Das Unternehmen Block vom Twitter-Gründer und Bitcoin-Advokaten Jack Dorsey hat den ersten Prototypen des „Hashboards“ für das „Mining Development Kit“ fertiggestellt und der Öffentlichkeit vorgestellt.

Das MDK-Hashboard

Bereits Anfang März dieses Jahres hatte Block das Mining Development Kit (MDK) und die Entwicklung der entsprechenden Hardware- und Softwarekomponenten angekündigt und die begeisterte Community im Juli über die Fortschritte informiert. Das Kit soll Entwickler dabei unterstützen, innovative Anwendungen für Bitcoin-Mining-Hardware zu kreieren. Nun ist die Entwicklung des Herzstücks des Mining-Systems – dem MDK-Hashboard – abgeschlossen.

Das Hashboard ist eine Platine mit speziellen Chips, den sogenannten ASICs (Application Specific Integrated Circuits). Diese Chips führen die Berechnungen aus, die den Bitcoin-Mining-Prozess antreiben. Dabei werden gültige Hashes erzeugt, die dem jeweiligen Miner die Blockbelohnung einbringen.

Das Design des Hashboards ist auf den Open-Source-Charakter und die gewünschte Weiterentwicklung ausgerichtet. Es werden 100 gitterartig angeordnete ASIC-Chips der Intel Blockscale 1000 Series™ verwendet, die kompatibel mit den physischen Dimensionen der herkömmlichen Miner-Gehäuse (Drei-Board-Gehäuse) sowie mit den gängigen Netzteilen (APW12-Netzteil) sind. Um die Energieeffizienz zu maximieren, werden die ASICs durch Aluminium-Kühlkörper gekühlt.


Die Oberseite des MDK-Hashboards mit den ASIC-Chips


Die Unterseite des MDK-Hashboards


Anwendung von Thermal Interface Material (TIM) auf dem Kühlkörper


Installation des Kühlkörpers auf der Oberseite (ASIC-Seite)

Anregung für Entwickler

Zudem kann das neue MDK-Hashboard von Block weitere besondere Merkmale vorweisen, die in den meisten kommerziellen Mining-Hashboards nicht zu finden sind. Dies soll primär die Weiterentwicklung unterstützen bzw. anregen. So besitzt das neue Hashboard zum Beispiel eine verteilte Controller-Architektur, bei der bestimmte Funktionen auch mittels Mikrocontroller auf dem Board lokal geregelt werden können. Außerdem soll das Hashboard auch mit gängigen Drittcontrollerboards (z.B. Raspberry Pi) kompatibel sein. 

Dadurch können neuartige, flexible Architekturen unterstützt werden. Konkret könnte eine einzige Steuerplatine (oder ein beliebiger Computer, auf dem unsere Open-Source-Firmware läuft) Dutzende oder sogar Hunderte von Hashboards unterstützen (begrenzt nur durch die Kommunikationsprotokolle zwischen der Steuerplatine und dem Hashboard).

Zitat aus der Vorstellung

Mit der Open-Source-Firmware können die wichtigsten Leistungsparameter angepasst und das Hashboard offen und flexibel verwaltet werden. Eine präzise Laststeuerung ermöglicht nicht nur einen schnellen Start des Hashings aus dem ausgeschalteten Modus oder dem Ruhezustand, sondern auch eine Auswahl aus einem weiten Bereich von Leistung und Effizienz. Zusätzlich wirkt die Temperaturüberwachung auf den Chips (On-Chip) einer Überhitzung und somit Chipausfällen und Beschädigungen entgegen.

Markteinführung 2024

Block hofft, dass das MDK-Hashboard nach seiner Markteinführung im nächsten Jahr nicht nur das industrielle Mining verbessert, sondern auch die Grundlage für viele innovative Mining-Anwendungen sein wird. 

Dazu zählt zum Beispiel neue Hardware für die Integration von Bitcoin-Mining in Heizanwendungen (Wärmerückgewinnung) oder für netzunabhängige Mining-Anlagen (Off-Grid), die nachhaltige Energieformen oder die Nutzung von gestrandetem Strom fördern. Es könnten weitere innovative Anwendungen entstehen, die saubere und effiziente Energieformen verwenden und das Bitcoin-Mining auch in immer mehr private Haushalte bringt (Home-Mining). Dies könnte sich auch positiv auf den CO₂-Fußabdruck des Netzwerks und die Bemühungen bei der Energiewende auswirken. 

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