Skip to main content

Spendenkonten der „Letzten Generation“ eingefroren – Ablehnung von Bitcoin als Lösung

Am von

Die in der Boulevardpresse als „Klimakleber“ bezeichneten Aktivisten der „Letzten Generation“ sehen sich derzeit mit massiven Problemen konfrontiert. Im Auftrag des bayerischen Landeskriminalamts und der Generalstaatsanwaltschaft in München kam es gestern zu einer bundesweiten Razzia gegen die umstrittene Klimaschutzgruppe. Mehr als ein Dutzend Objekte wurden durchsucht und darüber hinaus die Homepage sowie E-Mail-Adressen der Gruppierung offline genommen. Ferner wurden auch Konten der Organisation eingefroren respektive beschlagnahmt. Die bayerischen Behörden bezeichneten die Letzte Generation in einer Meldung auf deren Webseite zwischenzeitlich sogar als „kriminelle Vereinigung“ und warnten davor, diese weiterhin mit Spenden zu unterstützen. Mittlerweile wurde dieser Passus jedoch entfernt.

Wir gehen nach jetzigem Ermittlungsstand davon aus, dass es sich um eine kriminelle Vereinigung handelt – wohlgemerkt nicht um eine terroristische.

Sprecher der GSA München
Letzte Generation kriminell
Letzte Generation

Obwohl Bitcoin für solche und ähnliche Fälle entwickelt wurde, in denen (autoritäre) Staaten oder Behörden die finanziellen Freiheitsrechte von Personen oder Gruppen einschränken, tun sich große Teile der Klimaaktivisten noch immer schwer, Bitcoin als Lösung für das eigene Problem anzuerkennen.

Spendengelder eingefroren

Da die Generalstaatsanwaltschaft München den Klimaaktivisten vorwirft, mehr als 1,4 Millionen Euro an Spendengeldern eingesammelt zu haben und diese „überwiegend zur Begehung von weiteren Straftaten“ nutzen wird, wurden zwei Konten der Gruppe beschlagnahmt. Nach den ersten Aussagen der Behörden (siehe Bilder oben) herrschte anfangs große Unklarheit darüber, ob Spenden an die Letzte Generation nicht sogar strafbar sein könnten. Da LKA und Generalstaatsanwaltschaft jedoch ohne richterlichen Beschluss und lediglich aufgrund eines Verdachts ermitteln, stellte sich diese Behauptung schnell als haltlos heraus.

Trotzdem ist die Klimaschutzgruppe derzeit darauf angewiesen, andere Mittel und Wege zu finden, mit denen man sie finanziell unterstützen kann. Zum Beispiel über die Spende an der Letzten Generation nahestehende Vereine, wie die Initiative „Gesellschaftsrat“.

Bitcoin als Lösung

Unter dem oben verlinkten und vielen weiteren Tweets zu dieser Thematik, schlugen zahlreiche Menschen den Aktivisten vor, Bitcoin zum Empfang weiterer Spendengelder zu verwenden. Schließlich kann das dezentrale Geld nicht von Staaten oder Behörden kontrolliert oder zensiert werden. Konten einzufrieren wäre somit nicht möglich und die Aktivisten müssten nicht darauf vertrauen, dass nicht noch weitere Konten eingefroren werden. Ähnliches zeigte auch die Situation bei den Trucker-Protesten in Kanada im Februar 2022. Damals wurden auch mehr als 9 Millionen Dollar an Spendengeldern eingefroren, was die Protestler teilweise dazu veranlasste auf Bitcoin-Spenden umzuschwenken.

Noch zum Ende des vergangenen Jahres hin, veröffentlichte die Letzte Generation auf ihrer Webseite sogar eine eigens generierte Bitcoin-Spendenadresse im sogenannten „Vanity Format“, bei dem die ersten Zeichen der Adresse als „Letzte G“ zu lesen sind. Mittlerweile wurde die Spendenadresse jedoch entfernt und man fragt sich, wie lange es wohl noch dauern wird, bis die Aktivisten diese als Lösung ihres aktuellen Problems anerkennen werden.

Natürlich schickt es sich für Klima-Retter nicht, ein Geld zu verwenden, welches (fälschlicherweise) den Ruf einer Umweltsau hat. Gleichwohl wäre es für die Letzte Generation an dieser Stelle ratsam, sich über den tatsächlichen Sachverhalt in Bezug auf Bitcoin und das Klima in Kenntnis zu setzen und die eigene Haltung zu überdenken. Sie könnten davon nur profitieren.

Haltung überdenken

Warum stures Schwarz-Weiß-Denken im Hinblick auf die Umweltaspekte des Bitcoin-Netzwerks wenig zielführend ist, haben wir bei Blocktrainer.de bereits mehrfach dargelegt, unter anderem erst kürzlich im Rahmen eines Expertenbeitrags bei FOCUS online. Es gibt mittlerweile auch zahlreiche Studien, die zeigen, dass Bitcoin und das Mining auch positive Effekte auf das Klima haben kann. Um dies zu verstehen, muss man sich dafür jedoch von der Haltung verabschieden, dass jeglicher Stromverbrauch grundsätzlich schlecht ist. Bitcoin Mining kann zum Beispiel in Zeiten des Ausbaus erneuerbarer Energien helfen, die Stromnetze zu stabilisieren oder Ökostrom nutzbar zu machen. Ließen sie diese Tatsachen an sich heran, so könnten die Verantwortlichen bei der Letzten Generation schnell erkennen, dass Bitcoin nicht deren Feind ist, sondern in der aktuellen Situation sogar ein starker Verbündeter sein könnte.

Denn die Vorteile von Bitcoin liegen vorrangig in der weiter oben bereits erwähnten Zensurresistenz und seiner Pseudonymität. Mit Bitcoin könnten die Klimaaktivisten Spenden aus der ganzen Welt erhalten, ohne auf traditionelle Banken oder Zahlungsdienstleister angewiesen zu sein, die sie möglicherweise zensieren könnten. Ferner könnten Bitcoin-Transaktionen auch den Spendern ein höheres Maß an Privatsphäre bieten, was in der aktuellen politischen Landschaft ein wichtiger Faktor sein könnte. Gerade in ungewissen Zeiten, in denen es unklar ist, ob die Letzte Generation wirklich eine „kriminelle Vereinigung“ darstellt, sind womöglich auch die Spender nicht sehr erpicht darauf, den Geldfluss leicht für Behörden einsehbar zu machen.

Sicherlich gibt es einige Herausforderungen, die mit der Annahme von Bitcoin verbunden sind. Aber in diesen schwierigen Zeiten könnte Bitcoin für die „Letzte Generation“ eine lebenswichtige finanzielle Rettungsleine sein oder noch werden – sie müssen es nur verstehen und zulassen. Aber was nicht ist, kann ja bekanntlich noch werden…


Sparplan-Funktion

Relai

  • Einsteigerfreundlicher Service
  • Keine Ausweis-Verifizierung nötig
  • Viele Zahlungsoptionen
  • Lightning-Netzwerk
  • Günstiges Gebührenmodell
  • Automatischer & regelmäßiger Kauf als Sparplan möglich
  • Nur als App verfügbar
  • Direktkauf auf eigene Hardware-Wallet etwas umständlich
  • Mit dem Code BLOCKTRAINER zahlst du dauerhaft 0,5 Prozentpunkte weniger Gebühren
 

Haftungsausschluss: Relai konzentriert sich hauptsächlich auf den Schweizer Markt.