Die Schweizerische Post kündigte an, über ihren Bankenzweig PostFinance ab dem Jahr 2024 seinen Kunden den Handel sowie die Verwahrung von Bitcoin und anderen Kryptowährungen anzubieten. Insgesamt besitzt die Schweizerische Post 2,69 Millionen Kunden. Mit einem verwalteten Kundenvermögen von 123 Milliarden Schweizer Franken ist die PostFinance die fünftgrößte Schweizer Privatkundenbank.

„Unsere Kunden wollen über ihre Hausbank einen direkten Zugang zu diesem neuen Markt. Angesichts der zunehmenden Institutionalisierung [von Kryptowährungen] in den letzten 18 Monaten ist dies der ideale Zeitpunkt für einen Markteintritt.“

Sandra Lienhart, Leiterin Privatkundengeschäft bei PostFinance

Swissquote war im Jahr 2017 die erste Schweizer Privatkundenbank, die Dienstleistungen für den Handel von Bitcoin ermöglichte. Im vergangenen Jahr konnte die Bank damit einen beachtlichen Gewinn von 104 Millionen US-Dollar erzielen. In Zusammenarbeit mit Swissquote präsentierte PostFinance im Mai letzten Jahres die Finanzapp Yuh, die den Kauf von Aktien und digitalen Vermögenswerten ermöglichte.

Die geplante Krypto-Dienstleistung der Schweizerischen Post setzt diese damit in direkter Konkurrenz zu Swissquote. Ob darunter die Kooperation der beiden Privatkundenbanken bei der Entwicklung von Yuh leiden wird, bleibt abzuwarten.

Der Service wird sich auf den Handel und die Verwahrung von Bitcoin und andere Kryptowährungen konzentrieren, aber das Unternehmen sucht Berichten zufolge bereits nach zusätzlichen externen Partnern, um das Produktangebot zu erweitern. Zu Beginn soll der Kauf und die Verwahrung von insgesamt 13 Kryptowährungen ermöglicht werden.

Die Schweizerische Post ist damit die nächste große (Banken-)Institution, die Bitcoin-Dienstleistungen anbieten wird. Vor allem nordamerikanische Banken und Finanzdienstleister haben das Potenzial der größten Digitalwährung erkannt. So bietet u.a. Fidelity Bitcoin für die Altersvorsorge an, während Kunden von Goldman Sachs über die Investmentbank Bitcoin-Optionen handeln können.

Die Entscheidung der schweizerischen Postbank erfolgt in einer anhaltenden Korrekturphase des gesamten Krypto-Marktes. Der Bitcoin verlor seit seinem Hoch von fast 70.000 US-Dollar im November letzten Jahres 75% seines Wertes. Wie Lienhart aber bereits erwähnt hat, sieht die Bank eine fortschreitenden Institutionalisierung des Marktes. Auch der anhaltende Bärenmarkt ändert nichts daran, dass vermehrt Banken das langfristige Potenzial von Bitcoin für ihre Kunden erkennen.