Nur noch eine Woche verbleibt auf dem Countdown bis zum lang erwarteten Bitcoin-Halving, welches mittlerweile mit ziemlicher Sicherheit am Morgen des 20. April stattfinden wird. Doch mit dem 840.000sten Bitcoin-Block wird nicht nur die Blocksubvention, also die Anzahl neuer Bitcoin pro Block von 6,25 BTC auf 3,125 BTC halbiert. In der Vergangenheit sorgte das Halving stets für erhöhte Aufmerksamkeit rund um das Bitcoin-Netzwerk, was sich früher oder später auch in den Transaktionsgebühren bemerkbar machte. Dieser Effekt könnte sich beim vierten Bitcoin-Halving kommende Woche zusätzlich durch den Start des Bitcoin-Runes-Protokolls und sonstigen auf Bitcoin aufbauenden „Spielereien“ beschleunigen.

Ist jetzt also ein guter Zeitpunkt gekommen, um die eigenen Bitcoin ins Trockene zu bringen und mit der ein oder anderen UTXO-Konsolidierung zukünftig potenziell hohen Gebühren auszuweichen?

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Blöcke bis zum Halving
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 Ansteigende Hashrate berücksichtigen

Der Start der Runes

Ab Version 0.17.0 der Ordinals sind nun auch die mehr oder weniger umstrittenen Runes, die sich ebenfalls der Ordinals-Erfinder Casey Rodarmor ausgedacht hat, implementiert. Ähnlich wie bei BRC-20 Token handelt es sich hier um arbiträre Token, die komplett auf der Bitcoin-Blockchain abgebildet werden. Rodarmor selbst sprach damals von einer "furchtbaren Idee", doch immerhin soll für den Mint-Vorgang, also das Erstellen der Runen bzw. Token, weniger Speicherplatz auf der Bitcoin-Blockchain benötigt werden. Bei diversen BRC-20 Token wurde bisher das Netzwerk mit Tausenden solcher Mint-Transaktionen geflutet, die entsprechend die Gebühren in die Höhe trieben.

ord Version 0.17.0, welche die finale Implementierung von Runes enthält, wurde veröffentlicht!
Sie enthält die festgelegte "Genesis-Rune" UNCOMMONGOODS.
@rodarmour auf 𝕏

Als "Genesis" legte Rodarmor bewusst die Blockhöhe des nächsten Bitcoin-Halvings fest, um wohl für mehr Aufmerksamkeit zu sorgen und wahrscheinlich auch etwas zu provozieren. Denn eine wirklich technische Begründung gibt es für dieses Startdatum nicht. Mitunter deshalb befürchten manche einen Nachfrageschock nach Speicherplatz auf der Bitcoin-Blockchain – also stark steigende Transaktionsgebühren.

UTXO-Konsoli... Was?!

Das Transaktionsmodell von Bitcoin funktioniert ganz anders, als man es sich intuitiv vorstellen würde. Bitcoin-Adressen haben streng genommen keinen "Kontostand", da es so etwas wie ein Konto im Bitcoin-Netzwerk gar nicht gibt. Stattdessen wird ausschließlich mit Transaktionen und deren Ein- und Ausgängen nachvollzogen, wer aktuell welche Bitcoin-Anteile ausgeben darf. Aus diesem Konzept entspringt der Begriff eines Unspent Transaction Outputs (UTXO), also ein Ausgang einer Transaktion, der noch nicht ausgegeben wurde.

Wie bei einem Geldbeutel mit vielem Kleingeld, ist es mit zunehmender Anzahl solcher UTXO mühsamer und damit teurer, eine Transaktion im Bitcoin-Netzwerk durchzuführen. Aus diesem Grund kann es vor allem bei regelmäßiger Ausführung eines Sparplans sinnvoll sein, hin und wieder "Kleingeld zu wechseln", um in Zukunft in keine Gebührenfalle zu tappen, sollten die Gebühren extrem und anhaltend ansteigen.

Nie wieder leere Blöcke?

Wer im letzten Jahr auf Bitcoin gestoßen ist, hat mit hoher Wahrscheinlichkeit noch nie einen leeren Bitcoin-Block, oder genauer gesagt einen nicht ganz voll gewordenen Bitcoin-Block miterlebt – komplett leere Blöcke können nämlich zufällig auftreten. Mit dem Ordinals-Protokoll und den darauf aufbauenden BRC-20 Token war das Jahr 2023 von vergleichsweise hohen Transaktionsgebühren geprägt, die gemessen in US-Dollar sogar Rekorde gebrochen haben.

Ob das Jahr 2024, insbesondere nach dem Halving, ähnlich verlaufen wird, steht natürlich in den Sternen. Grundsätzlich sind Aussagen über zukünftige Gebühren, also der zukünftigen Nachfrage nach Transaktionen im Bitcoin-Netzwerk, reine Spekulation. Doch wenn die Gebühren einmal gestiegen sind, wird es immer heißen: "Der beste Zeitpunkt für eine UTXO-Konsolidierung war gestern!"