Die US-Inflation verzeichnete mit 6,8% im November den stärksten Anstieg seit 40 Jahren. Die Kritik an der amerikanischen Zentralbank (FED) nimmt immer weiter zu. Diese hat bereits angekündigt, ihr Anleiheankaufprogramm zu drosseln. Aber so wirklich weiß niemand, was die Lösung für die anhaltende hohe Inflation sein könnte.
Inflationsdruck nimmt zu
Die Inflation hat ein Rekordniveau erreicht. Schon im Vorfeld ging man davon aus, dass die Inflation die Zahlen aus dem Oktober (6,2%) übertreffen wird. Die hohen Inflationszahlen basieren vor allem auf den steigenden Energiepreisen. Aber auch wenn die stark schwankenden Zahlen für die Energiepreise herausgerechnet werden, beträgt die Inflationsrate noch immer 4,9%.
Erst kürzlich erklärte der Präsident der FED Jerome Powell, dass der Begriff transitory (dt. vorübergehend) die aktuelle Inflationslage nicht mehr zutreffend beschreibt. Der Druck auf die FED nimm weiter zu. So soll die Zentralbank ihr Programm zur quantitativen Lockerung zurückfahren. Konkret bedeutet das, dass die FED ihre Anleihekäufe verringern wird und auch eine Anhebung des Leitzinssatzes wäre denkbar. Aufgrund der aktuellen Inflationszahlen dürfte dieser Schritt schneller als erwartet eingeleitet werden.
Folgen der Inflation
In den USA fallen somit die Reallöhne. Der Reallohn setzt sich aus dem Nominallohn abzüglich der Inflationsrate zusammen. Aufgrund des Rückgangs gerät auch der amerikanische Präsident Joe Biden immer mehr unter Druck. Schließlich trifft die Abnahme der Reallöhne besonders den ärmeren Teil der Bevölkerung. Aber die Folgen der Inflation machen sich noch an anderer Stelle bemerkbar.
Inflationsbereinigt ist die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen mit -5,4% auf den niedrigsten Stand seit 1951 gefallen. Die 10-jährige US-Staatsanleihe wird auf den globalen Finanzmärkten als die Referenz für risikofreie Rendite angesehen. Jeder Akteur auf dem Finanzmarkt ist also gezwungen mindestens eine Rendite von 5,4% zu erzielen, wenn seine Investments profitabel sein sollen.
Aber nicht nur die Investoren trifft es hart, sondern auch die Sparer. Die realen Zinssätze fallen in den USA mit der steigenden Inflation. Bei einem derzeitigen Leitzins von 0,1% ergibt sich hier ein realer Zinssatz von -6,7%. Diese Rate gilt es als Sparer mindestens jährlich zu übertreffen, damit er seine monetäre Energie effektiv speichern kann.
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Was kann die Lösung für die Inflation sein?
Die derzeitige Inflation ist nicht nur durch die schwankende Weltwirtschaft ausgelöst, sondern auch der Fragilität unserer Wirtschaft geschuldet. Am einfachsten lässt sich das an der Entwicklung des Leitzinses erklären. Seit 40 Jahren sehen wir eine konstante Senkung des Zinses. Es wurde versucht jede Krise mit quantitativen Maßnahmen wie Zinssenkungen zu lösen.
Langfristig lösen diese quantitativen geldpolitischen Maßnahmen keine Probleme, sondern sie schieben sie nur auf und machen gleichzeitig die Wirtschaft für weitere Krisen anfälliger. Irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem der Leitzins bei null angekommen ist. Ab diesem Zeitpunkt bedarf es neuen Werkzeugen der Zentralbanken wie den Anleihenkauf. Nur so kann garantiert werden, dass die Liquidität aufrechterhalten wird und das System nicht unter seiner enormen Schuldenlast zusammenbricht.
Egal ob die Zentralbanken mit der Zinssenkungen die Kapitalkosten senken oder direkt mit dem Anleihenkauf Geld in den Umlauf bringen, die Maßnahmen der Regierungen führen unweigerlich zu einer Geldmengenerhöhung. Das sehen wir sehr deutlich in der Ausweitung der M2 Geldmenge über die letzten Jahrzehnte. Nur in den letzten zwei Jahren nahm diese um 40% zu. Alle Ursachen der Inflation auf die derzeitigen makroökonomischen Probleme und nicht auf die monetären Maßnahmen der Regierung zu schieben, erscheint hier als sehr einfach gedacht.
Auf der anderen Seite haben wir jetzt Bitcoin. Die einzige "geldpolitische" Entscheidung von Bitcoin ist, wie viele Bitcoin in jedem Block ausgeschüttet werden. Keine Entscheidung wird von einer zentralen Stelle wie den Zentralbanken getroffen. Bitcoin ist ein riesiges Experiment auf globaler Ebene, ob die geldpolitischen Maßnahmen der Regierungen wirklich notwendig sind. Aktuell sehen wir, dass trotz zentraler Planung die Inflation sehr wohl etwas außer Kontrolle geraten kann...
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