Blocktrainer.de berichtete bereits vor wenigen Wochen über die US-Senatorin Cynthia Lummis und ihren Plan mithilfe einer innovativen Regulierung Bitcoin und andere Krypto-Assets in das Finanzsystem zu integrieren. Das Ziel des sogenannten Responsible Financial Innovation Acts ist, dass die USA auch weiterhin der führende Standort für Innovation im Bereich der Kryptowährungen bleiben. Die Senatorin aus dem Bundesstaat Wyoming trat auch auf der Bitcoin2022 in Miami auf und gab Einblicke in das geplante Gesetz.

Lummis sieht positive Entwicklungen

Sie erklärte gegenüber dem Moderator Marco Santori, dem Chief Legal Officer der Handelsbörse Kraken, dass es zu erheblichen Komplikationen kommen wird, wenn die USA versuchen sollten bereits bestehende Vorschriften anzuwenden und betonte damit die Wichtigkeit ihres Gesetzes. Allgemein sieht die US-Senatorin eine positive Entwicklung für die Bitcoin Regulierung. Sie erklärte, dass die Gesetzgeber zunehmend offener für Vorschläge werden, die günstige Regularien für Bitcoin bewirken könnten.

"Für die meisten Mitglieder des Kongresses war Bitcoin lange Zeit zu abstrakt. Das hat sich in den letzten zwölf Monaten dramatisch geändert und ein Teil davon ist auch euch durch die viele Aufklärungsarbeit zu verdanken."

Cynthia Lummis auf der Bitcoin2022

Die Regulierungsdebatte nahm in den USA in den letzten Monaten immer mehr an Fahrt auf. Erst kürzlich unterzeichnete US-Präsident Joe Biden eine Durchführungsverordnung zur Regulierung von Bitcoin und anderen Kryptowährungen. Kritiker des Gesetzes sahen hier bereits Gefahr einer möglichen Überregulierung des Marktes. Allerdings darf die Verordnung mehr als ein erster Versuche interpretiert werden, diese neue Anlageklasse in einen sicheren gesetzlichen Rahmen einzuordnen.

Positiv stimmt die republikanische Politikerin, dass es bereits parteiübergreifende Unterstützung für ihr Gesetz gibt, zum Beispiel von der demokratischen Senatorin Kristen Gilibrand. Auch wurde Lummis zu der Entwicklung von digitalen Zentralbankwährungen (CBDC) befragt, welche ebenfalls ein Teil der kürzlich verabschiedeten Durchführungsverordnung waren. Die Senatorin zeigte sich optimistisch und erklärte, dass sie einen US-Dollar gedeckten Stablecoin für wahrscheinlicher hält als eine CBDC-Währung.

"Wenn es eine gesetzliche digitale Währung für die Verbraucher geben soll, wäre es ein Stablecoin und kein CBDC. Ich denke, das ist eine viel amerikanischere Art diese Technologie zu übernehmen, da sie den US-Dollar unterstützen wird."

Cynthia Lummis

Lummis spielt wahrscheinlich darauf an, dass der Großteil aller Stablecoins mit dem US-Dollar gedeckt ist. Da die generelle Nachfrage nach Stablecoins in den letzten 12 Monaten signifikant angestiegen ist, könnte die breite Adoption dieser Klasse den US-Dollar sogar schützen. Solange mehr Stablecoins entstehen, bleibt die Nachfrage nach dem US-Dollar hoch und würde diesem helfen seine Rolle als Weltreservewährung zu verteidigen.

Zum Schluss ihres Auftritts hin erzählte Lummis noch eine Geschichte eines ukrainischen Flüchtlings. Der US-Senat fragte ihn, ob er humanitäre Hilfen in der Ukraine lieber in Bitcoin oder andere Fiat-Währungen akzeptieren würde. Dieser antwortete: "Wir können uns heute von Amerikanern Bitcoin schicken lassen und wir geben es für Medizin, Wasser, Nahrung und Schutz am nächsten Tag aus. Mit Fiat-Währungen könnten wir das niemals tun." Vielleicht wird diese Geschichte doch ein paar bisher kritische Bitcoin-Stimmen überzeugen für das Gesetz von Lummis zu stimmen.