Der Finanzminister von El Salvador, Alejandro Zelaya, gab heute bekannt, dass das zentralamerikanische Land die Ausgabe seiner Bitcoin Anleihen verschoben hat, da es auf eine Verbesserung der Marktbedingungen wartet.

Die Regierung hatte ursprünglich geplant, zwischen dem 15. März und dem 20. März Anleihen im Wert von einer Milliarde US-Dollar auszugeben. Die Regierung beabsichtigte, dass davon 500 Millionen US-Dollar in Bitcoin investiert werden und die anderen 500 Millionen US-Dollar zur Förderung des Mining-Projekts dienen sollen. Anleger halten die Anleihe mindestens fünf Jahre und erhalten Dividendenzahlungen bei einer positiven Entwicklung des Bitcoinkurses. Der Plan wurde auch als "Vulkananleihe" bezeichnet, da der Vulkan Conchagua als Energiequelle für das Mining genutzt werden sollte.

Laut Zelaya habe die aktuelle Marktvolatilität und der Krieg zwischen Russland und der Ukraine die Regierung dazu veranlasst, den Starttermin spätestens auf den Monat September zu verschieben. „Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt für die Herausgabe der Anleihe. Im Mai oder Juni sind die Marktbedingungen etwas anders. Spätestens im September. Wenn Sie nach September auf den internationalen Markt gehen, ist es schwierig an Kapital zu gelangen“, sagte Zelaya. Er selbst hoffe immer noch auf eine Herausgabe der Anleihen in der ersten Jahreshälfte.

Alejandro Zelaya
Alejandro Zelaya, Finanzminister ES. Quelle: Diario La Huella

Die Bitcoin-Anleihe von El Salvador wird in Zusammenarbeit mit der Börse Bitfinex und Blockstream ausgegeben, einem Bitcoin-Unternehmen, das die Adoption der Digitalwährung mithilfe des Liquid-Protokolls vorantreiben möchte. Das Liquid Netzwerk ist eine Sidechain der Bitcoin Blockchain und ermöglicht die Ausgabe von Tokens und anderen digitalen Vermögenswerten.

Die Nachfrage nach den Bitcoin Anleihen bleibt (angeblich) dennoch hoch. Kevin Daly, Portfoliomanager bei der Investmentfirma Abrdn, erklärte, dass sehr zu seiner Überraschung die Nachfrage der Vulkananleihen bei 1,5 Milliarden US-Dollar liege und damit die Startsumme von einer Milliarde US-Dollar deutlich übertreffe.

Die Bitcoin Anleihen von El Salvador sind international ein kontroverses Thema. Während Präsident Nayib Bukele sich davon mehr Unabhängigkeit von den internationalen Währungsinstituten wie dem internationalen Währungsfonds (IMF) verspricht, haben die Vereinigten Staaten von Amerika ihre Bedenken geäußert und schickten eine Warnung an das Land. Auch die internationalen Ratingagenturen sehen die Bitcoin Anleihen von El Salvador kritisch und stuften erst kürzlich die Kreditwürdigkeit des Landes herab.