Die amerikanische Börsenaufsichtsbehörde (SEC) hat zum zweiten Mal den Antrag von ARK und 21Shares für die Listung eines "physischen" Bitcoin-ETFs in den Vereinigten Staaten abgelehnt. Dies geht aus der gestrigen Erklärung der SEC hervor.

SEC lehnt Antrag ab

Die Entscheidung sollte eigentlich bereits im November vergangenen Jahres fallen. Die SEC verschob allerdings unbegründet ihre Entscheidung auf den 26. Januar. Der Bitcoin-ETF, der von Cathie Woods ARK Investment Management und 21Shares gemeinsam verwaltet werden sollte, sollte Anlegern ermöglichen, sich innerhalb der Grenzen des regulierten Aktienmarktes am Preis von Bitcoin zu beteiligen. Ursprünglich hatte die Cboe BZX Exchange im Juni 2021 beantragt, den ETF zu notieren. Nachdem der erste Antrag im Jahr 2022 abgelehnt worden war, stellte sie einen erneuten Antrag auf Zulassung.

In ihrem zweiten Antrag im Mai argumentierte die Cboe BZX Equities Exchange, dass mögliche Preismanipulationen mithilfe einer Überwachungsvereinbarung verhindert werden könnten. Der ARK 21Shares Bitcoin ETF solle daher zugelassen werden, argumentierte die Börse. Laut Antrag bestand eine Überwachungsvereinbarung mit der Chicago Mercantile Exchange (CME), an welcher die Bitcoin-Future-Kontrakte gehandelt werden.

In ihrer gestrigen Antwort wies die SEC diese Argumente jedoch zurück und betonte, dass die Überwachungsvereinbarung zwischen der Cboe BZX Equities Exchange und der CME nicht für Spot-Bitcoin gelte, da nur Bitcoin-Future-Kontrakte an der CME gehandelt werden. Die SEC erklärte zudem, dass eine Überwachungsvereinbarung nicht immer benötigt wird, wenn aber eine solche Vereinbarung fehlt, muss die Börse "feststellen, dass andere Mittel zur Verhinderung betrügerischer und manipulativer Handlungen und Praktiken vorhanden sind. Da die Börse diesen Punkt nicht nachgewiesen habe, wurde die Notierung des ETFs abgelehnt.

Das Warten auf einen Spot Bitcoin-ETF

Bisher hat die SEC keinen mit tatsächlichen BTC besicherten Bitcoin-ETF zur Notierung an einer Börse zugelassen. Lediglich Future Bitcoin ETFs erhielten von der SEC eine Zulassung. Die Ablehnung des Antrags könnte eine Signalwirkung für weitere Unternehmen besitzen, welche ebenfalls auf eine Zulassung warten.

Hier könnte es besonders den Bitcoin Fonds von Grayscale (GBTC) treffen. Schon seit Längerem versucht Grayscale den Bitcoin Fonds in einen Spot Bitcoin-ETF umzuwandeln. Der Bitcoin Fonds wird derzeit mit einem Nettovermögenswert (Net-Asset-Value) von -42% gehandelt und ist damit für die Investoren sehr unattraktiv. Eine Umwandlung in einen physischen Bitcoin ETF könnte die negative Preisdifferenz zwischen den GBTC-Anteilen und dem BTC-Preis verschwinden lassen.

Grayscale reichte im vergangenen Jahr einen Antrag zur Umwandlung des Fonds ein. Die SEC lehnte jedoch im Juni den Antrag von Grayscale ab, woraufhin das Unternehmen rechtliche Schritte gegen die SEC einleitete. Am 7. März wird die erste Anhörung zu dem Fall stattfinden. Mit einer Entscheidung ist in diesem Quartal allerdings nicht zu rechnen. Grayscale CEO Sonnenshein erklärte, dass sein Unternehmen eine Entscheidung im „zweiten oder dritten Quartal dieses Jahres“ erwarte.

Ob Grayscale sich seinen Bitcoin ETF „erstreiten“ kann, bleibt abzuwarten. Auch könnte die Regulierungsdebatte in den USA ein Grund für das Zögern der SEC sein. Obwohl sich der Vorsitzende, Gary Gensler, bereits regulatorisch positiv zu Bitcoin äußerte, sind sich die SEC und die Commidity Futures Trading Commision über die regulatorische Einordnung des Kryptomarktes uneinig. Es könnte sein, dass die SEC mit der Zulassung eines Spot Bitcoin ETFs abwartet, bis in den Vereinigten Staaten regulatorische Klarheit herrscht.


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