Es wurde bereits im Oktober letzten Jahres angekündigt, jetzt wird es Realität: Jack Dorseys Unternehmen Block, früher Square, baut ein offenes Bitcoin-Mining System. Das gab der ehemalige Twitter-CEO gestern auf der von ihm mitgegründeten Plattform bekannt.

Thomas Templeton, General Manager für Hardware bei Block, erklärte in einem detailreichen Twitter Thread die Ziele des Projekts. Für Block steht im Vordergrund, das Mining für jeden Netzwerkteilenehmer so einfach wie möglich zugänglich zu machen. So kann auch eine langfristige Dezentralisierung des Bitcoin-Mining-Sektors garantiert werden.

"Wir möchten das Mining in jeder Hinsicht verteilter und effizienter machen, vom Kauf über die Einrichtung, die Wartung bis zum Mining und wir sind daran interessiert, weil Mining weit über die Schaffung neuer Bitcoins hinausgeht. Wir sehen darin eine langfristige Notwendigkeit für eine Zukunft, die vollständig dezentralisiert und genehmigungsfrei ist."

Thomas Templeton

Die Herausforderungen des Projekts

Um sein Ziel zu erreichen, stellte sich das Team um Templeton zwei Fragen: Was sind die kritischen Aspekte der Kunden (Customer Pain Points) bezüglich des Mining-Geschäfts und was sind die spezifischen technischen Herausforderungen für die Umsetzung des Projekts. Das Team sprach mit Mitgliedern aus der Mining-Industrie, um seine Fragen beantwortet zu bekommen.

Vor allem die Verfügbarkeit von Hardware und komplementärer Güter (z.B. Rigs) ist für viele (potenzielle) Miner ein Problem. Das Auffinden von geeigneten Mining-Rigs stellt oft eine große Herausforderung dar. Sobald ein passendes Produkt gefunden wurde, treten oft weitere Probleme wie hohe Kosten der Hardware oder unvorhersehbare Lieferschwierigkeiten auf.

Das zweite Problemfeld ist die Zuverlässigkeit. Die Miner gaben an, dass oft Probleme durch die Wärmeableitung und den Staub auftreten. Das führt zu einer Funktionsunfähigkeit der Rechner, welche dann einen zeitaufwendigen Neustart erfordert.

Und als letztes Problem gaben die Befragten die Performance an. Einige Mining-Rigs würden unerwünschte Oberwellen im Stromnetz erzeugen, so Templeton, außerdem seien sie zu laut, was sie für den Heimgebrauch ungeeignet machen würden.

Blocks offener Lösungsansatz

Block will analog zu den anderen angestrebten Projekten (z. B. Bau einer Open Source Hardware Wallet) weiterhin mit einem offenen und transparenten Lösungsansatz arbeiten. Dafür hat das Unternehmen bereits damit gestartet, vorhandene Open Source Miner-Firmware und andere Systemsoftwareangebote zu evaluieren. Templeton stellte dann noch eine direkte Frage an die Leser, mit welchen weiteren Unternehmen Block für die Umsetzung ihrer Ziele zusammenarbeiten solle.

Gestartet werden soll nun mit dem Aufbau eines Kern-Engineering-Teams aus System-, Asic- und Software-Designern. Anschließend sollen Ideen zusammengetragen und innerhalb des Teams weiterentwickelt werden. Wann die ersten Mining-Systeme zum Verkauf bereitstehen sollen, gab Block leider noch nicht bekannt. Aktuell steht die zugrundeliegende Forschung noch im Vordergrund.