BTC knackt sein altes Allzeithoch

Es wird wohl kaum einen Leser dieses Beitrags geben, der es nicht mitbekommen hat. Die größte Neuigkeit der vergangenen Woche war eindeutig das Durchbrechen des aus dem Jahr 2017 stammenden Bitcoin-Allzeithochs. Fast auf den Tag genau drei Jahre nach dem letzten Höchststand von ca. 20.000 USD knackte der BTC-Kurs diese Marke und stieg auf ein zwischenzeitliches neues ATH von knapp über 24.000$. Nachdem diese wichtige psychologische Hürde nun geknackt wurde und Bitcoin dadurch auch medial wieder viel mehr Aufmerksamkeit erfährt, gehen viele Szene-Experten davon aus, dass dies der Startschuss zu einem massiven Bullenmarkt im Jahr 2021 sein könnte.

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Kraken verkündet Lightning-Integration für 2021

Die beliebte Krypto-Börse Kraken will 2021 das Lightning Netzwerk für Ein-und Auszahlungen integrieren. Auf ihrem Blog heißt es diesbezüglich:

"Wir gehen davon aus, dass wir unseren Kunden in der ersten Hälfte des Jahres 2021 die Möglichkeit geben können, Bitcoin über Lightning das Lightning Netzwerk abzuheben und einzuzahlen, was es den Kunden ermöglichen wird, ihre Bitcoin sofort und mit sehr niedrigen Gebühren zu bewegen."

Kraken Blog

Der Bitcoin-Stratege bei Kraken, Pierre Rochard, stellte sich dem Bitcoin Magazine für ein Interview zur Verfügung, um über die Details der Planungen zur Lightning-Integration zu sprechen.

Zur Umsetzung der Planungen soll, laut seinen Aussagen, dafür extra ein Experten-Team eingestellt werden, das sich um das UX-Design und die Integration kümmert.

Rochard betonte in seiner Erklärung, dass eine Lightning-Integration den Nutzern enorme Vorteile bringen und die Kundenerfahrung stark verbessern wird. Während bei einer Einzahlung bei Kraken heute noch drei Block-Bestätigungen notwendig sind und bei Auszahlungen eine Pauschalgebühr von 0,0005 BTC (~10$) erhoben wird, können sowohl Ein- als auch Auszahlungen via Lightning in Echtzeit und nahezu kostenlos abgewickelt werden. "Dies wird eine Menge cooler Anwendungsfälle eröffnen", prophezeit Rochard.

Weiterhin erklärte er, dass die neuen Funktionen, die mit der Integration einher gehen, Schritt-für-Schritt kommen sollen. Während relativ zeitnah die Lighting-Abhebungen via API möglich sein sollen, wird es noch eine kurze Zeit länger dauern, um diese direkt über die Benutzeroberfläche tätigen zu können. Im dritten Schritt werden dann schließlich die Einzahlungen über das Lightning-Netzwerk angeboten.

Dass eine Börsen-Integration des Lightning Netzwerks nicht nur für die Nutzer, sondern auch für die Börsen selbst und sogar das gesamte Bitcoin-Ökosystem große Vorteile haben kann, machte Pierre Rochard gegen Ende des Interviews ebenfalls deutlich:

"Wenn wir uns die On-Chain-Daten für Bitcoin anschauen, sehen wir eine Menge Transaktionen, die von einer Börse zur einer anderen gehen. Es würde die Börsenindustrie als Ganzes wirklich verbessern, wenn wir zu einem Nettoabwicklungsprozess übergehen, was bedeutet, dass eine Transaktion viele Transaktionen zusammenfasst. Lightning ermöglicht dies im Grunde umsonst in dem Sinne, dass wir einen Kanal zwischen Kraken und einer anderen Börse öffnen und diesen Kanal dann für immer offen halten können."

Pierre Rochard, Kraken

Sollte dies so umgesetzt werden, könnte auf dem Bitcoin-Mainlayer dadurch einiges an Transaktionen gespart werden, was dem System bzw. den Transaktionsgebühren insgesamt zugute kommt.

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Coinbase will an die Börse

Die oft kontrovers diskutierte Börse Coinbase ist eine der größten Krypto-Exchanges weltweit. Am Donnerstag gab das in San Francsico ansässige Unternehmen auf dem eigenen Blog bekannt, dass es einen Registrierungs-Antrag bei der amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde, Securities and Exchange Comission (SEC) eingereicht hat, um Coinbase als Aktienunternehmen an die Börse zu bringen.
Nachdem bereits in der Vergangenheit immer wieder Gerüchte aufkamen, dass Coinbase einen Börsengang plane, nimmt das Ganze nun also Gestalt an.
Genauere Planungen, wie der Börsengang ablaufen soll, sind bisher nicht bekannt. Zunächst bleibt sowieso abzuwarten, ob die SEC den Antrag überhaupt genehmigt oder ablehnt. Sollten die Verantwortlichen jedoch dem Antrag zustimmen und den Weg für ein Krypto-Unternehmen an die Börse frei machen, hätte das wohl enorme Auswirkungen auf das komplette Ökosystem der Kryptowährungen. Neben den vielen institutionellen Anlegern, die in letzter Zeit ein Bitcoin-Engagement öffentlich machten, wäre dies ein weiterer wichtiger Schritt hin zu größerer Akzeptanz in der breiten Masse.

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FinCEN schlägt KYC für das Abheben von Kryptowährungen in private Wallets vor

Das U.S. Financial Crimes Enforcement Network (FinCEN) hat am Donnerstagabend einen 72-seitigen Regulierungsvorschlag veröffentlicht. Dieser soll Aufzeichnungs- und Meldepflichten für Transaktionen von oder an eine Bank oder ein Gelddienstleistungsunternehmen (wie z.B. Exchanges) einführen, die eine private bzw. selbst gehostete Wallets betreffen.

Die Behörde stellt erhöhte Anforderungen an die KYC-Standards für Abhebungen an private Wallets, die größer als 3.000$ sind. Für Transaktionen, die größer als 10.000$ sind, müssten die Firmen dem FinCEN sogar Bericht erstatten. Die Banken und Exchanges sollen künftig Informationen über die Transaktionen eines Kunden und seiner Gegenpartei hinterlegen, einschließlich Namen und physische Adressen, um die Identität beider Parteien zu überprüfen.

Dass das Ganze natürlich nur wenig zielführend sein wird, erkannten viele Mitglieder der Krypto-Community schnell. So zum Beispiel Szene-Größe Eric Wall, der in einem Tweet feststellte, dass man doch einfach von der KYC-Wallet anschließend eine Transaktion auf eine Private Wallet tätigen könnte.

"Wenn dieses vorgeschlagene Gesetz verabschiedet wird, werden Abhebungen an eine nicht-KYC Adresse eben zwei Transaktionen statt einer benötigen.

Vorher: Börse -> Wallet-Adresse
Nachher: Börse -> KYC Wallet Adresse -> Wallet Adresse

Sinnlos?"

Eric Wall

Andere Stimmen wurden laut, dass man eben anstelle von einer großen Transaktion viele kleine Transaktionen, die kleiner als 3.000$ sind, machen könnte.

Auch der weltweit angesehene Bitcoin-Experte Andreas Antonopoulos machte sich in einem sogenannten Tweet-Storm über die Pläne lustig. Er postete lustige Bilder als Vergleich, wie sinnvoll diese Maßnahmen wohl sein werden.

Da das Dokument bisher nicht mehr als ein bloßer Vorschlag ist, bleibt sowieso zunächst abzuwarten, wie sich das Ganze entwickelt und ob das Gesetz tatsächlich verabschiedet wird.
Die US-Senatorin Cynthia Lummis, die als große Bitcoin-Verfechterin bekannt ist, sprach sich bereits öffentlich gegen den Gesetzesentwurf aus. Sie schrieb:

"Ich bin zutiefst besorgt darüber, dass das Finanzministerium eine übereilte Regelung für selbst verwaltete Wallets und den Bank Secrecy Act (BSA) in Betracht zieht. [...]

Anstatt voreilig eine Regel zu diesem komplexen Thema zu erlassen, sollte das Finanzministerium sofort einen transparenten Prozess beginnen, um mit dem Kongress und der Industrie in Kontakt zu treten und einen Konsens aufzubauen, der Amerika voranbringt. […]


Ich habe letzte Woche mit Minister Mnuchin gesprochen und ihn nachdrücklich zu einem besseren Weg in die Zukunft gedrängt. Der Kongress ist am besten in der Lage, die konkurrierenden politischen Fragen, die auf dem Spiel stehen, abzuwägen. Eine jetzt verabschiedete Regel könnte den BSA auch auf neue Arten von Transaktionen ausweiten, die über die Absicht des Kongresses hinausgehen. […]

Ein Markenzeichen von digitalen Vermögenswerten, wie BTC, ist die Möglichkeit, Transaktionen ohne einen Vermittler durchzuführen. Dies fördert die finanzielle Inklusion und Freiheit. Eine Regel, die zum jetzigen Zeitpunkt verabschiedet würde, wäre eine Lösung auf der Suche nach einem Problem. Es gibt dringendere BSA-bezogene Probleme."

Cynthia Lummis, US Senatorin


Die Institutionellen der Woche

Wie auch in den vergangenen Wochen, gab es in der Kalenderwoche 51 einige institutionelle Investoren, die eine Investition in Bitcoin öffentlich machten.
Mit dem Hedgefonds One River Asset Management und der Ruffer Investment Company sind abermals zwei echte Schwergewichte mit enormen Positionen am Bitcoin-Markt tätig geworden.

One River Asset Management hat 600 Millionen Dollar in Bitcoin und Ether investiert, mit dem Plan, ihre Bestände im nächsten Jahr auf 1 Milliarde Dollar zu erhöhen. Der Kauf wurde zwar erst jetzt in einem Interview mit Bloomberg öffentlich gemacht, jedoch fand das ganze schon im November bei einem Bitcoin-Kurs von unterhalb der 16.000 Dollar statt.
Im Jahr 2013 von CEO Eric Peters gegründet, kontrolliert One River etwa 1,6 Milliarden Dollar an verwaltetem Gesamtvermögen. Insgesamt, sollen also gut 2/3 davon in Bitcoin und Ether aufbewahrt werden.

Mit einem Kauf von insgesamt 45.000BTC zu einem Gesamtpreis von über 744 Millionen Dollar, sicherte sich außerdem die britische Investmentfirma Ruffer einen Platz auf der Liste bei bitcointreasuries.org. Erwähnenswert ist dabei, dass es sich trotz dieser enormen Summe lediglich um ~2,5% deren verwalteten Gesamtvermögens handelt. Aussagen von Firmenverantwortlichen zufolge, soll dieses Investment als "Versicherung gegen die zunehmende Abwertung der wichtigsten Währungen der Welt" dienen.

Michael Saylor bietet Elon Musk Hilfe beim Bitcoin-Kauf an

Michael Saylor, der CEO von Microstrategy, bot Elon Musk in einem öffentlichen Austausch bei Twitter seine Hilfe beim Bitcoinkauf an. Schließlich war sein Unternehmen, die erste öffentlich gehandelte Firma, die es wagte ihre Cash-Reserven in das digitale Gold zu investieren.

Unter einem Bitcoin-Meme, welches Paypal-Gründer und Tesla-CEO Elon Musk postete, antwortete Saylor zunächst:

"Wenn du deinen Aktionären einen Gefallen im Wert von 100 Milliarden Dollar tun willst, konvertiere die TESLA-Bilanz von USD in BTC. Andere Firmen im S&P 500 würden deinem Beispiel folgen & mit der Zeit würde der Gefallen zu einer Billion-Dollar heranwachsen."

Michael Saylor zu Elon Musk

Elon Musk, der sich anscheinend noch nicht näher mit Bitcoin-Transaktionen auseinandergesetzt hat, fragte daraufhin recht blauäugig, ob eine dermaßen große Transaktion überhaupt möglich wäre, worauf ihm Saylor anbot:

"Ja. Ich habe in den vergangenen Monaten über 1,3 Milliarden Dollar in BTC gekauft & würde gerne mein Playbook mit dir offline teilen - von einem Raketenwissenschaftler zum anderen."

Michael Saylor zu Elon Musk

Saylor könnte mit seiner Vermutung durchaus recht haben. Sollte eine Person wie Elon Musk bzw. ein Gigant wie TESLA als Vorbild voranschreiten und in Bitcoin investieren, dann würden wohl auch weitere Unternehmen des S&P 500 dem Beispiel folgen. Wer weiß... vielleicht dauert es mit Elons Hilfe ja gar nicht mehr so lange bis zur lang ersehnten "Hyperbitcoinization" :-) .