Die Nationale Entwicklungs- und Reformkommission (NDRC) der Volksrepublik China hat vorgestern eine Bekanntmachung über die Neufassung des "Leitfadens zur Anpassung der Industriekultur" veröffentlicht. In dieser Mitteilung bezieht sich die NDRC auf das kürzlich erlassene Verbot der Mining-Industrie für virtuelle Währungen und bittet die chinesischen Bürgerinnen und Bürger um Feedback zu dieser Thematik. Die Bevölkerung kann nun in der Zeit vom 21. Oktober bis zum 21. November Stellung dazu beziehen.

Dies wirft natürlich einige Fragen auf. Zum Beispiel die warum die chinesische Regierung den Leitfaden in Bezug auf das Krypto-Mining überhaupt überarbeiten möchte? Und warum dazu die Meinung der Bevölkerung eingeholt wird, obwohl man sonst eher autoritär von oben herab regiert?

Bereut China das Mining-Verbot bereits?

In der Bitcoin-Community wurden bereits einige Mutmaßungen zu der NDRC-Bekanntmachung angestellt. Viele Leute glauben, dass die chinesische Regierung schon jetzt bereut, das Mining komplett verboten zu haben. Denn tatsächlich hatte der Mining-Bann keinerlei negative Folgen für Bitcoin und nur dazu geführt, dass die USA ihre Position in diesem neuen Markt deutlich stärken konnten - was China höchstwahrscheinlich ein Dorn im Auge ist.

Da sich die China-Behörden allerdings lächerlich machen würden, wenn sie nun direkt zurückrudern und das Bitcoin-Mining wieder genehmigen würden, könnte die Volksbefragung zu dieser Thematik ein geschickter Vorwand sein. Sollte ein großer Teil des Feedbacks positiv ausfallen, könnten das Mining von der Regierung unter Berufung auf die Wünsche des Volkes das Bitcoin- bzw. Krypto-Mining wieder erlauben.

Wenn man es dann als "der Staat handelt im Wunsch der Bevölkerung" verkauft, könnte sie dies dann sogar tun, ohne sich lächerlich zu machen.

Natürlich handelt es sich hierbei erstmal nur um eine These, die nicht unbedingt wahr sein muss. Eventuell hat die Befragung der chinesischen Bürger zum Thema Mining auch einen anderen Grund, der sich uns noch nicht erschließt. Spannend bleibt auf jeden Fall zu beobachten, ob die Umfrageergebnisse veröffentlicht werden, wie diese dann ausfallen und wie die chinesische Regierung auf diese reagiert.