In den letzten Tagen hat das Interesse an Bitcoin sowohl in Deutschland als auch weltweit einen signifikanten Anstieg erlebt. Laut Google Trends, einem Tool, das die Popularität von Suchanfragen über Google misst, sind die Anfragen zum Begriff "Bitcoin" um mehr als 100% gestiegen. Ist Bitcoin wieder in Mode?

Die bekannteste und bedeutendste aller Kryptowährungen hat seit seinem Start vor fast 15 Jahren viele Höhen und Tiefen erlebt. Von rasanten Kursrallyes bis zu drastischen Einbrüchen war die Reise von Bitcoin alles andere als vorhersehbar und langweilig. In der Vergangenheit war es meistens so, dass das jeweilige Suchinteresse ein guter Indikator für den Preis war und beide Metriken eng miteinander verbunden waren. Mit steigendem Preis nahm auch die mediale Berichterstattung zu und damit einhergehende wurden mehr Menschen auf das Thema aufmerksam, was zu einem Zuwachs der Suchanfragen führte.

Ein ähnlicher Effekt ist derzeit wieder zu beobachten. Es ist zu vermuten, dass die jüngsten Nachrichten über die mögliche Genehmigung von Bitcoin Spot ETFs einen großen Einfluss auf das erneute Interesse haben könnten. Während sich das Interesse an Bitcoin in den vergangenen drei Monaten relativ konstant auf einem Level bewegte, können wir sowohl in Deutschland als auch global seit letzter Woche einen rasanten Anstieg erleben.

"Bitcoin" in DE. Quelle: Google
"Bitcoin weltweit". Quelle: Google

Wo ist das Interesse am höchsten?

Es ist toll zu sehen, dass sich die Menschen gerade in Entwicklungs- und Schwellenländern über Bitcoin informieren möchten. Das meiste Interesse – global gesehen – kommt laut Google aus Nigeria, El Salvador und Brasilien. Vor allem in El Salvador, das vor mehr als zwei Jahren Bitcoin zum gesetzlichen Zahlungsmittel erklärte, ist noch eine Menge Bildung zu diesem Thema notwendig, weiß Blocktrainer.de aus eigener Vor-Ort-Recherche. Die aktuellen Trendzahlen stimmen diesbezüglich jedoch äußerst positiv. Dass die Menschen in den Niederlanden und der Schweiz derzeit ebenfalls ein vergleichsweise hohes Interesse zeigen ist vermutlich damit zu begründen, dass in beiden Ländern erst kürzlich große Bitcoin-Konferenzen (Amsterdam & Lugano) veranstaltet wurden.

Suchinteresse an "Bitcoin" pro Land.

Bitcoin ist König

Während sich in den Hochphasen der Bullenzyklen das Interesse von Bitcoin meist hin zu diversen Altcoins verlagert, weil Menschen durch Missinformationen und falsche Versprechungen dazu verleitet werden in diese zu investieren, ist derzeit Bitcoin der alleinige König. Die sogenannte "Bitcoin Dominanz", eine Metrik, die die Marktkapitalisierung von Bitcoin mit dem gesamten Kryptomarkt in Relation setzt, ist derzeit auf dem aufsteigenden Ast und befindet sich wieder oberhalb der 50% Marke. Dies bedeutet, dass Bitcoin alleine wertvoller ist, als alle mehreren zehntausend Altcoins kombiniert!

Auch im Suchinteresse spiegelt sich dieser Fakt wider. Im Vergleich mit Ethereum, der zweitgrößten Kryptowährung ist klar zu erkennen, dass sich das Interesse derzeit vornehmlich auf Bitcoin konzentriert.

BTC vs. ETH. Quelle: Google

Ausblick

Zwar befindet sich das Interesse an Bitcoin noch immer nur bei rund 30% der Höchststände aus dem Mai 2021, jedoch ist die wachsende Begeisterung derzeit sowohl in den Daten und Zahlen bei Google, als auch den sozialen Medien definitiv spürbar. Je besser der Preis performt und je mehr Berichte im Zuge der ETFs und des im kommenden Jahr anstehenden "Halvings" veröffentlicht werden, desto mehr Menschen werden sich wieder für Bitcoin interessieren. Dadurch kommt in der Regel auch neues Geld in den Markt, das wiederum für Preisanstiege sorgt und einander verstärkende Effekte bewirkt. Je höher der Preis, desto höher das Interesse und umgekehrt. Insbesondere der Ausblick darauf, dass neben dem "Retailer-Money" nun auch das erste Mal die Chancen gut stehen, dass auch in größerem Maße institutionelles Geld in Bitcoin fließen könnte, wird die Leute schnell bei einem ihrer Urtriebe greifen - der Gier und die Hoffnung auf schnelle Gewinne.

Doch diejenigen, die den Begriff "Bitcoin" nicht nur googeln, um zu erfahren, wo man das "digitale Gold" am besten kauft, sondern um es tatsächlich zu verstehen, werden letzten Endes wieder dafür sorgen, dass das allgemeine Interesse auch dauerhaft ein Stückchen höher ist, als noch vor einigen Jahren.