Das nordamerikanische und börsennotierte Miningunternehmen Bitfarms (NASDAQ: BITF) zählt zu den größten seiner Branche und betreibt Standorte in Kanada, den USA und in Paraguay. In einer Pressemitteilung gab die Firma gestern bekannt, dass sie im Laufe der letzten Woche insgesamt 3.000 BTC und damit fast die Hälfte ihrer kompletten Reserven verkaufte. Der Gesamtwert belief sich auf rund 62 Millionen US-Dollar.

Mehr Liquidität im Bärenmarkt

Der Grund für den Verkauf war nach eigenen Angaben die Verbesserung der Liquidität und die Stärkung der Unternehmensbilanz. Durch den Verkauf wurden die Bitcoin Reserven der Firma von 6.349 BTC auf nunmehr 3.349 BTC reduziert.

Durch den Verkaufserlös in Kombination mit einer Finanzierungsrunde in Höhe von 37 Millionen US-Dollar, die in Kooperation mit der New York Digital Invesmtent Group (NYDIG) abgeschlossen wurde, konnte Bitfarms seine Liquidität somit um rund 100 Millionen US-Dollar verbessern.

Jeff Lucas, der CFO von Bitfarms, erklärte jedoch, dass sich das Unternehmen aufgrund der Volatilität des Kryptomarktes dazu gezwungen sah einen Teil der Bestände zu verkaufen, unter anderem um seine Schulden gegenüber Galaxy Digital LLC von 66 Millionen US-Dollar auf 38 Millionen US-Dollar zu senken.

"Angesichts der extrem volatilen Märkte haben wir weitere Schritte unternommen, um die Liquidität zu verbessern, den Verschuldungsgrad zu senken und unsere Bilanz zu stärken. Insbesondere haben wir 1.500 weitere Bitcoins verkauft und HODLn fortan nicht mehr vollständig unsere täglich generierten Coins."

Jeff Lucas, CFO Bitfarms

Lucas wies darauf hin, dass man zwar weiterhin optimistisch für den langfristigen Bitcoin-Preis sei, sich aber auf die obersten Prioritäten des Unternehmens konzentrieren müsse, nämlich seine Position als erstklassiger Mining-Betreiber zu halten und gleichzeitig sein Geschäft weiter auszubauen. Der Tagesbetrieb ist entsprechend manchmal wichtiger als schlichtes "Hodln". Nach eigenen Angaben produziert das Unternehmen im Durchschnitt 14 BTC pro Tag.

"Wir glauben, dass der Verkauf eines Teils unserer BTC-Bestände und der täglichen Produktion als Liquiditätsquelle die beste und kostengünstigste Methode im aktuellen Marktumfeld ist."

Jeff Lucas, CFO Bitfarms

Nicht die einzigen

Bitfarms ist bei Weitem nicht das einzige Mining-Unternehmen, das in Anbetracht der derzeitigen Marktphase dazu gezwungen ist Teile der eigenen Bitcoin-Reserven zu verkaufen. Wie Blocktrainer.de bereits vor wenigen Tagen berichtete, machten auch Branchengrößen wie Riot Blockchain, Compass Mining und Core Scientific größere Verkäufe öffentlich. Einige Experten sehen in dieser "Miner Kapitulation" erste Anzeichen dafür, dass der Boden des Kursrutsches bereits erreicht sein könnte.