardoino.

Volcano Energy ist eine der bahnbrechendsten und strategischsten Initiativen, in die wir investieren, und wir freuen uns darauf, mit Josue Lopez [CEO bei Volcano Energy; Anm. d. Red.] und seinem Team zusammenzuarbeiten, um El Salvador zu einer globalen Kraft in der erneuerbaren Energieerzeugung zu machen. Mit dieser Investition setzt Tether seinen Weg der Diversifizierung seines strategischen Ökosystems fort. Wir freuen uns, als Kapitalgeber und Berater zu den ersten Pionieren der erneuerbaren Energien in El Salvador zu gehören.

Paolo Ardoino, CTO Tether

Kommt jetzt das Vulkan-Mining?

Obwohl die Firma "Volcano Energy" heißt, wird die neue Anlage zunächst nicht durch geothermische Energie gespeist werden. Die geplante Mining-Farm wird mit 169 MW Solarenergie und 72 MW Windenergie betrieben und soll eine Rechenleistung von über 1,3 Exahashes pro Sekunde (EH/s) erreichen. Das geothermische Energiepotenzial El Salvadors, wurde zwar in der Vergangenheit insbesondere vom Präsidenten Nayib Bukele oft mit dem Mining in Zusammenhang gebracht, doch es war stets unklar, ob und wie El Salvador seine zahlreichen Vulkane tatsächlich mit Bitcoin verknüpfen könne. In einer Pressemitteilung erwähnte Volcano Energy nun jedoch, dass dieser Mining-Standort als "Weg zur geothermischen Zukunft" gedacht sei, ohne jedoch näher zu erklären, wie dies konkret geplant sei. Wie es scheint, möchte man einen Teil der Einnahmen auch dazu verwenden, weiter am "Vulcano Mining" zu forschen.

Die Regierung von El Salvador wird eine entscheidende Rolle bei Planung und Ausführung spielen und hat sich eine bevorzugte Beteiligung in Höhe von 23% der Einnahmen gesichert, so Volcano Energy. 27% des Unternehmens sind im Besitz von externen Investoren wie Tether und diese werden entsprechende Anteile an den Mining-Rewards erhalten. Die verbleibenden 50% sollen reinvestiert werden, um die Energieproduktion und die Mining-Kapazitäten zu erweitern.

Derzeit werden mehr als 52 % des Bitcoin-Minings nachhaltig betrieben. Wir glauben, dass dieser Prozentsatz in den kommenden Jahren durch wichtige Investitionen wie die unsere deutlich steigen wird. "Volcano Energy" ist nicht nur wichtig für die Zukunft der Bitcoin-Resilienz, sondern auch ein wichtiges Zeichen für die neue, entscheidende Rolle, die El Salvador in der globalen Tech-Umgebung spielt.

Josue Lopez, CEO von Volcano Energy

Projekt mit großem Potenzial

Rob W., einer der Partner beim Mining-Unternehmen distributed hash sieht in dem Projekt aufgrund mehrerer Faktoren, wie zum Beispiel Standortfaktoren großes Potenzial. Schließlich wird die geplante Mining-Farm, wie oben erwähnt, in El Shiste errichtet, einer strategisch günstig gelegenen Region, die sich durch optimale Bedingungen für die Erzeugung von Wind- und Solarenergie auszeichnet.

Es wird interessant sein, zu sehen, wie sich dies entwickelt. Der Standort liegt im Landesinneren (gut) in einer ordentlichen Höhe (1.540 Fuß), mit mäßigen Niederschlägen und saisonalen Temperaturen.

Die Koppen-Klassifizierung für die Region ist Aw, oder ein tropisches Savannenklima. Dies bedeutet relativ stabile saisonale Temperaturen (22-25C im Durchschnitt das ganze Jahr über). Das größte Risiko für die Geräte wären meiner Meinung nach Feuchtigkeit und saisonale Regenfälle.

Rob W.

"In Bezug auf die Energieerzeugung ist es wichtig zu beachten, dass die Kapazitätsfaktoren für Wind- und Solarenergie - das heißt, das Verhältnis der tatsächlich erzeugten Energie zur maximal möglichen Energie - tendenziell niedrig sind", erklärte Rob W. weiterhin. Daher wird bei der Planung der Anlage eine höhere Kapazität vorgesehen, um sicherzustellen, dass ausreichend Energie für den Betrieb der Mining-Farm zur Verfügung steht.

Die Nähe zu Guatemala und die gleichmäßige Entfernung zu zwei großen Städten (San Salvador und Guatemala-Stadt) eröffnen darüber hinaus zusätzliche Möglichkeiten, überschüssige Energie an benachbarte Regionen zu verkaufen.

Die Ankündigung von Volcano Energy lässt zudem darauf schließen, dass diese Mining-Farm nur der erste Schritt auf dem Weg zu einer umfassenden Nutzung der geothermischen Energiepotenziale der vulkanischen Region ist. Die Einnahmen aus diesem Projekt könnten dazu beitragen, die geothermische Energiegewinnung in El Salvador weiter auszubauen und zu finanzieren.

Ferner betonte er, dass es wunderbar sei, dass die Mining-Farm aus Eigenkapital und nicht etwa durch Schulden finanziert wird. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie sich alles entwickelt und welche Auswirkungen es auf die weitere Entwicklung von Bitcoin und das Land per se haben wird.


Es kann zwar nicht mit der oben beschriebenen Mining-Farm konkurrieren, aber wusstest du, dass das Hardware-Wallet "Blockstream Jade" sogar eine integrierte Mining-Funktion hat?