Wie das Branchenportal Coindesk berichtet, gibt es bei BlackRock, dem größten Vermögensverwalter der Welt, konkrete Pläne, um den eigenen Kunden den Handel mit Kryptowährungen anzubieten. Als Quelle für diese Behauptung gibt Coindesk drei nicht näher genannte Insider an, die sich zu diesem Sachverhalt äußerten. BlackRock selbst wollte diese Meldung weder bestätigen noch dementieren.

Kryptohandel via Alladin

Laut der Insider wird das Unternehmen, welches mehr als zehn Billionen US-Dollar an Vermögenswerten verwaltet, deren Klienten den Handel mit Kryptowährungen über die eigene Aladdin-Plattform (kurz für "Asset, Liability, Debt and Derivative Investment Network") ermöglichen. Zu den Kunden von BlackRock zählt gewissermaßen die weltweite Finanzelite sowie öffentliche Rentenversicherungen, Stiftungen und Staatsfonds.

Da sich Kryptowährungen immer größerer Beliebtheit erfreuen – auch von institutioneller Seite – will BlackRock nun dazu beitragen, die Nachfrage zu bedienen und einen Teil des vielen Geldes, welches in diesem Segment zu holen ist, für sich gewinnen.

"Sie sehen das ganze Geld, das alle anderen bekommen und wollen jetzt damit anfangen, selbst Geld damit zu verdienen", sagte einer der von Coindesk genannten Insider.

Interesse nicht neu

Das Interesse von BlackRock am Kryptomarkt ist dabei allerdings nicht komplett neu. Erst im vergangenen Sommer baute der von CEO Larry Fink geführte Vermögensverwalter seine Investmentpositionen in das Bitcoin-Mining stark aus. Vor wenigen Wochen gab es die Meldung, dass das Unternehmen darüber hinaus den Bitcoin nun auch in zwei Portfolios seiner Fonds aufnehmen wird. Außerdem besitzt der Investmentgigant auch etwas mehr als 16% der Anteile an Microstrategy, dem ersten börsengehandelten Unternehmen, welches in Bitcoin investierte.

Geteilte Meinungen

Die Meldung über BlackRocks Vorhaben sorgte in der Krypto-Community für angeregte Diskussionen und gespaltene Meinungen. Die Ansichten darüber, ob dies ein gutes oder schlechtes Signal sei, gehen stark auseinander. Während einige die "Massenadoption in vollem Gange" sehen und diese Entwicklung begrüßen, warnen andere davor, dass BlackRock die Macht besitze, die Kryptomärkte mit einem Fingerschnippen nach den eigenen Wünschen zu manipulieren. Auch für viele Idealisten, die Bitcoin als Werkzeug gegen die Finanzelite ansehen, zu der Blackrock ohne Zweifel gehört, ist die Nachricht kein wirklicher Grund zur Freude.

Gleichwohl wird sich nicht verhindern lassen, dass im Zuge der weiteren Adoption auch immer mehr Institutionen wie Vermögensverwalter und Hedgefonds auf den Krypto-Zug aufspringen. Schließlich lautet ein wichtiges Credo der Szene "Bitcoin is for everyone" und es spielt keine Rolle, ob man Schüler, Student, Arbeitnehmer, Cypherpunk, Politiker oder eine vermögensverwaltende Institution ist. Nichtsdestotrotz sollte die vielseitig herbeigesehnte "Massenadoption" nicht dafür herhalten, um jegliches Engagement von wem auch immer, unkritisch zu feiern. Eine gesunde Skepsis ist gerade im Krypto-Markt selten fehl am Platz.