Elon Musk erklärt den Unterschied zwischen BTC und Fiatwährungen
Musk findet zu Bitcoin zurück
Nachdem Elon Musk Anfang 2021 mit seinen Unternehmen Tesla und SpaceX Bitcoin gekauft hatte, hielt sich der Milliardär mit positiven Äußerungen zu Bitcoin lange zurück. Es gab sogar Anzeichen dafür, dass Musk seine Sympathie verloren hatte: Im Mai 2021 stellte Tesla nämlich die kurz zuvor eingeführte Möglichkeit, mit Bitcoin zu bezahlen, aus Umweltbedenken wieder ein. Und im Bitcoin-Bärenmarkt 2022 verkauften Musks Unternehmen dann noch den Großteil ihrer BTC.
Doch in den vergangenen Monaten scheint Elon Musk wieder zu Bitcoin zurückzufinden. Anfang Juli likte er einen Kommentar, in dem Seedor-Gründer Chris spekulierte, dass der Tesla-CEO im Verborgenen Bitcoin kauft. Wenig später erklärte Musk, dass seine neu gegründete Partei, „America Party“, Bitcoin unterstützen werde. Die Begründung: Fiatgeld sei hoffnungslos.
Elon Musk, wird die America Party Bitcoin unterstützen?
Renato Lima
Fiat[geld] ist hoffnungslos, also ja.
Elon Musk
Fiat is hopeless, so yes
— Elon Musk (@elonmusk) July 7, 2025
All das geschah, nachdem es zwischen Elon Musk und Donald Trump einen großen Streit um die Schuldenpolitik gegeben hatte. Musk, der mit dem „Department of Government Efficiency (D.O.G.E)“ zu Beginn von Trumps Amtszeit noch zur Reduktion der Staatsausgaben eingesetzt wurde, übte scharfe Kritik an der „Big Beautiful Bill“, dem von Trump unterstützten Gesetz, das die Schuldengrenze um 5 Billionen US-Dollar anhebt.
Da sich der Tesla-CEO entschieden gegen hohe Staatsausgaben und -schulden positioniert, ist die Bitcoin-Sympathie naheliegend. Anders als Fiatwährungen wie US-Dollar oder Euro können neue Bitcoin nicht willkürlich aus dem Nichts geschaffen werden. Deshalb, so die Begründung der Bitcoin-Befürworter, würde Bitcoin als Geld Staaten disziplinieren können beziehungsweise ausufernde Staatsausgaben unfinanzierbar machen.
„Es ist unmöglich, Energy zu faken“
Diesen Punkt machte jetzt schließlich auch Elon Musk in einer Antwort auf einen Post des 𝕏-Accounts ZeroHedge, dem mehr als 2 Millionen Personen folgen.
ZeroHedge stellte die These in den Raum, dass die staatliche Finanzierung von Künstlicher Intelligenz (KI) die Geldentwertung weiter voranschreiten lassen wird. Damit ist gemeint, dass für diese Ausgaben neues Geld – wenn auch über Umwege – durch die Zentralbanken „gedruckt“ werden muss. Laut ZeroHedge erkläre dieser Umstand die starke Kursperformance von harten Assets wie Gold, Silber und Bitcoin.
Elon Musk stimmte dieser Analyse zu und betonte dabei, dass Bitcoin auf Energie basiert und dass Energie – im Gegensatz zu Fiatwährungen – nicht aus dem Nichts geschaffen werden kann. Damit bediente sich der Tesla-CEO der typischen Bitcoiner-Argumentation – vor allem auch, weil er auf den Umstand aufmerksam machte, dass Staaten schon immer ungedecktes Papiergeld ausgegeben haben.
Das Geld ist nicht das Problem: KI ist das neue globale Wettrüsten, und die Investitionsausgaben werden letztendlich von den Regierungen (USA und China) finanziert werden. Wenn Sie wissen möchten, warum Gold, Silber und Bitcoin so stark im Wert steigen, dann liegt das an der „Geldentwertung“ zur Finanzierung des KI-Wettrüstens.
Aber Energie kann man nicht einfach drucken.
ZeroHedge
Das stimmt.
Deshalb basiert Bitcoin auf Energie: Man kann gefälschte Fiatwährungen ausgeben, und jede Regierung in der Geschichte hat dies getan, aber es ist unmöglich, Energie zu fälschen.
Elon Musk
True.
— Elon Musk (@elonmusk) October 14, 2025
That is why Bitcoin is based on energy: you can issue fake fiat currency, and every government in history has done so, but it is impossible to fake energy.
Aus Musks jüngstem Statement geht zudem hervor, dass er inzwischen auch versteht, wieso der Bitcoin-Mining-Prozess so energieintensiv ist. Der „Proof-of-Work-Mechanismus“ ist nämlich unabdingbar, um die Dezentralität des Netzwerks zu gewährleisten beziehungsweise zu verhindern, dass eine zentrale Entität die Kontrolle übernimmt.
Obwohl Elon Musks Bitcoin-Sympathie anscheinend wieder auflebt, akzeptiert der Autobauer Tesla noch nicht wieder Zahlungen in Bitcoin. Als Tesla dies vor rund 4,5 Jahren einstellte, betonte Musk, dass es fortgeführt wird, wenn der Energiemix des Bitcoin-Netzwerks zu mindestens 50 Prozent nachhaltig ist. Dies ist inzwischen sogar laut Daten der Elite-Uni Cambridge der Fall.
Mit einem Elon Musk, der sich öffentlich wieder positiv zu Bitcoin äußert und dabei sogar den Sinn hinter der Energienutzung des Minings betont, dürfte es nicht mehr allzu lange dauern, bis seine Unternehmen sich wieder für Bitcoin öffnen. Dass Tesla die Bitcoin-Bezahlmethode wieder einführt, ist ohnehin längst überfällig.
Tesla hält 11.509 BTC im Gegenwert von circa 1,3 Milliarden US-Dollar auf der Bilanz. Bei SpaceX, dem Raumfahrtunternehmen von Musk, sind es 8.285 BTC. In beiden Fällen haben die Unternehmen aufgrund des steigenden Bitcoin-Kurses von dieser Investition deutlich profitieren können. Ob und wie sich Elon Musks neu auflebende Bitcoin-Sympathie in Maßnahmen seiner Unternehmen widerspiegelt, gilt es noch abzuwarten.