Bereits vor einigen Wochen berichtete Blocktrainer.de darüber, dass die Deutsche Bank bei der BaFin eine Lizenz zur Verwahrung von Kryptowährungen beantragt hat. Obwohl das Genehmigungsverfahren noch nicht abgeschlossen ist, hat das größte deutsche Finanzinstitut nun eine Lösung gefunden, um entsprechende Dienstleistungen anbieten zu können. Durch eine Partnerschaft mit dem Schweizer Unternehmen Taurus ist es der Bank nun möglich, Bitcoin und andere Kryptowährungen für institutionelle Kunden zu verwahren.

Die Partnerschaft im Detail

Die Partnerschaft ist ein strategisch wichtiger Schritt für beide Unternehmen. Im Rahmen der Partnerschaft wird die Deutsche Bank Taurus' Technologie für die Verwahrung und Tokenisierung von digitalen Vermögenswerten nutzen. Dies ermöglicht der Bank, in die Verwaltung von Kryptowährungen und tokenisierten Vermögenswerten einzusteigen.

Taurus bringt ein breites Spektrum an Produkten in die Partnerschaft ein. Dazu gehört Taurus-Protect™, deren Speicherlösung für digitale Vermögenswerte, die laut eigener Aussagen bereits von mehr als 25 Finanzinstituten und Unternehmen genutzt wird. Zudem bietet Taurus einen regulierten Marktplatz für digitale Vermögenswerte an.

Die finanzielle Beteiligung der Deutschen Bank an Taurus ist ebenfalls ein wichtiger Aspekt der Partnerschaft. Die Bank war Teil einer Finanzierungsrunde, die Taurus 65 Millionen Dollar Kapital verschaffte. Zu den weiteren Teilnehmern dieser Runde gehörten namhafte Finanzinstitute wie Credit Suisse, Pictet Group und die Arab Bank Switzerland.

Paul Maley, der globale Leiter für Wertpapierdienstleistungen bei der Deutschen Bank, hat die Bedeutung der Partnerschaft hervorgehoben. Er hat betont, dass der Bereich der digitalen Vermögenswerte zunehmend an Bedeutung gewinnt und für Investoren und Unternehmen an Priorität gewinnt. In diesem Kontext müssen Verwahrstellen wie die Deutsche Bank beginnen, ihre Dienstleistungen anzupassen, um den Bedürfnissen ihrer Kunden gerecht zu werden.

Diese Partnerschaft ist das Ergebnis eines gründlichen und detaillierten Auswahl- und Due-Diligence-Verfahrens, bei dem Taurus die Qualität und den Umfang seiner Produkte und Technologien unter Beweis stellen konnte

Paul Maley, Deutsche Bank

Zeitpunkt unklar

Ein wesentlicher Punkt, der für Anleger und Kunden von Interesse ist, ist die Unklarheit darüber, ab wann die Deutsche Bank die angekündigten Dienstleistungen tatsächlich zur Verfügung stellen wird. Obwohl die Partnerschaft umfangreiche Möglichkeiten für die Verwaltung von Kryptowährungen, tokenisierten Vermögenswerten und anderen digitalen Währungen bietet, hat die Bank bisher keine konkreten Zeitpläne oder Produkte vorgestellt.

Ebenso unklar ist, welche Art von Dienstleistungen die Deutsche Bank anbieten wird. Wird es sich um den einfachen Kauf und die Verwahrung von Bitcoin handeln, oder plant die Bank, ein breiteres Spektrum an Dienstleistungen anzubieten, wie etwa den Handel mit tokenisierten Wertpapieren oder die Integration von DeFi (Dezentralisierte Finanzen) Lösungen? Bis die konkreten Dienstleistungen und Produkte vorgestellt werden, bleibt vieles im Bereich der Spekulation. Für den Kauf und die Verwahrung von Bitcoin werden wohl etablierte Anbieter, wie Relai in Kombination mit einem Wallet wie der BitBox02, die bessere Lösung bleiben.