Die in den vergangenen Wochen und Monaten mehrfach in Verruf geratene Kryptowährungsbörse Coinbase sieht sich aktuell einer Sammelklage vor einem Gericht im US-Bundesstaat Georgia gegenüber. Die Kläger behaupten, dass Coinbase es versäumt habe, Nutzerkonten ausreichend gegen Hackerangriffe und Diebstahl zu schützen und es Schwachstellen in der Sicherheit der Plattform gebe. Vom Unternehmen wird ein Schadensersatz in Höhe von mehr als fünf Millionen US-Dollar gefordert.

Nachdem die amerikanische Börsenaufsichtsbehörde kürzlich Untersuchungen wegen des Verdachts auf die Listung von unregistrierten Wertpapieren gegen Coinbase eingeleitet hat, Ex-Angestellte wegen Insiderhandels verhaftet wurden und wiederholt Gerüchte laut wurden, dass das Unternehmen Nutzerdaten an die US-Einwanderungs- und Zollbehörde verkauft habe, wird es also noch immer nicht ruhiger um die größte US-amerikanische Kryptowährungsbörse.

Finanzieller Schaden für Nutzer?

Die Klage, die beim Gericht für den nördlichen Bezirk von Georgia eingereicht wurde, beschuldigt Coinbase außerdem, den Nutzern finanziellen Schaden zugefügt zu haben, indem es sie dauerhaft oder für lange Zeiträume von ihren Konten aussperrte. In einem in der Anklage genannten Fall, brauchte die Börse angeblich mehr als sechs Monate, um einem fälschlicherweise ausgesperrten Kunden wieder Zugang zu seinem Konto zu gewähren. Auch die möglicherweise rechtswidrige Listung von unregistrierten Wertpapieren (en. security tokens) wird in der Sammelklage als möglicherweise schädlich für die Nutzer thematisiert.

Mehr als 100 Personen beteiligen sich bis dato an der Sammelklage, die vom Hauptkläger George Kattula aus Georgia angeführt wird. Gegenüber dem News-Portal Coindesk erklärte John Herman, der Anwalt von Kattula, dass es aber durchaus noch mehr Opfer geben könnte.

"Wir wissen von einer großen Anzahl betrügerischer Transaktionen auf den Konten von Coinbase-Kunden. Wir fordern alle Coinbase-Kontoinhaber auf, ihre Konten sorgfältig zu überprüfen und uns umgehend über jegliche unregelmäßige Aktivität zu informieren."

John Herman, Anwalt

Zu schnell gewachsen

Der Hauptkläger Katulla sieht primär das rasante Wachstum der Plattform als die Wurzel des Problems an. Das Unternehmen sei zu schnell gewachsen als dass es noch einen ausreichenden Schutz und Sicherheit für seine Kunden bereitstellen könnte. Das Unternehmen habe es versäumt, im Zuge des starken Nutzerwachstums entsprechende Cybersicherheitsmaßnahmen zu installieren, heißt es in der Klageschrift.

Ob und wann es zu einer Verhandlung kommt, ist noch nicht klar. Von Coinbase gab es bisher noch keine offizielle Stellungnahme.


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