David Marcus, der CEO von Lightspark und ehemalige Präsident von PayPal, hat kürzlich in einem Interview seine Vision für die Zukunft von Bitcoin als globales Zahlungsnetzwerk dargelegt. Marcus, der auch die Leitung von Facebook Messenger innehatte, bringt eine beeindruckende Expertise im Bereich der Zahlungssysteme mit. Doch was genau hat er vor? In einem kurzen Interview bei CNBC hat er nun seine Vision und Mission näher dargelegt.

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Das Fax-Zeitalter der Zahlungen

Marcus nutzte direkt zu Beginn des kurzen Interviews ein interessantes Beispiel, um die Dringlichkeit seiner Mission zu unterstreichen. Er verglich die aktuelle Situation der globalen Zahlungssysteme mit der Kommunikation vor dem Aufkommen des Internets. Damals war es kompliziert und teuer, Nachrichten über Ländergrenzen hinweg zu senden. Heute können wir nahtlos E-Mails und Textnachrichten weltweit austauschen, fast ohne Kosten und Verzögerung.

Was wir versuchen, zu schaffen, ist Bitcoin in ein globales Zahlungsnetzwerk zu verwandeln. Vor diesem Studio laufen viele Touristen umher. Wenn man einen von diesen kurz anhalten würde und einen Weg finden wollte, um später mit diesen zu kommunizieren, könnte man sie nach einer E-Mail-Adresse fragen und ganz einfach schon eine Minute später eine E-Mail senden. Man kann Texte schicken, sie zu einer Video-Session in einer Gruppe einladen und all diese Dinge tun. Aber wenn man ihm Geld senden schicken möchte [...] wäre man nicht in der Lage, dies zu tun. Wir befinden uns noch immer im "Fax-Zeitalter" globaler Zahlungen und das versuchen wir zu lösen.

David Marcus, CEO Lightspark

Die Herausforderungen des aktuellen Systems

Der Moderator wollte daraufhin vom ehemaligen PayPal-Präsidenten wissen, warum dies überhaupt notwendig sei, schließlich gibt es bereits Zahlungs-Apps wie Venmo [oder PayPal], die genau das möglich machen. Allerdings hat er dabei nicht weit genug und nicht global gedacht. Marcus erklärte, dass es Grenzen innerhalb dieser Systeme gibt und diese oft nicht interoperabel sind. Geld schnell an einen Touristen zu schicken, der kein Venmo-Konto hat, gestaltet sich schwierig.

Textnachrichten sind universell und für Menschen lesbar, deswegen ist es einfacher, diese interoperabel über das Internet zu versenden, bei Geld ist dies jedoch nicht so einfach möglich, erklärte Marcus und wies dabei auf die Herausforderungen des aktuellen Zahlungssystems hin.

Textnachrichten sind universell. Mit einem simplen Adressschema kann man im Grunde jeden Menschen auf der Erde erreichen. Mit Geld funktioniert dies nicht. Es gibt kein globales und universelles Protokoll für Geld im Internet, das es erlaubt, Wert über das Internet zu senden. Wenn man einem Touristen Geld senden möchte, würde man ihn vermutlich nach einer Bankleitzahl und Kontonummer fragen. Diese haben wiederum ein anderes Format, je nachdem, wo man sich in der Welt befindet.

David Marcus, CEO Lightspark

Bitcoin wird nicht zur Bezahlung benutzt

Dieses Problem versucht Lightspark nun mittels Bitcoin zu lösen. Doch der Moderator hält entgegen, dass Bitcoin schließlich ein volatiles Asset sei und man ein Geld, bei dem man davon ausgehen kann, dass es in Zukunft mehr wert sein wird, ungern für Zahlungen verwenden wird. Daraufhin erklärte Marcus, dass auch er nicht glaube, dass Bitcoin (der Base-Layer) als alltägliches Zahlungsmittel verwendet werden wird.

Unserer Ansicht nach, wird Bitcoin nicht die Währung sein, die dafür verwendet werden wird, um Dinge zu kaufen. Aber ein Bruchteil eines Bitcoins im Lightning-Netzwerk ist vergleichbar mit einem kleinen Datenpaket im Internet, nur für Werte. Auf diese Weise kann man Transaktionen an den Enden des Netzwerks vornehmen und US-Dollar an jemanden senden, der japanische Yen am anderen Ende empfängt. Das tatsächliche Netzwerk, das verwendet wird, um diese Transaktion festzuhalten (zu "setteln") ist Bitcoin.

David Marcus, CEO Lightspark

Fazit

Dass ein Mann mit der Erfahrung und dem Renommee von David Marcus über Bitcoins Funktion Settlement-Layer spricht und sogar ein Unternehmen gegründet hat, das diese Vision möglich machen soll, ist wirklich interessant zu sehen. Man darf gespannt sein, was er und seine Firma Lightspark künftig in dieser Hinsicht noch für die Welt bereithalten.