Der Bitcoin Core-Maintainer Samuel Dobson gab am Freitag Abend via Twitter bekannt, dass er nun nach insgesamt drei Jahren in diesem Amt von seinem Posten zurücktritt. Als Bitcoin Core-Maintainer hatte Dobson direkten Zugriff auf den Code der Kryptowährung auf GitHub, mit der Berechtigung, Änderungen an der Bitcoin-Software vorzunehmen.

Nachdem Anfang des Jahres der Lead-Maintainer Wladimir van der Laan in einem Blogpost ankündigte, sich etwas zurückzuziehen und vor kurzem auch sein (Ex-)Kollege Jonas Schnelli seinen Rückzug aus der Bitcoin Core Entwicklung und vor allem Maintenance bekannt gab, ist die Zahl der Maintainer von ehemals sechs auf nun nur noch viereinhalb "Chefprogrammierer" geschrumpft (im April kam mit Hennadii Stepanov ein neuer Maintainer hinzu). Anders als Schnelli gab Dobson nicht etwa Bedenken wegen rechtlicher Risiken für seinen Rücktritt an, sondern lediglich fehlende Zeit, die er neben seiner Promotion nicht mehr zur Verfügung hat.

Abschiedsgruß und Dankesworte

"Ich trete offiziell als Maintainer von Bitcoin Core zurück", schrieb Samuel Dobson in seiner ersten von insgesamt sechs Kurznachrichten bei Twitter. Besondere Dankesworte richtete er an seinen jahrelangen Sponsor John Pfeffer, der ihn für seine Arbeit am Bitcoin-Protokoll finanziell unterstützte. Nur durch ihn (und seine anderen Github Sponsoren) war es Dobson überhaupt möglich, die Arbeit an Bitcoin zu priorisieren. Nun sehe er aber die richtige Zeit gekommen, um zu gehen, so der (Ex-)Maintainer.

Ich trete offiziell als Maintainer von Bitcoin Core zurück.

In den letzten drei Jahren als Wallet-Maintainer zu dienen war ein absolutes Privileg und ich möchte meinem unglaublich großzügigen Sponsor John Pfeffer (@jlppfeffer ) für seine Unterstützung danken.

Samuel Dobson

Natürlich dankte Dobson auch all seinen Weggefährten, welche mit ihm Seite an Seite an Bitcoin gearbeitet haben wie z.B. die noch verbliebenen Bitcoin Core-Maintainer Marco Falke, Pieter Wuille und Michael Ford. Außerdem rief Dobson alle Unternehmen und Personen, die von Bitcoin profitieren, dazu auf, Open-Source-Entwickler auch finanziell zu unterstützen. Dies sei eine wunderbare Gelegenheit zu helfen, auch wenn man selbst nicht programmieren kann, schrieb er.

Promotion steht im Fokus

Wie bereits eingangs erwähnt, ist vor allem die fehlende Zeit der ausschlaggebende Grund für seinen Abschied. Dobsons Promotionszeit im Fachgebiet Kryptografie neigt sich dem Ende und er möchte sich nun voll und ganz den letzten Zügen seiner Doktorarbeit widmen.

"Ich bin traurig, dass ich diese Rolle verlasse, aber ich kann die erforderliche Zeit nicht mehr aufbringen, da ich mich dem Ende meiner Promotion nähere."

Samuel Dobson

Dieser Abschied muss allerdings kein Abschied für immer sein. Dobson selbst gab an, dass er noch nicht wisse, wie seine berufliche Zukunft im Anschluss der Promotion aussieht und ob er eventuell im Bitcoin-Umfeld beruflich Fuß fassen wird. Er schrieb aber, dass er in den letzten Jahren unglaublich viel gelernt hat und dass er nicht hofft, dass dies das Ende seiner Bitcoin-Entwicklungsreise sei. Wir hoffen dies ebenfalls und möchten Samuel an dieser Stelle natürlich für seine geleistete Arbeit aufrichtig danken. Für seine Promotion und die Zukunft wünschen wir ihm alles erdenklich Gute.