Die amerikanische Börsenaufsicht SEC hat den Bitcoin Spot ETF Antrag von VanEck abgelehnt. Der Antragsteller habe nicht nachgewiesen, dass sein Antrag die nationalen Anforderungen für ein solches Angebot einhalte, erklärte die SEC in ihrem Ablehnungsschreiben. Die Hoffnung war groß, dass nach dem ersten amerikanischen Bitcoin Future ETF, jetzt auch der erste Spot ETF zugelassen wird.

Gründe für die Ablehnung

Die Cboe BZX Echange reichte im März dieses Jahres einen Antrag bei der SEC ein, der eine Regeländerung für den Handel der Aktien des VanEck Bitcoin Fonds vorsah. Nachdem die SEC im Laufe des Jahres immer wieder ihre Entscheidung verschoben hat, kam sie in dem gestern veröffentlichten Schreiben zu einem Ergebnis.

Aus dem Schreiben der SEC geht hervor, dass die BZX Exchange nicht die Anforderung erfüllt. Die Regeln einer Wertpapierbörse seien dazu ausgelegt, betrügerische und manipulative Handlungen und Praktiken zu verhindern, so die SEC. Weiter erklärte die SEC, dass der Bitcoin Markt noch kein regulierter Markt mit signifikanter Größe sei.

Kurz gesagt, hat die SEC Angst, dass eine Person den Markt manipulieren könnte und die Kommission nicht nachvollziehen kann, wer dahinter steckt. Da vor allem kleine Märkte aufgrund der fehlenden Liquidität ein beliebtes Manipulationsobjekt sind, sieht die SEC hier eine Gefahr für den Anleger.

Ein weiterer Grund waren Sicherheitsbedenken in der Struktur des Bitcoin-Netzwerkes. Im Ablehnungsschreiben wurden verschiedenen potenzielle Sicherheitslücken wie das Hacken des Bitcoin-Netzwerkes oder der Trading Plattformen genannt.

Kritik an der Entscheidung

Die Erklärung der SEC wirft einige Fragen auf. So stellte Cboe in ihrem Antrag Fragen zur Zulassung von Bitcoin Future ETFs und wieso diese keinen höheren Anlegerschutz als Spot ETFs bieten. Cboe betonte, dass auch die an der Chicago Mercantile Exchange (CME) gehandelten Bitcoin Futures kein Markt mit signifikanter Größe sind.

Die SEC führte aus, dass sie mit der Argumentation von Cboe nicht übereinstimmen und stellten klar, dass sie die vorgeschlagene Regeländerungen einzeln betrachten, unabhängig von der Situation am CME Handelsplatz.

Auch der Bloomberg ETF-Analyst Eric Balchunas stellt fest, dass Cboe im Recht ist. Die SEC verfolgt nach ihm damit einen doppelten Standard. Nach der Argumentation der SEC darf es keine Rolle spielen, wo die Optionen gehandelt werden, wenn die zugrundeliegende Anlageklasse Bitcoin die Kriterien eines ETFs nicht erfüllt.

Ein komplett sicheres Netzwerk gibt es nicht. Bitcoin bietet mit seiner dezentralen Struktur die höchst mögliche Sicherheit. Es kann aber niemand garantieren, dass kein Softwarebug oder ähnliches auftreten wird. Bitcoin hat den "Nachteil“ gegenüber anderen physischen ETFs wie Gold, dass es ein digitales Gut ist. Öl oder Gold können nicht gehackt werden, weil es einfache Rohstoffe sind. Solange die SEC nach diesen Entscheidungskriterien arbeitet, wird es sehr schwierig für einen Spot ETF.

Es wird interessant sein zu sehen, ob die SEC für die nächsten Anträge die gleiche Argumentation benutzt. Bis nächstes Jahr im Juli stehen neun weitere Entscheidung über physisch gedeckte Bitcoin ETFs an.

Die Zeitleiste für die nächsten Anträge. Quelle: Arcane Research

Fazit

Experten hatten bereits davor mit einer Ablehnung gerechnet. Für sie war es interessanter zu sehen, mit welcher Begründung die SEC den Spot ETF ablehnen wird. Die SEC konnte nicht erklären, wieso ein Future ETF die Voraussetzungen erfüllt, ein Spot ETF aber nicht. Wenn die zugrundeliegende Anlageklasse Bitcoin die Anforderung der SEC nicht erfüllt, dann darf es weder einen Future noch einen Spot ETF geben. Die Sicherheitsbedenken der SEC werden sich niemals komplett beseitigen lassen. Es gibt immer ein gewisses Restrisiko und das lässt sich auch in Zukunft nicht beseitigen.